Bouldern & Klettern mit Kids

Klettern mit Kindern
Klettern mit Kindern

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Wie gesund ist Bouldern und Klettern für Kinder? Ab wann können Kinder klettern? Worauf lohnt es sich zu achten? Alle Infos.

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Foto: Nina Rebele

Klettern ist die ideale Herausforderung für Kinder. Hier erklären wir, worauf man achten sollte und geben Tipps, damit der Ausflug in die Kletterhalle gelingt.

Ab wann können Kinder klettern?

Klettern gehört zum natürlichen Bewegungsrepertoire des Menschen. Kinder klettern ganz selbstverständlich: Sie richten sich an Stühlen oder Couchtischen auf, während sie laufen lernen. Sie klettern aufs Sofa oder Papas Schoß. Später geht es an Mäuerchen, Vorsprüngen oder Bäumen weiter. Das heißt im Prinzip, dass Kinder das Klettern mit dem Laufen lernen und theoretisch mit ungefähr drei Jahren klettern können. Allerdings gibt es große Entwicklungsunterschiede bei Kindern. So können manche Kinder, die motorisch früh durchstarten, teils schon sehr früh klettern – andere sind vielleicht motorisch später dran und würden vom Klettern noch nicht profitieren. Auf diese Unterschiede sollte man unbedingt achten. Meist merken Eltern auf dem Spielplatz, zu welcher Gruppe ihr Kind gehört: Steigt es angstfrei aufs Klettergerüst? Ist es eher vorsichtig und bleibt lieber am Boden? Es ist wichtig, das Kind in seiner jeweiligen Entwicklungsphase mit allen Stärken und Schwächen zu respektieren und es nicht zu überfordern. Viele Kletterhallen haben auch eine Altersuntergrenze. Als Richtwert gilt: Ab einem Alter von 7 Jahren können Kinder klettern. (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Welche Voraussetzung müssen Kinder fürs Klettern erfüllen?

Fürs Klettern muss das Kind in der Lage sein, einfachen Anweisungen Folge zu leisten. Auch von den motorischen Bedingungen sollte das Kind soweit sein. Kann es stabil laufen? Ist die Hand-Auge-Koordination entsprechend entwickelt? Zuletzt sollte das Kind außerdem selbst Lust aufs Klettern haben.

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Nina Rebele
Klettern sorgt für Erfolgserlebnisse, fördert soziale Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein. Und es macht Spaß!

Wie gesund ist Bouldern und Klettern für Kinder?

Klettern fördert die natürliche Entwicklung. Und fast noch wichtiger: Klettern macht den meisten Kindern Spaß. Das Erklimmen von Hindernissen empfinden Kinder als motivierend, sie probieren sich gerne aus. Mut und die Fähigkeit, Risiken abzuschätzen, werden gefördert. Anstrengung wird mit Erfolg belohnt und man darf auch mal scheitern, ohne dass gleich die Welt untergeht.

Die beim Klettern geforderten Fähigkeiten sind vielseitig: Kraft und Koordination werden geschult, Raum- und Körperwahrnehmung werden durchs Klettern besser. Die Muskulatur und motorische Fähigkeiten werden gleichermaßen gefordert. Besonders die Handkraft, Armmuskeln, Rumpfmuskulatur und Beine werden beansprucht und gewinnen beim regelmäßigen Bouldern und Klettern an Kraft und Stabilität. Klettern erweitert Bewegungsrepertoire und Beweglichkeit. Das präzise Antreten auf den Tritten fördert die Bewegungs-Koordination, das Bewegungsgedächtnis wird außerdem erweitert. Je mehr Freude ein Kind am Klettern hat, desto eher entwickeln sich diese Fähigkeiten.

Die Kinder lernen, sich zu konzentrieren und (beim Sichern und Spotten) Verantwortung zu übernehmen. Sie lernen, an Herausforderungen zu wachsen. Zudem erleben Kinder beim Klettern selbstbestimmtes Handeln und dessen Konsequenzen direkt und unverzüglich. Stressresistenz und Resilienz ist ein möglicher Nebeneffekt.

Beim Klettern ist nicht nur Kraft ein Faktor, sondern auch Balance und Körpergefühl. Daher ist das Klettern für verschiedene Persönlichkeitstypen geeignet und kann als inklusiver Sport bezeichnet werden. Auch beim Bouldern, doch noch mehr beim Klettern werden nicht nur körperliche, sondern auch soziale und mentale Fähigkeiten gefordert und gestärkt.

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Nina Rebele
Im Toprope (mit Seilsicherung von oben) lassen sich die ersten Schritte an der Wand sicher angehen.

Was ist für Kinder besser, bouldern oder klettern?

Beim Bouldern braucht man weniger Ausrüstung und muss nicht mit Seil sichern, daher ist hier der Einstieg etwas leichter. Die Wände sind maximal vier Meter hoch, wenn man fällt, landet man auf Weichbodenmatten. Die meisten Boulderhallen halten Einsteiger- und Kinderbereiche bereit, in denen man entspannt die ersten Schritte gehen kann. In den Kinderbereichen sind die Wände meist ungefähr so hoch wie Klettergerüste auf dem Spielplatz, was für die meisten Kinder bedeutet, dass sie angstfrei klettern können. Für den Einstieg eignet sich das Bouldern also am besten.

Boulderkurse für Kinder ohne Eltern können ab fünf Jahren sinnvoll sein, wenn die Boulderhalle entsprechend mit Kinderbouldermöglichkeiten ausgestattet ist. Ab diesem Alter sind Kinder gewöhnlich in der Lage, sich zu konzentrieren und Anweisungen und Regeln zu befolgen.

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Nina Rebele
An der Boulderwand lässt sich spielerisch ausprobieren, was geht. Kinder sollten die Höhe ihrer Kletterstrecke nur langsam steigern.

Das Sicherheits-Einmaleins beim Bouldern

Boulderhallen sind keine Spielplätze, sondern Sportstätten. Rennen und Spielsachen sind im Boulderbereich verboten, da dies zu teils schwerwiegenden Verletzungen führen kann.
Wichtig: Nicht unter einer bouldernden Person aufhalten, der Absprung- oder Sturzbereich muss immer frei bleiben!
Vorsicht: Viele Kinder (und viele Erwachsene) können nicht einschätzen, wie weiträumig dieser Bereich ist. Möglichst weit weg von der Wand oder in der Mitte zwischen zwei Wänden. Diese Regel sollte man mit dem Kind jedes Mal vor Betreten der Bouldermatten neu besprechen. Eltern müssen dafür sorgen, dass diese Regel eingehalten werden – eine Verletzung der Aufsichtspflicht ist eine strafrechtlich relevante Handlung!

Beim Boulder wird nicht gesichert, hier wird "gespottet". Der Spotter hat die bouldernde Person immer im Blick und stellt sich mit erhobenen Armen so hinter sie, dass der Spotter bei einem Sturz den Boulderer so stabilisieren oder lenken kann, dass er sicher auf der Matte landet. Der Spotter sollte darauf achten, dass sich im Sturzbereich weder Gegenstände noch Personen befinden. Man muss Kindern erklären, dass Spotter die einzigen Personen sind, die hinter einem Boulderer stehen dürfen. Wer noch nie gespottet hat, sollte es sich zeigen lassen.

Hoch hinaus: Klettern mit Seilsicherung

Beim Seilklettern an höheren Wänden kommt das Vertrauen ins Seil dazu. An die Höhe müssen sich Kinder gewöhnen, auch hier gibt es individuelle Unterschiede. Manche haben keine Angst, andere ein bisschen und wieder andere sehr viel. Man sollte das Kind zwar aufmuntern und motivieren, aber nicht unter Druck setzen oder mit Geschwistern oder anderen Kindern vergleichen. Ein wichtiger Aspekt beim Klettern ist die Freiheit, selbst zu entscheiden, was man riskieren möchte und was nicht – dies gilt auch für Kinder.

Wenn die Kinder selbst sichern, kommt auch Verantwortung und Handlungskompetenz im Sichern hinzu. Voraussetzung dafür sind Konzentrationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Die Kinder müssen auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren können und sich auf ihren Seilpartner konzentrieren. Jüngere Kinder besitzen diese Fähigkeiten noch nicht. Es kommt auf den Entwicklunggsstand des jeweiligen Kindes an, wann diese Fähigkeiten ausgebildet werden.

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Klettern heißt Verantwortung übernehmen. Zum Sichern gehören volle Aufmerksamkeit und Konzentration.

Wie funktioniert das mit dem Sichern?

Kinder sichern sich in Kletterkursen von Anfang an gegenseitig, jedoch wird lange mit Hintersicherung gearbeitet. Das heißt, dass eine erwachsene Person mit etwas Abstand das Sicherungsseil noch kontrolliert. Erst wenn die Sicherungskompetenz nach Einschätzung des Trainers ausreichend ausgebaut ist, wird das Kind ohne Hintersicherung, aber immer noch betreut klettern. Erfahrungswerte zeigen, dass Kinder ab dem Grundschulalter meist die nötigen Voraussetzungen haben. Laut Empfehlung des Alpenvereins (DAV) kann mit dem Sichern unter Kontrolle ab etwa acht Jahren angefangen werden, selbständiges Sichern ganz ohne Aufsicht ist erst ab 14 Jahren möglich.

Wenn Kinder mit viel Klettererfahrung ihre ersten Schritte im Vorstieg wagen und dabei von deutlich schwereren Erwachsenen gesichert werden, ist es wichtig, dass die Sichernden das "weiche Sichern" beherrschen, um harte Fangstöße und ein gefährlich hartes Aufprallen an der Wand vermeiden zu können.

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Nina Rebele
Kinder mit viel Klettererfahrung können ihre ersten Schritte im Vorstieg wagen.

Kletterausrüstung für Kinder

Die richtige Ausrüstung für Kinder erhält man im Outdoorfachhandel. Allerdings lässt sich die Ausrüstung auch in der Halle ausleihen, bis klar ist, ob das Kind weiter regelmäßig klettern und bouldern will und sich die Anschaffung der Ausrüstung lohnt. Erstaunlich gut funktionert das Klettern auch mit Gymnastikschläppchen, die man also einpacken kann, wenn man sie sowieso schon besitzt.

Wenn das Kind regelmäßig klettert, sollte diese Ausrüstung her: Fürs Bouldern und zum Erlernen der richtigen Technik wichtig sind Kletterschuhe. Diese verfügen über spezielle Sohlen, die eine sehr gute Haftung an Wand und Tritten bieten (ähnlich wie gute Reifen). Damit die Haftung gewährleistet ist, müssen die Schuhe verhältnismäßig eng sitzen. Je größer der Schuh, desto leichter rutscht man von den Tritten. Beim Anprobieren im Fachhandel findet man die goldene Mitte zwischen eng und gerade noch bequem.

KL Kletter-Ausrüstung für Kinder
www.klettern.de
Fürs Klettern in der Halle brauchen Kinder Sportkleidung, die restliche Ausrüstung lässt sich meist in der Halle leihen. Dies ist sinnvoll, bis sicher ist, dass das Kind dabei bleiben möchte.

Kletterschuhe & Co für Kinder

Wettkämpfe und leistungsorientiertes Klettern für Kinder

Je nach Motivation und Fähigkeiten klettern Kinder ambitioniert oder bestreiten Wettkämpfe. Bereits für Sechs- bis Zwölfjährige bieten die Landesverbände des Alpenvereins sogenannte Kids Cups an, bei denen die Kinder sich in einer spielerischen Wettkampfsituation miteinander messen können. Andere zieht es bald mit ihren Eltern oder Freizeitgruppen raus an den Fels. Selbst wenn Kinder bei Wettkämpfen mitmachen oder gern probieren, wie schwer sie klettern können, sollte der spielerische Charakter des Kletterns immer im Vordergrund stehen.

Zwar überlasten Kinder sich selten und tun – anders als sportlich ehrgeizige Jugendliche – in der Regel nichts, was ihnen Schmerzen bereitet, trotzdem kann es manchmal notwendig sein, ihren Bewegungsdrang ein wenig zu bremsen.

Kinder können ab einem Alter von zwölf Jahren durchaus Körperkraft-Übungen wie Klimmzüge machen. Allerdings sollten sie nicht ans Campusboard oder Fingerboard gehen, und auch das wiederholte Festhalten von sehr kleinen Griffen sollte man vermeiden. Besonders sensibel sind bei Kindern und Jugendlichen die Wachstumsfugen der Finger, die Sehnenansätze am Knochen und die noch relativ weichen Gelenkknorpel.

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Nina Rebele
Fürs Klettern am Fels braucht es erfahrenes "Bodenpersonal".

Boulderspiele für Kinder

Es gibt verschiedene Boulderspiele, die auch Eltern mit sehr wenig Erfahrung im Bouldern mit ihren Kindern spielen können. Es ist sinnvoll, kleine Kinder durch Aufgaben zu motivieren, die sie gut meistern können da sie durch kleine Erfolgserlebnisse angespornt werden und die Spannung und der Spaß am Bouldern erhalten bleiben. Wichtig dabei ist, dass die Kinder vorher die Boulderregeln kennen und verstehen. Es dürfen auch keine anderen bouldernden Personen stört oder gar gefährdet werden durch die Boulderspiele.

Rette das Tier

Dieses Spiel eignet sich, wenn ein Stofftier mit dabei ist. Je nach Alter und Fähigkeit des Kindes wird es auf einen gut erreichbaren Griff gelegt und das Kind darf zu ihm bouldern und es holen. Wichtig ist dabei, das Kind nicht zu überfordern und das Plüschtier gleich in drei Meter Höhe zu setzen. Es genügt, wenn das Kind zwei oder drei Kletterzüge machen muss, um es zu fassen.

Mama oder Papa sollte dabei mit den Händen gut an das eigene Kind kommen können, falls es Angst bekommt und man beim Abklettern helfen muss. Es kommt nicht selten vor, dass Kinder motiviert und sorglos nach oben bouldern um dann zu merken, dass sie weiter oben ängstlich sind und sich nicht wieder herunter bouldern trauen. Deshalb sollten die ersten Boulderzüge in gut erreichbarer Nähe der Eltern stattfinden. Es muss auch nicht immer nach oben gehen. Man kann die Kinder auch nach links oder rechts traversieren lassen.

Das Kuscheltier kann man, je nach Motivation und Mut, dann immer weiter nach oben setzen. Das Kind soll das Stofftier nach Erreichen nach unten fallen lassen und nicht damit im Arm weiter klettern da es so eingeschränkt ist und von den Griffen abrutschen kann. Eine Variation ist, das Kuscheltier dem Kind zu geben, damit es das Tierchen selbst auf einen Griff setzen kann. Mama oder Papa muss dann zum Kuscheltier bouldern und es holen. Dazu sollte das Plüschtier z.B. in den Hosenbund des Kindes gesteckt werden damit das Kind die Hände frei zum bouldern hat.

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Nina Rebele
Kleine Tiere können von gut kletternden Kindern positioniert werden.

Kleine Spielsachen verstecken

Wenn die Kleinen mutiger sind und größere Anreize möchten bringt man am besten kleine Spielsachen mit, die gut auf den Griffen liegen bleiben. Dazu gehören zum Beispiel Playmobilfiguren, große Puzzleteile oder kleine Spielzeugautos. Diese legt man oben auf die Griffe. Das Kind kann dabei entweder zusehen oder es muss sich die Augen zuhalten. Das macht das Spiel etwas schwerer da das Kind zunächst die Gegenstände suchen muss. Dann dürfen die Spielsachen aus den Griffen geholt werden.

Entweder wird ein Gegenstand nach dem anderen geholt oder es werden alle nacheinander aus den Griffen geholt, ohne wieder auf die Matte zu kommen. Dabei muss beachtet werden, dass das Kind nicht über oder unter anderen Kindern zu bouldern kommt. Hier gilt, wie schon oben beschrieben, dass die Spielsachen vorsichtig nach unten fallen gelassen und nicht geworfen werden und die Kinder zudem nicht mit einem Gegenstand in der Hand weiter klettern sollen. Eltern merken sich am besten, wo die Autos oder Figuren liegen da man sie oft von unten nicht mehr sehen kann. Alle Spielsachen müssen wieder gefunden und mitgenommen werden!

Mit verbundenen Augen bouldern

Ein Spiel, das viel Aufmerksamkeit der Eltern fordert aber den Kindern viel Spaß macht, ist Bouldern mit verbundenen Augen. Da das Sehen ein wichtiger Sinn beim Klettern und Bouldern ist, stellen verbundene Augen eine besondere Herausforderung dar. Der Tastsinn und das Vertrauen werden auf die Probe gestellt.

Diese Spiel soll nur mit Kindern gespielt werden, die mit der Boulderwand vertraut sind und es sich auch zutrauen, mit Augenbinde zu bouldern. Dazu werden dem Kind die Augen verdeckt. Eine Schlafbrille oder ein Halstuch eignen sich gut. Die Eltern sagen die Richtung an und die Lage der Griffe. Zu Beginn bleiben die Kinder in Bodennähe und traversieren. Die Eltern spotten das Kind grundsätzlich bei diesem Spiel. Wenn es mutiger ist kann es auch in die Höhe bouldern. Das Kind darf die Augenbinde immer abnehmen, wenn es sich unwohl fühlt. Zum herab bouldern sollte sie auch entfernt werden.

Mit Kindern draußen klettern

Wenn Kinder gern klettern, bietet das Outdoorklettern am Fels natürlich einen besonderen Reiz. Allerdings sind nicht alle Klettergebiete gut für Kinder geeignet: Besonders im Sandstein und Granit müssen wegen geologischer Gegebenheiten oft große Griffabstände überwunden werden, so manch ein Zustieg im Frankenjura ist so steil, dass man ihn mit Kindern lieber nicht in Angriff nimmt. Zumeist gibt der Kletterführer einen Hinweis darauf, ob eine Wand für Kinder geeignet ist oder eher nicht. Für ambitionierte Kinder bietet das Bouldergebiet Fontainebleau sogar speziell für Kinder angelegte Parcours, wo sich Reibungskletterei hervorragend lernen lässt (siehe Bild unten). Auch die Alpenvereinssektionen und Kletterschulen bieten auf Kinder abgestimmte Angebote, das Nachfragen dort lohnt also auf jeden Fall.

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Nina Rebele
Auch draußen können Kinder bouldern, wenn das Gebiet kindgerechte Kletterei bietet, wie zum Beispiel Fontainebleau.

Generelle Info zum Bouldern mit Kindern

Auf Sicherheit achten
Kinder und Eltern müssen verstehen, dass Boulderhallen keine Spielplätze sondern Sportstätten sind. Auch Boulderspiele müssen in disziplinierter Manier ablaufen. Rennen, schreien, herumfliegende Gegenstände oder Spielsachen auf den Matten können zu Verletzungen führen. Die Gegenstände, die bei Boulderspielen verwendet werden, müssen immer von den Matten und Griffen entfernt werden.

Hallenregeln respektieren
Jede Halle hat zudem ihre eigenen Regeln. Jedoch ist es überall so, dass sich weder Kinder oder Erwachsene unter einer bouldernden Person aufhalten sollen. Auch übereinander bouldern ist nicht erlaubt. Der Absprung- oder Sturzbereich muss immer frei bleiben! Da Kinder noch nicht einschätzen können, wie umfangreich dieser Bereich ist, müssen sie sich immer in ausreichendem Abstand zur Boulderwand befinden. Auch in einer Kinderboulderhalle. Diese wichtige Regel sollte mit dem Kind jedes Mal vor Betreten der Bouldermatten neu besprochen werden. Zudem müssen die Eltern dafür sorgen, dass ihre Kinder diese wichtige Regel einhalten.

Alternativprogramm bereit halten
Kinder bouldern meistens sehr gerne. Jedoch gilt das nicht für alle Kinder und auch nicht immer. Malbücher, Puzzle oder ein kleines Kartenspiel im Rucksack sorgen für Abwechslung und können die Bouldersession retten. Manchmal hilft auch eine kleine Essenpause. Wenn Spiele nicht motivieren können und die Stimmung schlecht ist macht man am besten eine Pause oder bleibt offen für ein spontanes Alternativprogramm.

Mehr:

Dr. Nina Rebele

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Nina Rebele
Dr. Nina Rebele

Die Kommunikationswissenschaftlerin und dreifache Mutter klettert und bouldert seit über 15 Jahren. In ihrem Buch "Klettern und Bouldern für Kids" (177 Seiten, 24,90 Euro, Verlag Delius Klasing) beschreibt sie alles Wissenswerte für die Kletterhalle und den Fels von den ersten Schritten bis zum Klettern im Vorstieg.