Sportklettern mit guter Absicherung, Genussklettern mit Meerblick, hardcore-Klettern an Sintern, aber auch einige Mehrseillängen warten in Leonidio. Die langen Routen zu klettern und dabei die Aussicht auf Leonidio und die Bucht mit der azurblauen Ägäis zu genießen, ist eines der Highlights eines Trips auf den Peloponnes. Die 250 Meter hohe Wand über der Stadt war auch mit ein Grund überschwänglicher Vergleiche, als die Kunde der Klettermöglichkeiten von Leonidio vor rund einigen Jahren zum ersten Mal die Runde machte. Wände wie im Verdon, ein zweites Kalymnos, hieß es damals. Um es gleich zu sagen: Es ist weder das eine noch das andere, hat aber von beiden etwas.
Klettergebiet en vogue: Leonidio
Die Felsqualität in den Mehrseillängenrouten kann sich nicht mit dem legendären Verdonkalk messen. Sie ähnelt eher der der großen Wände im Süden Spaniens im Hinterland von Alicante, und es war viel Putzarbeit nötig, um hier Linien durch die Wand zu legen. Dank der gewaltigen Arbeit der Erstbegeher zählt das Dutzend langer Routen nun aber zum Besten, was Griechenland an alpinen Sportklettereien zu bieten hat. Die berühmten Erstbegeher Claude und Yves Remy haben sich hier verewigt, doch auch eine heterogene Gruppe Berliner Kletterer hat hier im positiven Sinne Spuren hinterlassen.
Der Fels in den Sportklettersektoren kommt dem in Kalymnos dann doch etwas näher. Obgleich die schiere Masse an Routen und die Vielfalt noch fehlt, finden sich auch in Leonidio spektakuläre Sinterüberhänge. Wer diese Aushängeschilder moderner Klettergebiete sucht, ist in den Sektoren Mars, Elona oder Twin Caves genau richtig.
Leonidio: ursprüngliches Griechenland
Wie Kalymnos durch seine Schwammtaucher war auch Leonidio als Zentrum der Region und dank des fruchtbaren Tales nie stark vom Tourismus abhängig. Schon deswegen kann man in der Bucht von Leonidio einen nahezu unverbauten Strand genießen. Die Wirtschaftskrise wurde aber auch in dieser Idylle spürbar, und so wundert es nicht, dass die Gemeinde mit der fast gleichzeitigen Entdeckung des riesigen Felspotenzials die Gelegenheit ergriff, das Klettern und die Erschließung von Routen zu fördern. Der Bürgermeister Haralambos Lysikatos sagte dann auch anlässlich des Kletterfestivals 2016: „Das Klettern gibt der ganzen Region etwas Hoffnung zurück, und ich sehe der Zukunft mit Optimismus entgegen, was in Griechenland gerade selten ist.“ Heute lässt sich neben den Routen ein griechisches Städtchen genießen, wie es unbeeinflusst vom großen Tourismus typischer kaum sein könnte.
Empfehlenswerte Linien
Jedem, der 6a solide klettern kann, sei mit Mira (6b, 8 SL) eine Remy-Kreation an Herz gelegt. Warum? Zum einen bietet die Route tolle Kletterei mit homogenen Schwierigkeiten, zum anderen leitet sie am Ausstieg knapp links der wohl ausgesetztesten und weithin sichtbaren Route Megakante (8b+) vorbei. Werft einen Blick hinüber und ihr werdet die berühmteste Linie des Klettergebiets Leonidio erblicken.
Man muss nicht unglaublich schwer klettern, um in Leonidio Spaß zu haben. Die Auswahl an Routen von 5a bis 6a reicht locker für mehr als einen Klettertrip. Sektoren wie Arésos, Douvari, Mad Wall oder Skiadianiko eigenen sich hervorragend für Anfänger und Genusskletterer. Oft liegen leichte und High-End-Routen dicht beieinander. Wer will, kann etwa im Sektor Twin Caves entspannt im fünften Franzosengrad klettern und in den Pausen die Cracks an überhängenden Sintern bewundern und dabei Motivation tanken.
Nicht nur die Kletterkost ist in Leonidio schmackhaft. Kletterer sind dann doch noch ein wenig exotisch und überall herzlich willkommen, auch in den netten Restaurants wie dem Mitropoli im Stadtzentrum, dem Myrtoon in Poulithra, oder in einer der Tavernen in Plaka, dem kleinen Hafen in der Bucht. Irgendwie scheinen die Wirte einen gewissen Ehrgeiz an den Tag zu legen, keinen Kletterer hungrig nach Hause gehen zu lassen. Wer nicht sowieso schon einen Ruhetag eingeplant hat, wird nach Vorspeise, Hauptspeise, Dessert und der entsprechenden Menge Ouzo allerdings einen brauchen.
Leonidio, neues Lieblingsgebiet
Neben Baden und Chillen am Strand lohnt sich auch ein Besuch im Kloster Elona, und das nicht nur wegen der gewaltigen Sinter des gleichnamigen Sektors gleich nebenan. Mich zieht es jedenfalls im November zum dritten Mal nach Leonidio, wegen der Kletterei, dem griechischen Flair, der freundlichen Locals und der Stimmung. Wer einmal hier war, will einfach noch mal hin. Und das hat Leonidio dann wieder mit dem Verdon und Kalymnos gemeinsam.
Update Leonidio: Reifeprozess eines Klettergebiets
Wir schreiben das Jahr 2018. Leonidio feiert seinen fünften Geburtstag als Klettergebiet auf der Europakarte. Die ersten holprigen Schritte, mit teils noch losem Gestein in ein paar Routen, unausgeglichenen Schwierigkeitsbewertungen und messerscharfen Griffen sind passé. Aktuell ist der Zustand hinsichtlich bester Reibung und klarer Linienführung ideal. Die „Kindheitsphase“ ist aber noch nicht vorbei: Das Klettergebiet befindet sich weiterhin im Reifeprozess. Man hört Bohrmaschinen surren, sieht frische Pfade zu neuen Sektoren (Miti, Jupiter, Olympos ...), kann aber auch zu den famosen „Klassiker-Sektoren“ (Twin Caves, Elona, Mars ...) gehen und den Magnesiaspuren folgend easy On-Sight Versuche wagen. Dutzende Profikletterer wie Dani Andrada, Nina Caprez, Alex Megos oder David Graham haben dank der Vielzahl an schweren Kinglines und offenen Projekten der Region bereits begeisterte Besuche abgestattet.
Mittlerweile gibt es rund 1500 Routen in Leonidio und über 200 in Kyparissi. Das notwendige Material für die neuen Routen wurde entweder aus privater Tasche, von der Gemeinde, teils aus EU-Geldern und, wie versprochen, aus den Einnahmen des ersten Panjika-Kletterführers finanziert. Leonidio ist möglicherweise in den letzten fünf Jahren das am schnellsten wachsende Klettergebiet der Welt gewesen. Wer schon von der ersten Stunde an hier war, konnte auch bei den Kletterern einen steilen Zuwachs erleben: von null Besuchern auf mehrere Hundert in den Monaten der Kletter-Hochsaison von Oktober bis Dezember sowie im März und April.
Dank der vorhandenen Infrastruktur als Sommer-Badeort hatte Leonidio bereits weitgefächerte Übernachtungsmöglichkeiten vom neuen Campingplatz bis hin zu luxuriösen Hotels im mediterranen Steinhaus-Stil. Dazu kam ein massiver Zuwachs an Privathäusern, die zu Ferienhäusern umfunktioniert wurden. Auf der einen Seite ist dies eine neue Einnahmequelle für Hausbesitzer in Zeiten der Krise. Andererseits vermag man erste Zeichen einer Gentrifizierung erkennen, da es Fälle gab, in denen Langzeitbewohner mit sehr günstigen Mietverträgen den nun lukrativen Airbnb-Klettergästen weichen mussten. Zu diesem Thema wollen wir (Berliner Kletterer und Team Panjika) an dieser Stelle unsere Bedenken äußern. Tourismus sollte besser nachhaltig, ohne aggressive Vertreibung und Verminderung kultureller Elemente voran getrieben werden. Wie, liegt in der beidseitigen Verantwortung der Bürger, inklusive der Stadtverwaltung, als auch der Besucher. Mögen wir das Beste daraus machen und einmal mehr über den Tellerrand hinausschauen. Die lokale Kletterszene ist erfreulicherweise ebenfalls gewachsen.
Mehr und mehr griechische und ausländische Homos Verticalis haben sich längerfristig Leonidio als neuen Wohnsitz auserkoren. Gerade in den Wintermonaten lebt hier nun eine neue kulturelle Vielfalt auf. Kletterer aus aller Welt beleben die Restaurants, füllen die Hotels und Apartments. Dies erfreut in erster Linie die örtlichen Gewerbetreibenden, die sich in der anhaltenden Finanzkrise eine solche Art von blühender Nebensaison (September bis Mai) nicht einmal im Traum vorstellen konnten.
Etwas Besonderes: die Panjika-Cooperative
Pánjika ist Café, Galerie und Klettershop. Die Kooperative wurde als gemeinnützige gastronomische Genossenschaft 2015 von fünf Kletterern und Freunden gegründet. Sie ist erste Anlaufstelle für Kletterer. Kulinarisch reicht das Angebot von veganer Küche über deftige Speisen bis zu hausgemachten Nachspeisen. Die Produkte sind lokal, fairtrade und frisch zu fairen Preisen. Dazu passend gibt es Kaffee, Biere, Bio-Wein und mehr in lässiger Atmosphäre. Monatlich wechselnde Kunstaustellungen, Bildungsseminare, regelmäßige Parties wie die Live Jam-Sessions jeden Samstag locken längst eine bunte Traube aus Ortsbewohnern und Besuchern jeglichen Alters und Herkunft an.
Panjika agiert fair. Im Betrieb der urbanen Genossenschaft sind alle Mitglieder gleichberechtigt, entscheiden, planen und agieren gemeinsam verantwortlich. Das Team besteht mittlerweile aus zehn Mitgliedern aus sechs Ländern, davon die Hälfte Griechen.
Info: Klettern in Leonidio
Das Routenangebot rund um das 4000-Einwohner-Städtchen Leonidio im Osten des Peloponnes wächst und wächst. Die zweite Auflage des Topoführers (2. Auflage) umfasst rund 1500 Routen und 16 neue Sektoren, sowie rund 200 Routen im südlich gelegenen Klettergebiet Kyparissi.
Anreise: Flug nach Athen und von dort in drei Stunden mit dem Mietwagen nach Leonidio. Es gibt zwar mehrere Busverbindungen täglich zwischen Athen und Leonidio, wegen der Entfernungen zu manchen der Sektoren ist ein Auto aber nützlich.
Unterkünfte und Hotels: Agroktima Traditional Guesthouse, Leonidio, www.agroktima.com; Hotel Hatzipanayiotis, Leonidio, www.hatzipanayiotis.gr; Archontiko Chioti Boutique Hotel, Leonidio, www.archontikochioti.gr; Troumpas Family Appartments und Zimmer, Leonidio, www.troumpasfamily.gr; Hotel Byzantinon, Poulithra, www.byzantinonhotel.gr; Elaiwnas Appartments, Poulithra, www.elaiwnas.gr; Camping Semeli bei Plaka, Leonidio, www.camping-semeli.gr
Essen und trinken: Leonidio: Mitropoli Restaurant, Tel.: +30 2757029115; En Leonidio Pizzeria-Trattoria, Tel.: +30 2757022068; Mouria Taverne, Tel.: +30 2757023292; Prytaneion Restaurant-Pizzeria, Tel.: +30 2757023150; Bachalo Souvlaki, Tel.: +30 2757023530; Plaka (der Hafen 4 km von Leonidio): Michael & Margaret’s Restaurant, Tel.: +30 2757022379; Dolphins Restaurant, Tel.: +30 2757023036; Poulithra (7 km von Leonidio): Myrtoon Restaurant, Tel.: +30 2757051339, www.myrtoon.gr; Zavalis Taverne, Tel.: +30 2757051341
Material: 15 bis 20 Exen, Helm! Alle Routen, auch die modernen langen, sind gut bis sehr gut eingebohrt. Keile und Friends werden nur in alpinen Abenteuerrouten wie dem Pillar of Fire benötigt. Ein 80-Meter-Einfachseil reicht für die Abseilpisten (besser 50-Meter-Doppelseil).
Kletterladen: Die von einer Handvoll griechischer und internationaler Kletterer ins Leben gerufene Pánjika Cooperative bietet eine kleine Auswahl an Material und ist zugleich Café, Treffpunkt und Lebensmittelladen (www.panjika.org), siehe oben. Weitere Informationen gibt es unter: www.climbinleonidio.com und www.climbing-leonidio.com.
Topos: MSL & Sportklettern in Leonidio
Sektoren & MSL - Topos von Claude Remy
Mazi
(6c, 6b obl., 8 SL, ca. 80 Bolts)
Die Route folgt dem Weg des geringsten Widerstands am rechten Rand des großen, roten Dreiecks links des Sektors Orama.
Zustieg: Von Leonidio Richtung Baskina (Vaskina) und in der ersten Linkskehre parken. Rechts die Schotterstraße entlang bis unter den „Pillar of Fire“ (Fahnenmast am Gipfel). Links dem rot markierten Pfad folgen und an den Sektoren Douvari und Roc Spot vorbei bis zum Sektor Orama. Mazi steigt ganz am linken Ende ein.
Abstieg: Über die Route abseilen (die leichte, siebte Seillänge muss abgeklettert werden), oder weiter östlich über Aramis abseilen (80-Meter-Einfachseil!).
Aghios Lemmy
(6b, 6a obl., 8 SL, ca. 100 Bolts)
Seit Frühjahr 2017 ziert die fantastische Route zu Ehren des verstorbenen Motörhead-Sängers Lemmy Kilmister auch ein ungewöhnliches Portrait des „heiligen Lemmy“. Die Route ist bestens abgesichert. Die 6b-Passagen sind kurz, aber tricky mit teilweise versteckten Griffen. Eines der absoluten Routenhighlights von Leonidio.
Zustieg: In der ersten Linkskehre Richtung Baskina (Vaskina) parken und rechts die Schotterstraße bis zum Ende bei einem Wasserreservoir. Von hier auf rot markiertem Pfad zum Sektor Red Rock. Aghios Lemmy und Tanaïs starten etwa 50 Meter rechts vom Sektor Red Rock.
Abstieg: 4 mal über Aghios Lemmy, dann 3 mal direkt über Abseilpiste zwischen den Routen abseilen.
Tanaïs
(7a+, 6b obl., 8 SL, rund 100 Bolts)
Eine weitere großartige Route, die in der oberen Hälfte durch die unglaublich kompakte und steile Wand links von Aghios Lemmy führt.
Zum Routennamen: Am 9. Juni 1944 wurde das griechische Schiff Tanaïs von den Deutschen versenkt. Über 600 Menschen, darunter 250 Griechen und 350 Juden, starben bei dem Angriff.
Petzina (Mpetsina)
(13 Routen, 6a bis ?, bis 75 m, Stand 2017)
Etwas versteckt im Nordosten der Hochebene über der großen Wand von Leonidio liegt die steile Nordwand des Sektors Petzina. Der Wandfuß kriegt kaum Sonne ab, und wenn dann auch noch Wind dazu kommt, kann es hier richtig kalt werden. Bestens also für heiße Tage. Die Kletterei ist senkrecht bis leicht überhängend an meist gutem, griffigem Fels. Es gibt aber auch ein paar leicht brüchige Passagen, in denen noch Vorsicht angesagt ist, bis die Linien gut abgeklettert sind. Alle Routen sind sehr gut eingebohrt. Das Potenzial der Wand ist enorm. Weitere Routen sind geplant.
Zustieg: Vom großen Parkplatz in Leonidio die Serpentinen hoch Richtung Baskina (Vaskina). Auf der Hochfläche zweigt rechts (5,7 km ab Leonidio) eine Schotterpiste ab, von der aus man auch die Ausstiege der Routen in der großen Wand erreicht. Der Hauptpiste etwa 3 Kilometer fast bis zum Ende folgen (Schild Petzina). Zu Fuß etwa 3 Minuten Richtung Osten links eines Zauns bis zum Rand des Amphitheaters und in etwa 10 Minuten auf Pfadspuren unter die Wand absteigen.
Sabaton (ohne Topo)
(57 Routen, 4a bis 7c, 15 bis 25 m, Stand 2017)
Schattige Wände für heiße Tage sind rar in Leonidio. Umso willkommener ist der neue, nach Nordosten ausgerichtete Sektor an der Straße Richtung Athen. Das Gros der Routen liegt zwischen 5c und 6c und bietet von der grauen Platte über steile Wandkletterei bis zu roten Überhängen die ganze Palette an Kletterei.
Zustieg: Von Leonidio Richtung Athen. Nach der ersten Kurve über dem Meer parkt man rund 800 Meter weiter in der ersten Parkbucht rechts. Von hier ist ein riesiger Felsblock links sichtbar, an dem aber nicht geklettert werden darf, da er zu nahe an der Straße steht. Vom Parkplatz ein paar Meter Richtung Felsblock und links empor zu den ersten Routen und weiter aufwärts (2 bis 12 Min.).
Skiadianiko
(4b bis 7c+, 12 bis 35 m, Stand 2017)
Die markante, weithin sichtbare Wand gegenüber dem Kloster Elona ist einer der größten und neuesten Sektoren. Das Potenzial dieser nach Süden ausgerichteten Wand ist gewaltig. Wer Routen im 5. und 6. Franzosengrad sucht, ist hier mehr als einen Tag beschäftigt.
Zustieg: Von Leonidio Richtung Kosmas. Nach etwa 11,5 km überquert man eine Steinbrücke und parkt 400 Meter weiter auf der rechten Straßenseite bei einem kleinen Schrein. 50 Meter weiter geht es nach rechts über das Bachbett, den Steinmännchen und blauen Markierungen folgend auf einem bequemen, alten Pfad in 20 Minuten unter die Wand.
Neue Sektoren in Leonidio (Stand 2018)
Montañejos Climbing Garden
Der vier Kilometer Richtung Kloster Elona gelegene neue Sektor ist ein Klettergarten durch und durch. 20 Sekunden Zustieg und homogene Routen in mittleren Graden. Die sonnige Wand ist nach Süden ausgerichtet. Wandfuß und Zustieg sind kinderfreundlich. Zu verdanken haben wir den kleinen, aber feinen Sektor der Eigeninitiative des Spaniers Ernesto Lopez Sastre.
Routen: 16 Routen von 6a bis 7c+, davon die Hälfte im Grad 7a, 14 bis 24 m
Material: Hochwertige HCR (Highly corrosion resistant steel) Bohrhaken
GPS: 37.162482, 22.817067
Bella Vista
Ein ebenfalls privat vor allem vom Schweizer Kurt Hürliman eingerichteter und nach Süden ausgerichteter Klettergarten mit Routen in leichten und mittleren Graden und einer traumhaft schönen Aussicht auf das Tal. Nicht nur letztere muss in einem 20-minütigen Zustieg erwandert werden.
Routen: 31 Routen von 5a bis 7b, davon 11 bis 6a+. Längen von 10 bis 30 m
Material: HRC und Inox Marina Bohrhaken
GPS: 37.163800, 22.810650
Jardin Publique
Der neue Sektor ist eine perfekte Ergänzung zu den benachbarten Sektoren „La Maison des Chevres“ und „Le Chateau Polonais“. Der lokal ansässige Österreicher Bernd Schlögl hat in der nach Süden ausgerichteten Wand schöne senkrechte Leistenkalkrouten im 7. Franzosengrad eingebohrt. Mit rund 14 Kilometer Anfahrt zählt der Sektor zu den am weitesten von Leonidio entfernten. Der Zustieg ist dafür wieder kurz und angenehm.
Routen: 8 Routen bis 35 Meter Höhe, 7a bis 7c+
Material: Verzinkte Bohrhaken
GPS: 37.162459, 22.753300
Olympos - Blasphemia
Drei Terrassen, die imposant 200 Höhenmeter über dem Städtchen Leonidio liegen, bieten die Wahl zwischen Sonne und Schatten sowie griffigen, senkrechten bis sehr steilen Routen. Spektakuläre Fotomotive sind dank des Tiefblicks garantiert. Die Terrassen bieten meist ebene bequeme Sicherungsflächen, wobei nur der rechte Teil, Blasphemia, für Kinder zu empfehlen ist. Der Zustieg erfolgt entweder von unten über den Sektor Namaste oder von oben über das Hochplateau jeweils in einer knappen halben Stunde.
Routen: 35 Routen von 5c bis 8a, das Gros davon ab 6c, mit Längen von 12 bis 35 m
Material: Inox Marina und HCR Bohrhaken
GPS: 37.172107, 22.874347
Loveledge
Der von Christophe Botfield, Yves Remy, Boris Grobéty, Claude Remy, Giannis und Jakob Metaxotos im Januar 2018 erschlossene kleine Sektor schließt sich rechts (östlich) an die beliebten Theos-Sektoren (10 Min. von Theos right) an und bietet senkrechte, teilweise technisch anspruchsvolle Wandkletterei. Eine der Ausnahmen ist die tolle Verschneidung von Pistoleros (5c) in der Wandmitte.
Routen: 27 Routen von 5b bis 7b, davon 11 bis 6b. Routenlängen 10 bis 25 m
GPS: 37.168400, 22.886700
Cool at the Pool
In keinem anderen Sektor ist man so nah am Wasser wie hier. Eines Tages entdeckte der zeitweise in Leonidio ansässige Berliner Christian Wahle diese hohen Blöcke unterhalb des Sektors Sabaton am Meer. Kurzerhand bohrte er mit Freunden rund ein Dutzend lohnende kurze Linien in schroffem Küstenkalk ein. Aufgrund eines steilen Abschnittes (Fixseil) im Zustieg und unebenem Felsboden eher nicht für Kinder geeignet.
Routen: 13 kurze Routen
(8 bis 18 m) mit gleichmäßig verteilten Graden von 5b bis 7a
Material: HCR Bohrhaken
GPS: 37.170376, 22.898053
Neue Sektoren in Kyparissi
Babala (Neue Routen)
Eine Wand, die ihresgleichen sucht! Wer hier hoch über der Bucht von Kyparissi mitspielen will, sollte sich vor 45 Minuten Zustieg stramm bergauf nicht scheuen und anschließend besser bei 7c (UIAA 9) einchecken, um an den hunderten langen und steilen Tufas, die sich kreuz und quer entlang der weiß-, grau-, orangegefärbten Wand schlängeln, so richtig Spaß zu haben. Von den knapp 70 Routen liegen über 50 zwischen 8a und 9a. Das Potenzial links, rechts, oben und unten von den aktuell eingebohrten Linien lässt für die nächsten Jahre noch einiges erwarten. Wie Cornelia Froboess zu sagen pflegte: „Pack die Badehose ein ... und dein kleines Bohrmaschine-lein ...“
Routen: 59 Routen (davon 23 neu erschlossen) von 6a bis 9a, die meisten davon ab 7c aufwärts mit Längen von 15 bis 70 m.
Material: Meist Inox A4 Haken aber auch günstige, verzinkte Haken, sowie hochwertiger HCR Stahl
GPS: 36.949417, 22.995952