Über 60 Prozent aller Kletterer in der Halle sichern inzwischen mit einem sogenannten Tuber. Das sind dynamische Sicherungsgeräte, bei denen das Seil (oder die Seile) durch einen oder zwei Bremsschlitze in einer Metallplatte oder einem Metallzylinder und durch einen dahinter liegenden Verschlusskarabiner geführt wird.
Im Sturzfall erzeugt der im Seil durch den Tuber entstehende starke Knick viel Reibung (Knick-Prinzip) und bremst so den Sturz, immer unterstützt durch die Bremshand, die hinter dem Gerät das Seil festhält. Aufgrund ihrer relativ einfachen Bedienung und der Tatsache, dass auch in den Einsteigerkursen das Sichern mit dem Tuber gelehrt wird, verbreiten sich Tuber immer mehr. Zudem läuft das Seil beim Tuber gerade durchs Gerät und neigt so nicht zum Krangeln – ein weiterer Vorteil.
Sichern mit Tubes - Grundprinzipien
So einfach die Bedienung im Grundsatz ist, so wenig erlaubt sie Fehler. Wird beim einfachen Tuber das Bremsseil hinter dem Gerät beim Sturz oder beim Ablassen losgelassen, ist es vorbei mit der Bremswirkung. Der gesicherte Kletterer knallt nahezu ungebremst auf den Boden. Ein zweiter möglicher Fehler besteht darin, das Knick-Prinzip aufzuheben, indem die Bremshand statt unter dem Gerät oberhalb des Geräts gehalten wird.
Das Seil wird dann nur durch den Sicherungskrabiner umgelenkt, die Bremskraft ist zu gering, um den Kletterer zu halten. Deshalb müssen beim Sichern mit dem Tube zwei Grundregeln beherrscht werden:
1. Die Bremshand darf nie (!) das Seil loslassen.
2. In der Grundstellung ist die Bremshand immer unter dem Gerät.
Die Bremshand sollte außerdem immer einen kleinen Abstand (10 bis 20 cm) zum Sicherungsgerät haben, sonst lässt sich das Bremsseil nicht sicher halten.
Mehr Bremskraft, mehr Sicherheit
Neben den klassischen Tubes gibt es auch Geräte, die auf dem Tube-Prinzip basieren, bei denen aber die Bremskraft durch die Gerätegeometrie so verstärkt wird, dass die Geräte selbst mit minimaler Haltekraft der Bremshand sicher blockieren. Richtig bedient ist das ein großer Zugewinn an Sicherheit und Komfort.
Eine solche Blockier-Funktion ähnelt aber auch der Quadratur des Kreises: Auf der einen Seite soll der Sicherer schnell und bequem Seil ausgeben können, auf der anderen Seite soll das Gerät bei schnellem Seildurchlauf allein durch die Seilreibung fast automatisch blockieren – ein Widerspruch.
Wie die Hersteller diesen auflösen, könnt ihr in unseren Bedienungstipps in der Fotostrecke nachlesen.