Wer geschickt plant, benötigt in diesem Jahr nur wenige Urlaubstage für einen Trip ins Grüne – also schnell die feiertagsreiche Zeit gecheckt und möglichst viele Kreuze in den Kalender gesetzt. Je früher ihr damit anfangt, desto größer ist die Chance auf ein schönes Quartier, und desto länger hält auch die Vorfreude an. Vom verborgenen Trekkingcamp über die Komfortjurte bis zum Baumhaus und dem Ökohotel in den Bergen: Wir haben euch Ziele für eine entspannte Auszeit in der Natur zusammengestellt, ideal zum Wandern, Radfahren und Genießen. Alle Gastgeber legen Wert auf Nachhaltigkeit, die meisten bieten auch einen Abholservice vom Bahnhof an. Komplett emissionsfrei startet die Auszeit, wenn ihr euch den Rucksack direkt vor der Haustür aufsetzt oder euch dort aufs Rad schwingt – Übernachtungsverzeichnisse wie Dachgeber oder Velodach helfen bei der Suche nach einer Bleibe für die Nacht. Und soll es eben doch Mallorca sein, dann vergesst nicht, die Klimagase zu kompensieren.
Legal wild campen
Trekkingcamps finden sich derweil in fast allen deutschen Mittelgebirgen. Die Idee: Man zahlt beim lokalen Tourismusamt online eine kleine Gebühr und bekommt vor dem Wandern die GPS-Koordinaten von Kleinst-Zeltplätzen mitten im Wald – legal wild campen sozusagen. Vor Ort gibt es eine Holzplattform für das Zelt und eine Komposttoilette, mehr nicht. Stolze achtzehn solcher Trekkingcamps gibt es in der Eifel. Sie lassen sich zu schönen mehrtägigen Touren kombinieren, zum Beispiel ab der leicht per Zug erreichbaren Ortschaft Blankenheim. Tipp: Verbindet die Camps "Ich bin mal kurz weg", "Großer Wagen" und "In der Wildnis" zu einem dreitägigen Abenteuer von 50 Kilometern. trekking-eifel.de
Ferien im Ländle
Ob Tiny House, Zirkuswagen, Jurte oder Tipi: Das Hofgut Hopfenburg bietet außergewöhnliche Unterkünfte inmitten des Biosphärengebietes Schwäbische Alb bei Münsingen. Zu tun gibt es ringsherum eine Menge: Neben vielen anderen Touren verläuft hier auch der Fernwanderweg HW 5 ganz in der Nähe, man kann eine dreistündige Eselwanderung buchen oder die Große Albtour fahren – 50 Kilometer Radgenuss. Wer auf dem Hofgut im Voraus eine Unterkunft bucht, bekommt ab zwei Übernachtungen die AlbCard dazu und reist mit ihr vor Ort kostenlos mit dem öffentlichen Nahverkehr. Den Schäferwagen beispielsweise gibt es bei zwei Nächten in der Hauptsaison bereits für 80 Euro.
Eigene vier Wände
Im Chaletdorf 7 Sentidos im Bayerischen Wald erwartet jeden Gast ein voll ausgestattetes kleines Reich. Die Casita Siete etwa überzeugt mit einer Panoramaterrasse inklusive Hängematte und Grill sowie einer privaten Outdoorsauna. Kellner bringen vegetarische, biologische Kost direkt bis an die Haustür. Zur Entschleunigung tragen vom Hotel angebotene Massa – gen bei. Actionfans besuchen den Bikepark Geisskopf und testen die siebzehn verschiedenen Trails, Wanderer folgen dem Böhmweg eine Etappe. Umweltfreundlich Reisende holt das Team kostenlos vom Bahnhof ab. Das Chaletdorf gehört zu den Bio-Hotels und ist ein klimapositiver Be – trieb. Bei zwei Nächten fallen pro Person und Tag bis zu 151 Euro an.
Clever Campen
Kosten bei der Unterkunft sparen und nach Lust und Laune Orte besuchen? Mit dem Camper kein Problem. Bei der Suche nach dem geeigneten Platz hilft in ganz Europa die App womo-stellplatz.eu mit derzeit 25.000 Einträgen. Hier stößt man auf solche Juwelen wie den Platz unweit von Oberjoch im Allgäu. In der Nähe bietet The Over and Out im Ostertaltobel Canyoning-Touren (70 Euro für 3,5h) für Anfänger an. Als nächster Stopp bietet sich 45 Kilometer entfernt ein Parkplatz am Ortsrand von Moos nahe Weitnau an. Hier kannst du mit dem Rad zum Niedersonthofener See fahren und unterwegs das Bergbauernmuseum Diepolz (8 Euro p. P.) besuchen. In der Pro-Version kostet die App einmalig 6,99 Euro
Geschmackvolle Hütten
Unter dem Label "So schmecken die Berge" haben sich 120 Hütten der Alpenvereine zusammengeschlossen, viele von ihnen finden sich in Österreich. Sie haben sich einem nachhaltigen Betrieb mit qualitativ hochwertigen und regionalen Produkten auf der Speisekarte verschrieben. Genießer verbinden die Hütten ihrer Wahl zu mehrtägigen Touren, zum Beispiel ab Lech durch das wilde Lechquellengebirge. Mit der Bahn geht es bis Langen am Arlberg, von dort per Buslinie 91 bis zum Start. Von hier wandert man über die Ravensburger (8,4km, 672Hm), die Freiburger (10,7km, 682Hm) und die Göppinger Hütte (12,8km, 705Hm) und schlemmt dabei nach Herzenslust.
Natürlich Wohnen
Lärchenholz, Zirbelkiefern und andere Materialien aus der Natur verbreiten in der Lagació Mountain Residence eine angenehme Atmosphäre. Benannt nach dem zweigipfligen Berg Lagazuoi, liegt sie idyllisch im Dolomitendorf St. Kassian. Mit dem Zug geht es in rund viereinhalb Stunden von München bis nach Bruneck. Von dort organisiert das Hotel den Transfer. Für ein gepflegtes Abendessen bietet sich das Restaurant La Stüa de Michil im Hotel La Perla in Corvara an. Als Hobbykoch empfiehlt es sich, Bio-Produkte auf das Apartment bestellen zu lassen. Wandertipp: über den Kaiserjägersteig auf den aussichtsreichen Kleinen Lagazuoi kraxeln. Bed & Breakfast in einer geräumigen Suite: 250 bis 530 Euro.
Dach-Geber
Wer beim Radfahren oder Wandern gerne neue Leute kennenlernt und zu Hause Besuch mag, für den bietet sich eine Mitgliedschaft bei Velodach an, einem Schweizer Übernachtungsverzeichnis mit 450 Gastgebern in der Schweiz und Österreich. Es gilt das Gegenseitigkeitsprinzip: Nur wer mindestens einen Schlafplatz in Haus oder Garten bereitstellt, darf sich registrieren und erhält die Adressen anderer Gastgeber. Der jährliche Mitgliederbeitrag beläuft sich auf 20 Euro, ein Adressverzeichnis der deutschen Organisation Dachgeber gibt es für 10 Euro dazu. Wer geschickt plant, folgt beispielsweise dem Radweg "Burgenstraße" von Mannheim bis Bayreuth und findet kostenlos Unterschlupf bei weiteren Mitgliedern.
Inselabenteuer
Mallorca hat aktiv Reisenden eine Menge zu bieten. Zentral auf der Insel liegt das Hotel Rural Es Riquers. Sportliche fahren von dort die mittelschwere Mountainbike-Rundtour ab Cala d’Or im Südosten der Insel (42,5km, 870Hm). Unterwegs lohnt ein Stopp an der Burgruine Castell de Santueri und der ehemaligen Klosteranlage Santuari de Sant Salvador. Die unzähligen Weingüter, Märkte und Windmühlen Mallorcas nicht zu vergessen. Abends isst man im hoteleigenen Restaurant mit Blick auf unzählige Olivenbäume sowie die Werke des Künstlers Joan Bennàssar. DZ ab 126 Euro pro Nacht. Nutze Klimaschutzorganisationen wie atmosfair, um den CO₂-Kompensationsbeitrag von vierzehn Euro zu spenden.
Höhepunkt
Auf sechs Metern Höhe erwarten Gäste im Baumhaushotel Islanna in Falköping ruhige Tage in der Natur Südschwedens. Vom ökologischen Wohnkonzept bis zur Verpflegung mit Bio-Produkten: Die Umwelt steht hier im Fokus. Das Selbstgebackene aus dem angrenzenden Café schmeckt besonders gut nach einer Radtour, zum Beispiel die Runde von Falköping über Asle bis nach Broddetorp (60km) mit ihren Feldern und Wäldern. Und eine Wanderung um das Waldgebiet Mösseberg (19km, 5h) westlich von Falköping in der Provinz Västra Götaland lohnt schon wegen des Besuchs des Naturschutzgebiets Bestorp. Das Baumhaus Andrum gibt es für zwei Personen ab 262 Euro/Nacht. Tipp: Mit dem Nachtzug nach Stockholm.