Verantwortungsbewusste Lederherstellung bei Heinen

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Verantwortungsbewusste Lederherstellung
Terracare Leder von Heinen

Mit Bio-Herkunftsnachweis und kompostierbaren Produkten setzt die Lederfabrik Heinen Zeichen. Ihre Marke Terracare steht für verantwortungsbewusste Herstellung.

Heinen Lederherstellung
Foto: Heinen

Mit Extrakten aus Rinden, Eicheln, Kastanien und anderen Pflanzenstoffen gerbte Joseph Heinen im Jahr 1891 seine ersten Leder aus Häuten, die bei der Fleischproduktion anfielen. "Upcycling nennt man dies heute", erklärt sein Urenkel Thomas Heinen, der das Familienunternehmen in vierter Generation führt. "Aus einem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff, der sonst im Müll landen würde, produzieren wir hochwertiges und langlebiges Material."

Terracare wird bei vielen beliebten Wanderschuhen verwendet

Jährlich 200.000 Häute, rund 900.000 Quadratmeter, verarbeitet seine Fabrik im niederrheinischen Wegberg nach strengen ökologischen und sozialen Standards. Die Marke Terracare garantiert hochzertifiziertes, verantwortungsvoll produziertes Leder und kommt bei Wanderschuhen, unter anderem von Meindl, Mammut, Lowa, Hanwag, Vaude, Zamberlan und Haix zum Einsatz. 80% stammt von deutschen Rindern, 20% von dänischen, polnischen und niederländischen Tieren. Bio-Rind bezieht Heinen aus Oberbayern und dem Salzburger Land.

Heinen Lederherstellung
Heinen
Heinens Marke Terracare steht für verantwortungsbewusste Herstellung.

Weltweit landen rund 40% der Häute aus der Milch- und Fleischproduktion, insgesamt 120 Millionen Stück, auf Deponien oder werden verbrannt, schätzt eine Studie der US-amerikanischen Lederindustrie. Daraus könnten mehr als 2,5 Milliarden Paar Schuhe produziert werden. Leichte Outdoor-Schuhe seien heute oftmals aus erdölbasierten, kurzlebigen Kunststoffen, die zu Mikroplastik zerfallen, sofern sie nicht verfeuert werden. Die Verbrennung wiederum setzt klimaschädliches Kohlendioxid frei.

"Leder dagegen hält bei guter Pflege ein Leben lang", betont Heinen. Wird ein Schuh jedoch so verschlissen, dass er irreparabel ist, soll er künftig kompostiert werden können. Dazu testet der Fabrikant verschiedene chromfreie Alternativen. Bei Wanderschuhen sei dies eine besonders große Herausforderung, denn die Gerbung mit Chromsalz gewährleiste, dass das Oberleder auf Dauer haltbar, stabil, reißfest und wasserabweisend bleibt. Leichter fällt der Schritt bei elastischer Kinderware. "Für die Lauflernschuhe von Ricosta haben wir ein kompostierbares Leder entwickelt, das mit biologisch abbaubaren Stoffen hergestellt wurde", erklärt Heinen.

Bei Wanderschuhen könnten neue Verfahren zunächst für geringere Anforderungsprofile entwickelt werden, etwa für leichte Hiking-Touren. "Das ambitionierte Ziel eines komplett kompostierbaren Schuhs fordert letztlich alle Materiallieferanten heraus – vom Schnürsenkel-Hersteller bis zum Sohlenproduzenten", so der Geschäftsführer.

Für Aktivitäten, bei denen High Performance und Strapazierfähigkeit unverzichtbar sind, garantiere dagegen die Chromgerbung derzeit noch immer die besten Ergebnisse. Vegetabil gegerbte Leder seien schwerer, härter und nicht wasserabweisend. Die Herstellung verbrauche zudem mehr Wasser und mehr Gerbstoffe, die in der Kläranlage biologisch schwer zu entfernen seien. Chromsalz werde dagegen restlos ausgefällt.

Sehr gefragt: Leder vom Bio-Rind

Mehr nachgefragt, als seine Fabrik derzeit liefern kann, sind Leder vom Bio-Rind. Der Produktionsanteil hat sich auf zehn Prozent verdoppelt. Der Fleischkonsum bestimmt das Angebot: Nur etwa acht Prozent der Rinder werden in Deutschland ökologisch gehalten, in Österreich sind es 22 Prozent. Jedes Tier trägt eine individuelle Nummer, die der Salzburger Lieferant Alpenrind an die Gerberei Heinen übermittelt. Das Oberleder verarbeitet Meindl in seiner Identity-Linie und stanzt die Nummer in die Schuhzunge. So kann der Käufer genau rückverfolgen, woher das Bio-Rind stammt, wer das Leder produziert hat und wie das Modell gefertigt wurde.

"Glaubwürdigkeit geht nur durch Transparenz", ist Thomas Heinen überzeugt. Nachverfolgbarkeit verursacht jedoch Zusatzkosten – vom Kennzeichnen bis zur Datenübertragung. Es zeige sich aber, so der Unternehmer, dass Konsumenten bereit seien, für Tierwohl sowie verantwortungsbewusste und transparente Produktion etwas mehr zu zahlen. Übertreiben dürfe man bei der Preisgestaltung aber nicht. "Ein Wanderschuh muss für den Endkunden bezahlbar bleiben, gerade in der jetzigen Wirtschaftslage. Das ist nur möglich, wenn Produzenten und Lieferanten sich an einen Tisch setzen, um gemeinsam auch weiterhin nachhaltige Produkte voranzutreiben."

Leder richtig pflegen

Hochwertige Lederschuhe halten viele Jahrzehnte – vorausgesetzt, sie werden regelmäßig gepflegt. Wichtig ist: Schuhe, die nass geworden sind, langsam bei Raumtemperatur trocknen, sonst kann das Leder hart und rissig werden. Verschmutzte Schuhe immer erst trocken abbürsten und am besten mit einem feuchten Tuch oder etwas warmem Wasser reinigen, weder Seife noch Lösungsmittel verwenden.

Anschließend Glattleder sparsam mit Pflegemittel einreiben – zu viel Fett oder Wachs schadet ihren Trageeigenschaften und ihrer Atmungsfähigkeit. Nubukleder sollte man mit einer Spezialbürste aufrauen und ab und zu mit speziellem Pflegespray leicht einsprühen. Außerdem brauchen Schuhe Tragepausen, um die Feuchtigkeit abzugeben und die Form zu erhalten.

Mehr zu Heinen und Terracare erfahrt ihr unter heinen-leather.de und terracare-leather.de