40 Jahre sind ein stolzes Alter – für eine Multifunktionsjacke. Einige der ersten Exemplare aus der Gründerzeit von Jack Wolfskin erhält das Serviceteam des hessischen Outdoor-Unternehmens noch immer zur Imprägnierung und Reparatur. Ex und hopp – immer nur das Allerneueste oder billige Fast Fashion: Das ist nichts für qualitätsverwöhnte Jack-Wolfskin-Kunden. Fast drei Viertel tragen ihre Wetterschutzjacke drei bis sieben Jahre, nahezu jeder Vierte sogar noch länger, ergab eine Umfrage. Und das bei hoher Tragefrequenz: 83 Prozent haben die Jacke mehrmals in der Woche oder täglich an.
Gereinigt wird sie meist ein bis zwei Mal jährlich. Doch manch einer steckt sein Teil seltener oder gar nicht in die Wäsche. »Gerade bei langer Nutzung ist regelmäßige Pflege wichtig«, erklärt Melanie Kuntnawitz, Senior Head of Social Compliance & Sustainability, die für Nachhaltigkeit bei Jack Wolfskin verantwortlich ist. »Die atmungsaktive Membrane von Funktionsbekleidung kann durch Schmutz oder durch Sonnencreme verkleben und durch Schweiß angegriffen werden.«
Als Faustregel gilt: Lieber öfter mit weniger Waschmittel reinigen als zu selten. Dabei nur flüssige Feinwaschmittel statt Pulver und keine Weichspüler verwenden, da die Membran sonst beschädigt wird und die Wasserdampfdurchlässigkeit leidet. Häufig werde nach der Reinigung vergessen, so Kuntnawitz, die Imprägnierung durch eine Wärmebehandlung zu reaktivieren. Auch eine Nachimprägnierung, die nach zwei bis drei Wäschen sinnvoll ist, wird erst durch eine Runde im Trockner, Fönen oder vorsichtiges Bügeln aktiviert. »Bei der heimischen Imprägnierung ist meist die Einwaschlösung besser, da man diese genauer dosieren kann«, rät die Expertin. »Beim Spray neigen viele zu einer zu üppigen Besprühung.« Für Produkte wie wasserabweisende Softshells, die über die Innenseite Feuchtigkeit aufnehmen und daher nur außen hydrophobiert sind, sei dagegen eine Sprühimprägnierung die bessere Wahl. Das gelte auch für Zelte und Rucksäcke, da Waschen die Beschichtung beschädigen kann. PFC-frei wie die Imprägnier-lösungen von Jack Wolfskin sollte das Mittel auf jeden Fall sein. Bequemer und umweltschonender ist der professionelle Wasch- und Imprägnierservice.
In Großmaschinen gelingt die Imprägnierung gleichmäßiger als zu Hause und ist exakt dosiert. Auch die Wärmebehandlung ist präzise auf die Produkte abgestimmt. Jack Wolfskin bietet seinen Kunden diesen Service für 24,95 Euro, mit der »Jack Wolfskin Card« kostet es die Hälfte. Mit jedem Tag, an dem Kleidung und Schuhe länger getragen und die Ausrüstung genutzt wird,verringert sich der ökologische Fußabdruck. »Schon im Produktentwicklungsprozess achten wir darauf, dass wir hochwertige und langlebige Materialien einsetzen und die Verarbeitung hohe Standards erfüllt«, betont die Managerin.
Wenn mal etwas reißt oder kaputt geht, setzt der Reparaturservice von Jack Wolfskin mit seinen 21 Mitarbeitern Textilien, Zelte und Rucksäcke zum Selbstkostenpreis wieder instand. Und sollte ein noch tragbares Produkt vom Kunden doch einmal ausgemustert werden, aber zu schade für den Müll sein, will Jack Wolfskin es künftig zurücknehmen, aufarbeiten und online als Secondhandware anbieten. »Wir wollen nicht zusehen, wie tragbare Kleidung entsorgt wird«, sagt Kuntnawitz. »Mit der Rücknahme, unseren Pflegeprodukten und Services sowie praktischen Tipps möchten wir alles dazu beitragen, den Lebenszyklus so weit wie möglich zu verlängern.« Im besten Fall legt so eine der ältesten Jacken von Jack Wolfskin auch noch zum 50. Jubiläum einen gepflegten Auftritt hin.
Wichtige Pflegetipps
Vor der Tour
Imprägnierung reaktivieren: Bekleidung im Trockner erwärmen. Regenschutz erneuern: Wenn Wasser nicht mehr abperlt, ein PFC-freies Imprägnierspray aus 15 Zentimetern Entfernung aufsprühen. Zeitung unterlegen! Oder einfach Imprägnierservice von Jack Wolfskin nutzen.
Auf Tour
Material schonen: Jacken nicht falten, sondern rollen, Schlafsäcke vom Fußende her stopfen. Schuhe täglich lüften, Einlage dabei entfernen. Zeltgewebe schützen: Möglichst schattig campen. Unterlage benutzen.
Nach der Tour
- Waschen: Schweiß und Reste von Sonnencreme sollten nicht lange auf Funktionsmaterialien sein, deswegen am besten nach der Tour reinigen.
- Pflegehinweise beachten: Vor der Wäsche Reiß- und Klettverschlüsse schließen, nur geeignete Waschmittel einsetzen, niemals Weichspüler nehmen, am besten den Schonwaschgang.
- Stockflecken und Schimmel verhindern: Bekleidung unbedingt sauber, trocken, luftig und dunkel lagern.
- Beschichtung nicht beschädigen: Zelte und Rucksäcke nie in der Waschmaschine, sondern mit feuchtem Schwamm reinigen. Wetterschutzkleidung mit flüssigem Feinwaschmittel waschen – und das besser öfter mit wenig als selten mit viel Waschmittel. Bauschfähigkeit erhalten Daunenprodukte nicht komprimiert lagern und nur selten mit einem speziellen Daunenwaschmittel in einer großen Trommel waschen. Fünf saubere Tennisbälle mit in den Trockner geben.
- Mikroplastik und Pilling vermeiden: Fleece in feinem Wäschenetz waschen und die aufgefangenen Fasern im Mülleimer entsorgen.
- Vorsichtig trocknen: Bekleidung nur kurz, auf niedriger Tourenzahl schleudern. Empfindliche Woll- und Daunenprodukte nicht schleudern. Wolle langsam auf einem Handtuch liegend trocknen.
- Noch mehr Pflegetipps gibt es online: www.jack-wolfskin.de/pflegehinweise