Alpenüberquerung mit Hund - von München nach Verona

Alpencross: München - Verona
Alpenüberquerung mit Hund

Update

Unsere Autorin Nadine Regel wanderte letzten Sommer mit Hund "Ralfi" von München nach Verona. Alle Infos und viele Bilder der Tour gibt es hier – jetzt auch als Podcast zum Anhören ...

Alpencross mit Hund
Foto: Nadine Regel

Los ging es am 18. August 2023 in München. Dabei wanderten beide durchs Alpenvorland, übers Karwendelgebirge, durchs Stubaital, hinüber nach Südtirol, durch die Dolomiten und am Gardasee vorbei bis nach Verona.

Ganze 50 Tage waren die beiden auf dem Alpencross unterwegs. Natürlich sind sie nicht jeden Tag gewandert, sondern haben sich je nach Witterung oder Müdigkeit auch mal einige Pausentage gegönnt. Trotzdem legten sie insgesamt 504 Kilometer zu Fuß zurück, überwanden 23.400 Höhenmeter im Aufstieg und 21.000 im Abstieg.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.

"Wahnsinn, ich bin so stolz auf uns als Team, wir haben sehr gut zusammengearbeitet. Ralfi war mein großer Motivator, ohne ihn hätte ich es niemals geschafft", meinte Nadine überglücklich nach ihrer Ankunft in Verona. "Wahrscheinlich hätte ich das Abenteuer gar nicht erst gewagt oder wäre, wenn dann auf bekannten Wegen gewandert!"

Alpencross mit Hund
Nadine Regel

Schöne Lichtstimmung am höchsten Punkt der Tour: dem 3152 Meter hohen Piz Boé in den Dolomiten.

Das waren die wichtigsten Stationen der Tour

  • München
  • Starnberger See
  • Kochelsee
  • Krün
  • Mittenwald
  • Pfeishütte
  • Innsbruck
  • Starkenburger Hütte
  • Neustift im Stubaital
  • Innsbrucker Hütte
  • Tribulaunhütte
  • Edelweißhütte in Ladurns (erste Nacht in Südtirol)
  • dann noch zwei Wochen durch die Provinz Bozen-Südtirol u.a.
  • Brixen
  • Würzjochhütte / Gadertal
  • Naturpark Puez-Geisler
  • Regensburger Hütte
  • Grödnertal
  • Piz Boé
  • Campitello di Fassa
  • Rifugio Vajolet (Rosengartengruppe)
  • Rifugio Torre di Pisa (Latemar)
  • Cavalese (Trentino)
  • Gfrill/Cauria (Südtirol)
  • dann teils über den E5 / Gardasee bis nach Verona (siehe Karte unten)

"Ralfi und ich haben eine wunderschöne Strecke zurückgelegt, haben uns mutig in Unbekanntes gestürzt und als Team auch auf schwierige Situationen reagiert. Die Alpenüberquerung ist ein Abenteuer, das ich nicht missen will. Ralfi und ich sind noch näher zusammengewachsen."

Hier könnt ihr das Alpencross-Abenteuer noch einmal in Bildern nachverfolgen:

Fotostrecke

Podcast zum Anhören

Wandern mit Hund – weitere Tipps

Für einen Alpencross muss der Mensch durch Testtouren wissen, wie viel er dem Hund zumuten kann. Hilfreich: im Vorfeld einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde belegen und extra Zeckenzange, Hundeschuhe und eine Rettungstrage dabeihaben. Zudem den Wasser- und Futterverbrauch des Hundes einrechnen und jeden Abend Pfoten checken. Lieber Bus fahren und Pausen einplanen, als den Hund zu überfordern. Empfehlung: alle sieben Tage ein Pausentag. Wichtig: Für den öffentlichen Transport unbedingt einen Maulkorb mitnehmen.

Routenplanung: Man sollte die Tour so legen, dass man kraxelige Stellen mit Hund notfalls umgehen oder vor ihnen absteigen kann. Ich habe die Route immer flexibel gehalten, um auf Unwetter, Erschöpfung, wunde Pfoten und andere Unwägbarkeiten reagieren zu können – von 50 Tagen waren 15 Pausentage. Umplanen funktioniert mit Tourenapps und Google recht einfach. Herausfordernd war die Wegfindung auf einigen zugewucherten Abschnitten im Trentino, ansonsten kann man die Route, wie ich sie gewählt habe, gut nachwandern.

Beste Zeit: Ich empfehle für eine Alpenüberquerung den August und September. Das Wetter ist im Spätsommer meist stabiler, die Temperatur angenehmer und die Sicht klarer. Wichtig: Mit Schnee und extremen Wetterumschwüngen sowie Gewitter muss man jederzeit rechnen. Zurückkommen: Von Verona bietet sich als Rückfahrt der Zug EC80 von Bologna über Verona nach München mit rund 5:30 h Fahrzeit an. Hundetickets kosten die Hälfte des Fahrpreises. Im Flixbus sind keine Hunde erlaubt. Informationen: Auskünfte zum Wegenetz in den durchwanderten Gebieten, zu Unternehmungen und Unterkünften (oft inkl. Buchungsfunktion) liefern die Websites der jeweiligen Tourismusämter. oberbayern.de/regionen, tirol.at, suedtirol.info. Im Vorfeld in physischen Karten zu den Gebieten informieren, im Trentino hilft eine Karte (z.B. Kompass, 1:50000, 16 €) im Rucksack bei der Wegauswahl. Auf meiner Homepage habe ich zu allen Etappen umfangreiche Blogartikel angelegt (nadineregel.com/alpenueberquerung).

Literatur: Meine Erlebnisse halte ich in einem Buch fest, es erscheint im Malik-Verlag – voraussichtlich im Sommer 2025. Verpflegung: Proviant war dank Hüttenverpflegung nie ein Problem, er kann auch immer wieder nachgekauft werden. Wer spezielles Hundefutter benötigt, kann das in Paketen vorschicken lassen. Frisst der Hund Nudeln oder Kartoffeln, kann man sie auf vielen Hütten zufüttern. Der Gasthof Maso Runch in Abtei mit ladinischen Gerichten und der Fichtenhof in Gfrill am Trudener Horn waren meine Kulinarik-Highlights. Übernachtungen: Meist auf Hütten, aber auch in Hotels am Weg. Nicht alle Gastgeber, gerade in Bayern, erlauben Hunde – unbedingt vorab klären. Meine Favoriten: Das Schlossgut Oberambach (schlossgut.de) am Starnberger See, das Hotel Fischer in St. Andrä bei Brixen (hotelfischer.it) und das Rifugio Torre di Pisa im Latemar (rifugiotorredipisa.it). Hintergrundinfos und viele weitere Impressionen der Alpenüberquerung bekommt ihr auf Nadines Webseite

Mehr zum Thema