Podcast mit den Macherinnen von "Kraut im Ohr"
"Kräuterfrauen des 21. Jahrhunderts" – so bezeichnen sich Melanie Gödde-Rieken und Monika Röttgen, die den Wildpflanzen-Podcast "Kraut im Ohr" seit eineinhalb Jahren mit buntem Leben füllen. Heute erzählen sie bei "Hauptsache raus" von der reichen Welt der Pflanzen vor unserer Haustür und geben Tipps, wie du auch als absoluter Neuling einen guten Einstieg ins Sammeln und Verwerten von Kraut, Baum und Blume findest.
Mehr Tipps, Online-Workshops und Touren rund ums Thema Wildkräuter findet ihr auch auf Melanies Seite Luna Herbs. Und wer Mo näherkennen lernen will, kann sie in ihrer Klimafreundlich-Küche besuchen.
Wildkräuter-Tipps der outdoor-Redaktion
1 – Herbes Heilkraut: Frauenmantel
Von der herb schmeckenden Pflanze verwendet man den ganzen oberirdischen Teil. Püriert und gemischt mit Butter, Kartoffeln, Zwiebeln und Sahne oder Sahneersatz (zum Beispiel Hafersahne), ergibt der Frauenmantel eine feine Suppe. Die Pflanze mit den hübsch gezahnten Blättern wächst an Waldrändern und gilt als echtes Heilkraut: Bei Regelbeschwerden hilft ein Tee aus frischen oder getrockneten Blüten (fünf Minuten ziehen lassen).
2 – Recht unscheinbar: Gänseblümchen
Wer mit der Wildkräuterküche anfangen will, ist beim Gänseblümchen genau richtig: Es wächst fast überall, man kann es nicht verwechseln, und sein Geschmack überzeugt durch nussige Nuancen. Zum Herantasten: Blüten als Zutaten über einen Frühlingsalat streuen – sieht hübsch aus und verleiht dem Gericht eine wilde Note. In Essig und Salz eingelegte Knospen ergeben Kapern, die den Stoffwechsel anregen.
3 – Vielseitig einsetzbar: Sauerampfer
Als Pesto oder Salatzutat, halb und halb mit Spinat gemischt in Aufläufen... Sauerampfer ist beim Kochen vielseitig einsetzbar. Er schmeckt schön sauer und macht im Frühjahr munter, wenn der Organismus noch nicht so recht in Schwung kommen will. Die recht anspruchslose Pflanze mit den spitz zulaufenden Blättern wächst auf Wiesen, Weiden und an Bächen. Wegen der Oxalsäure sollte man keine Unmengen roh verspeisen.
4 – Ziemlich würzig: Gundermann
Mit seinen zarten lila Blüten und grünen, runden Blättern könnte der Gundermann als reine Zierpflanze durchgehen. Tatsächlich dient er in naturnahen Gärten als Bodendecker. Außerdem schmeckt er einfach gut: Sowohl Blätter als auch Blüten und Stängel kann man essen. Gundermann bringt Würze in Gemüsegerichte. Er wirkt entzündungshemmend und wurde früher statt Hopfen zur Bierkonservierung genutzt.
5 – Herrlich süß: Rotklee
Rosarot leuchten die Blüten des Rotklees aus Wiesen und Weiden, umschwirrt von Bienen und Hummeln. Auch Menschen sollten Rotklee kosten. Mit Zitronensaft und Kräutern kann man die Blüten zu einem Gelee kochen oder sie mit Quark und Frischkäse zu einem süßen Nachtisch verarbeiten. Manche Frauen setzen auf Rotklee als Hormontherapie während der Wechseljahre; die Wirkung ist jedoch umstritten.