1. Via Ferrata Ra Gusela & Ferrata Averau
Der vom Passo Giau aus leicht erreichbare Klettersteig an der Ra Gusela führt ohne bedeutende Schwierigkeit via Leitern und Rampen auf die Südostabdachung des Tofana-Gipfels, der mit einer Gipfelhütte lockt. Erweiterung um den Averau-Klettersteig von der Averau-Hütte aus ist optional, lohnt aber der Aussicht wegen.
Schwierigkeit: beide Steige A
Gesamtdauer: 4 h
2. Kreuzkofelsteig
Sas dla Crusc in ladinischer Sprache, liegt in den östlichen Dolomiten von Badia und dominiert mit seiner 900 Meter hohen Wand das gesamte Alta Badia. Immer wieder öffnet die Ferrata durch den gewaltigen Westabbruch des Kreuzkofels schwindelerregende Tiefblicke und Einsichten in imposante Wandfluchten. Die Schwierigkeit des Klettersteiges durch das Schaustück des Gadertals ist moderat, teils braucht man für den Steig nicht einmal die Hände.
Schwierigkeit: A/B
Gesamtdauer: 5 h
3. Paternkofel
Drei Kriegssteige laufen 100 Meter unterhalb des Paternkofel in den Sextner Dolomiten zusammen. Der Innerkofler-De-Luca-Steig (B, Einzelstelle B/C) führt durch finstere Stollen (Stirnlampe!) und dann hinauf auf den Gipfel, eine ideale Aussichtskanzel auf die Drei Zinnen. Abstieg entweder über den Passportensteig (A/B) Richtung Auronzo-Hütte oder über Schartensteig (A/B) Richtung Fischleintal.
Schwierigkeiten: A/B – B/C
Gesamtdauer: 4 h (für die Rundtour ab/bis Auronzo-Hütte)
4. Rotwandsteig
Seinen militärischen Ursprung kann auch der Normalweg auf die Sextener Rotwand (Schwierigkeit: B, Strecke. 8,1 km, Aufstieg: 1.020 hm, Abstieg: 1.020 hm) nicht verbergen: Überall sieht man Unterstände. Die Variante über den Burgstall im selben Schwierigkeitsgrad bietet sich für den Abstieg an.
Schwierigkeiten: B/C
Gesamtdauer: 6 – 6,5 h
5. Via Ferrata Mario Zandonella
Die "Via Ferrata Mario Zandonella« verläuft auf der Südseite der Rotwand in zwei getrennten Spuren (Süd-Klettersteig: C/D, Südost-Klettersteig D) hinauf bzw. hinunter. Steile Wandstellen und Bändertraversen setzen absolute Schwindelfreiheit voraus. Immer im Blick: die wilde Zackenkulisse des Vallon Popera, von dem aus auch der Zustieg erfolgt (8 h).
Schwierigkeit: C/D
Gesamtdauer: 8 h
Man kann die Via Ferrata Mario Zandonella auch mit dem Rotwand-Klettersteig (s.o.) kombinieren: Der Zustieg erfolgt am Gipfel der Rotwand über den Rotwand-Klettersteig. Über diesen steigt man danach dann auch wieder ab. Somit werden genau genommen drei Klettersteige begangen, da sich die Ferrata Mario Zandonella ja aus zwei einzelnen Steigen zusammensetzt. Die Tour liegt im mittleren Schwierigkeitsbereich; durch ihre Länge und durch den Abstieg über den Rotwand-Klettersteig jedoch sehr anspruchsvoll und nichts für Anfänger (Zeit insgesamt: ca. 9-10 h, Auf- und Abstieg jeweils: rund 1300 Hm).
6. Alpinisteig & Via Ferrata Cengia Gabriella
Italienische Soldaten richteten den Alpinisteig (A, A/B) während des 1. Weltkriegs ein. Die ausgesprengten und später gesicherten Bänder lassen sich mit der Via Ferrata Cengia Gabriella (B, B/C) und der Via Ferrata Aldo Roghel (D) zur Rundtour durch die Steilflanken des Elfers verbinden (8 h), einem der Gipfel, die sich zur "Sextener Sonnenuhr" gruppieren.
Schwierigkeiten: B/C – D
Gesamtdauer: ca. 8 h – Alpinisteig: ca. 2,5 h bis zur Elferscharte (Zustieg: 1 h ab Zsigmondyhütte)
7. Masare-Rotwand
Die vielseitige Klettersteig-Kombination am Rosengarten führt auf und ab über die luftigen Grate der Rotwand und den sägezahnartigen Südausläufer der Masarè. Beide Richtungen (Rotwand im Aufstieg, Masarè im Abstieg und umgekehrt) sind möglich.
Schwierigkeiten: Masarè: C, Rotwand: A, Einzelstelle A/B;
Gesamtdauer: 6,25 h
8. Pisciadu-Klettersteig
Spannende Einblicke in die Szenerie der Sella-Stöcke bietet der auch "Via Ferrata Brigata Tridentina" genannte Klettersteig durch die Ostwand des Pisciadù. Der moderne Sportklettersteig setzt eine gute Gesamtfitness voraus, kann aber auch vorzeitig verlassen werden. Höhepunkt des Pisciadù-Klettersteigs in den Dolomiten ist die Hängebrücke gegen Ende des Weges.
Schwierigkeit: C
Gesamtdauer: 4 h
9. Westgrat-Klettersteig
Luftig: Der auch "Hans-Seyffert-Weg" genannte Klettersteig führt durch die 800 Meter hohe Südwand der Marmolada. Die 1903 eingerichtete Route zum höchsten Dolomitengipfel (Punta Penia 3343 m) ist trotz moderater Schwierigkeiten wegen der hochalpinen Lage nicht zu unterschätzen. Abstieg optional über den Gletscher.
Schwierigkeit: C
Gesamtdauer: 5,25 h
10. Via Ferrata Giovanni Lipella
Ohne herausragende Schwierigkeiten führt die Ausdauertour Via Ferrata Giovanni Lipella durch die Westwand der Tofana di Rozes in den Ampezzaner Dolomiten. Der Blick fällt vom Dolomiten-Dreitausender auf die umliegenden Gipfel der Conca d'Ampezzo sowie auf die Befestigungsanlagen unterhalb der Wand aus dem 1. Weltkrieg.
Schwierigkeit: C
Gesamtdauer: 7,5 h
Weitere Dolomiten-Klettersteige und Details zu einigen hier vorgestellten Touren findet ihr auch in diesem Rother-Wanderführer – bestellbar hier
Schwierigkeitsgrade
(nach der Schall-Skala A-F, wie oben angegeben)
- A (leicht): Einfache, gesicherte Wege mit teilweise kurzen, exponierten, aber gut versicherten Stellen.
- B (mäßig schwierig): Abschnittsweise steileres und ausgesetztes Felsgelände. Senkrechte, längere Leitern und Tritte.
- C (schwierig): Steiles bis sehr steiles Felsgelände. Ausgesetzte, kleintrittige Passagen.
- D (sehr schwierig): Senkrechtes, oft überhängendes und sehr ausgesetztes Gelände mit oft weit auseinander liegenden Klammern. Große Armkraft und gute Steigtechnik nötig.
- E (extrem schwierig): Meist überhängendes Gelände mit extremer Anforderung an Kraft und Moral. Nur für sehr erfahrene Klettersteig-"Profis". Übergang zu F für außergewöhnlich extreme Schwierigkeiten (ganz selten).
- Quelle: DAV - weitere Infos hier
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