Wandertipps: So setzt ihr eure Trekkingstöcke richtig ein

Wandern mit Trekkingstöcken
So setzt ihr eure Stöcke richtig ein

Trekkingstöcke entlasten die Knie und schonen die Muskeln – wenn man sie richtig anwendet. Hier erfahrt ihr, wie man Wanderstöcke optimal nutzt ...

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Foto: Steffen Scheyhing

Sie sind die Retter in der Not: Stöcke vereiteln Stürze, wenn man stolpert, sorgen für Auftrieb in Matsch und Morast, entschärfen gefährliche Flussquerungen und nehmen Traversen über steile Altschneefelder ihren Schrecken. Meist nimmt man sie jedoch allein für längere Bergabpassagen mit: um die Beinmuskeln zu schonen und Gelenke zu entlasten.

Dabei leisten Trekkingstöcke schon beim Aufstieg wertvolle Dienste. Allerdings nur, wenn man sie etwas kürzer einstellt, Griffe und Schlaufen richtig nutzt. Dann kann man sich damit regelrecht nach vorne katapultieren, was die Aufstiegszeit verkürzt, die sonst eher unterforderten Arme trainiert und viel Beinkraft spart.

Für das Gehen in der Ebene empfiehlt es sich hingegen, die Stöcke auch mal wegzulassen, also einfach an den Rucksack zu schnallen. Dadurch trainieret man den Gleichgewichtssinn und verbessert die Koordination. Das gilt auch für das Bergabgehen, das man – aus den gleichen Gründen – von Zeit zu Zeit auch mal stocklos proben sollte. Zumindest dann, wenn kein allzu schwerer Rucksack auf dem Rücken lastet und man trittsicher sowie erfahren ist.

Damit die Stöcke nicht zur Falle werden, muss man regelmäßig den festen Sitz der Segmente überprüfen. Sie können sich, vor allem bei Wanderstöcken mit Innenklemmung, lösen und unter Last zusammenschieben. Auch die Wahl des richtigen Stocks entscheidet darüber, ob er auf Tour leistet, was von ihm erwartet wird.

Dem Trend zum Leichtbau sollte man nur folgen, wenn man selbst nicht zu schwer ist – mitsamt Rucksack. Auch sollte das Trekkingstock-Modell der Wahl nicht zu kurz sein: Outdoorer mit einer Körpergröße von über 1,90 Meter brauchen ein Paar Stöcke, die sich bis mindestens 1,30 Meter ausziehen lassen. Weitere Tipps zum Einsatz von Wanderstöcken hier:

Die richtige Länge

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Steffen Scheyhing
Trekkingstock Einsatz

So ermittelst du die richtige Länge der Stöcke für das Wandern in der Ebene: Stell dich mit geschlossenen Beinen aufrecht hin und deine Stöcke senkrecht vor dir auf den Boden, die Griffe fest umschlossen. Wenn deine Ellbogen jetzt rechtwinklig gebeugt sind, haben die Stöcke die zum Wandern korrekte Länge.

Tipps zum Abstieg mit Stöcken

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Steffen Scheyhing
Trekkingstock Einsatz

Anders als in der Ebene und bergauf setzt man die Stöcke bergab parallel auf und stützt sich darauf ab. Je steiler das Gelände, desto länger sollten die Stöcke sein, um ein zu tiefes Beugen des Oberkörpers zu vermeiden. Überprüftt vor und während des Abstiegs immer wieder den festen Sitz der Segmente.

So nutzt man die Handschlaufen

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Steffen Scheyhing
Trekkingstock Einsatz

Die Schlaufen von Trekkingstöcken sorgen für eine kraftsparende Verbindung zwischen Hand und Griff – wenn man sie richtig nutzt: Greife dazu von unten mit der Hand durch die Schlaufe, und lege anschließend den Daumen über den Schlaufenansatz am Stock. Die Schlaufe sollte nun so weit zugezogen werden, dass sie angenehm anliegt.

So setzt man die Griffkrone ein

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Steffen Scheyhing
Trekkingstock Einsatz

Bei steilen Bergabpassagen kann man sich bei vielen Stöcken auch auf die Griffkrone stützen, was bequemer ist und geringere Haltekräfte erfordert. Allerdings funktioniert das nur bei guten Trekkingstöcken, die eine abgerundete Krone mit ausgeprägter »Nase« besitzen, unter die man fassen und den Stock dirigieren kann.

Trekkingstöcke – Kauftipps: