1 – Halten Sie Abstand
Auch wenn man mit seinen Stellplatz-Nachbarn für gewöhnlich schnell per Du ist, den räumlichen Abstand zu halten gilt als goldene Campingregel. Das richtige Maß dafür gibt auf vielen Plätzen die Parzelle vor, eine Fläche, die jeder Camper beim Einchecken zugeteilt bekommt. Ist keine Parzellierung vorhanden, sollte man mit seinem Camper mindestens eine Fahrzeugbreite Abstand zum Reisemobil des Nachbarn halten und beim Rangieren auf mögliche Parkmarkierungen achten. Zusätzlich gilt: Versperren Sie beim Aufbau Ihres Lagers nicht die Wege der anderen und betreten Sie benachbarte Parzellen nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Schnüre aufgebauter Zelte oder Pavillons sollten zudem nicht zur Stolperfalle für andere werden.
2 – Verzichten Sie auf offenes Feuer abseits offizieller Stellen
Lagerfeuer auf Campingplätzen gehen an eigens dafür vorgesehenen Feuerstellen in Ordnung. Wenn Wildcamper die Freiheit des Seins mit einem offenen Feuerchen zelebrieren, wird es hingegen schnell problematisch. Denn selbst, wenn das Übernachten im Wald gestattet sein sollte – das Feuermachen ist nicht inklusive. Im Gegenteil: Laut deutschem Forstgesetz ist das Entzünden von Feuer im Waldgebiet sogar verboten und wird mit einem saftigen Bußgeld geahndet. Besonders teuer wird es in Landschafts- und Naturschutzgebieten, hier können je nach Bundesland bis zu 5000 Euro fällig werden. Es ist übrigens keine Auslegungssache, was ein offenes Feuer ist. Sobald eine Flamme zu sehen ist, zählt es dazu – Campingkocher, Kerzen und Streichhölzer mit inbegriffen.
3 – Hinterlassen Sie keine Spuren
Sowohl für Campingplatz-Urlauber als auch für Wildcamper gilt: Man ist Gast an einem Platz, der einem nicht gehört und sollte diesen getreu dem Motto »Ich war niemals hier« ordentlich wieder verlassen. Achten Sie deshalb darauf, keinen Müll, gespannte Wäscheleinen oder im Boden steckende Heringe zurückzulassen, und räumen Sie den Platz so, wie Sie ihn vorgefunden haben. Ebenso sollten Sie der Natur während Ihres Aufenthalts keinen nachhaltigen Schaden zufügen. Diese Regel gilt auch für das Spannen von Slacklines. Wer dafür lebende Bäume als Fixpunkte wählt, sollte ein wirklich gutes Polster unter die Baumschlingen legen, sodass sich die Reibung nicht auf den Baum überträgt und die Rinde zerstört – beispielsweise ein Stück alten Teppich.
4 – Bleiben Sie ruhig
Machen Sie sich stets bewusst: Auf einem Campingplatz sind Sie selten allein. Der Abstand zu den Stellplatz-Nachbarn ist überschaubar, manchmal so überschaubar, dass sich der Schnarcher von nebenan zum echten Ruhekiller entwickelt. Zugegeben, gegen lautes Schlafen kann man nicht viel tun, gegen voll aufgedrehte TV-Sender oder Stereoanlagen, die eigenwillige Musik herausposaunen, schon. Nehmen Sie deshalb Rücksicht und drosseln Sie Ihre eigene Geräuschkulisse. Niemand muss nach zehn Uhr abends duschen oder Geschirr abspülen. Auch lautes Türenschlagen oder das saftige »Ratschbumm« einer Schiebetür in den Abend- und Nachtstunden stößt auf wenig Gegenliebe. Diese Regel gilt für Wildcamper gleichermaßen.
5 – Blockieren Sie keine freien Stellplätze
Dass Urlauber in Hotelanlagen gerne Sonnenliegen mit Handtüchern reservieren, ist nicht nur ein alter Hut, sondern auch eine Unart, die in abgewandelter Form häufig auf Campingplätzen zu beobachten ist. Doch sind es hier nicht die Liegen am Pool, sondern benachbarte Stellplätze, die mit Auffahrkeilen oder Stühlen blockiert und für später anreisende Freunde und Verwandte freigehalten werden. Dieses Benehmen verärgert nicht nur alle Anreisenden, die auf einem ohnehin schon überfüllten Campingplatz eine freie Parzelle suchen, sondern ist auch ein Zeichen des schlechten Stils und entbehrt jeder rechtlichen Grundlage. Grundsätzlich gilt: Campingplatzgäste dürfen andere Parzellen nicht ungefragt blockieren, einzig der Stellplatzbetreiber kann eine Reservierungsmöglichkeit anbieten.
6 – Nehmen Sie Ihren Hund immer an die Leine
Beim Thema frei laufende Hunde scheiden sich auf Campingplätzen erfahrungsgemäß die Geister. Während die Fraktion der Hundeliebhaber streunende Vierbeiner willkommen heißt, fühlt sich die andere Partei von ihnen gestört. Auch ein lautes, ausdauerndes Kläffen oder Tretminen, die vom Besitzer nicht beseitigt wurden, sorgen für Unmut und ziehen den Graben zwischen beiden Parteien noch tiefer. Das Zauberwort heißt in diesem Fall: Rücksichtnahme. Hundebesitzer sollten bedenken, dass es Menschen gibt, die sich in der Nähe von Hunden unwohl fühlen oder sogar Angst vor ihnen haben. Darüber hinaus besteht auf vielen Campingplätzen eine Leinenpflicht, an die man sich zum Wohle aller zu halten hat.
7 – Lächeln hilft! Seien Sie immer freundlich und gelassen
Wenn Menschen aufeinandertreffen, gibt es naturgemäß Konfliktpotenzial. So auch auf Campingplätzen. Der eine hört zu laut Musik, der andere lässt seinen Hund frei herumtoben, der nächste parkt sein Reisemobil nicht ordnungsgemäß. Eine goldene Regel, an die sich alle Reisemobilisten halten sollten: stets freundlich bleiben. Über vieles lässt sich sicherlich hinwegsehen. Dinge, die einen dagegen massiv stören, kann man im direkten Gespräch klären – und zwar ohne erhobenen Zeigefinger. Wird man andersrum auf seine eigenen Verfehlungen angesprochen, schadet es nie, sich die gute Kinderstube in Erinnerung zu rufen und sich für sein Fehlverhalten angemessen zu entschuldigen. Bedenken Sie stets: Die schönsten Tage im Jahr sollte man nie mit einem Streit zunichtemachen. Freundlich sein hilft immer – übrigens auch, wenn man beim Wildcampen erwischt wird.
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