Im Gegensatz zu Gaskochern, die spezielle Kartuschen benötigen, brennt ein Multifuel- oder Benzinkocher sowohl mit Reinigungsbenzin als auch Tankstellensprit. Viele "Mehrstoffkocher" vertragen außerdem Petroleum, manche darüber hinaus Diesel und Gas. Das bewährt sich vor allem auf Fernreisen, weil man sicher sein kann, dort einen passenden Brennstoff zu finden. Ihn mitzunehmen scheidet zumindest auf Flugreisen aus. Außerdem brennen Benzinkocher anders als Gaskocher selbst bei extremer Kälte unverändert kräftig. Sie sind zuverlässig, verbrauchen wenig und helfen, Kosten zu sparen und Abfall zu vermeiden: Statt teurer Einwegkartuschen (ca. sechs Euro für die 220-ml-Version) braucht man seine Brennstoffflasche nur an der Tankstelle füllen – am besten mit bleifreiem Benzin der niedrigsten Oktanzahl.
Wer jedoch die Wahl hat und nicht auf jeden Euro achten muss, sollte statt Zapfsäulensprit Reinigungsbenzin aus dem Baumarkt wählen – oder spezielles Kocherbenzin (Primus Powerfuel, Colemanfuel, ca. sieben Euro/Liter) aus dem Outdoorladen. Beide riechen im Betrieb kaum, brennen viel sauberer und reduzieren damit den Wartungsaufwand. Doch der beschränkt sich selbst beim Verfeuern von verunreinigtem Sprit oder Petroleum meist auf das Freistochern der Düse – dank des bei allen Kochern serienmäßigen Tools eine Aktion von einer Minute. Auch der Betrieb eines Mehrstoffkochers erfordert heute kein Fachwissen mehr, allenfalls ein wenig Umsicht und Übung. Wer sich einen neuen Outdoor-Herd zugelegt, sollte sich damit also auf jeden Fall vor der Reise vertraut machen. Am besten verwendet man ihn einfach ein paar Mal als Wasserkocher zu Hause. Wie, das zeigen wir euch in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für Benzinkocher:
Anschluss finden
Füllen Sie die Brennstoffflasche bis zur Markierung – am besten mit Reinigungsbenzin. Danach die Pumpe in die Flasche stecken, festschrauben und mit dem Kocherschlauch verbinden: Bei Primusmodellen schraubt man ihn an die Pumpe, bei MSR (Foto) wird er nur gesteckt und mit einem Bügel gesichert.
Druck machen
Damit der Brennstoff aus der Flasche strömt, muss er durch Pumpen unter Druck gesetzt werden. Prüfen Sie zuerst, ob das Ventil (Foto: der nach oben zeigende Griff) geschlossen ist. Haben Sie die Flasche bis zur Markierung gefüllt, reichen zehn Pumpstöße, bei geringem Füllstand sind bis zu 25 Stöße nötig.
Düse vorheizen
Stellen Sie den Kocher auf eine feuerfeste Unterlage mit freiem Luftraum nach oben. Drehen Sie das Ventil langsam auf, sodass Brennstoff in die Vorheizschale fließt (unter dem Brennerkopf). Wie viel, hängt vor allem von der Temperatur ab – je kälter, desto mehr. Nun das Ventil schließen und den Brennstoff entzünden.
Flamme entfachen
Nach dem Erlöschen der gelben Vorheizflamme drehen Sie das Ventil auf und zünden das austretende Gas oben am Brennerkopf an. Halten Sie Abstand, da es anfangs Stichflammen geben kann. Brennt der Kocher nicht blau (Foto), sondern gelb, Ventil schließen, Kocher abkühlen lassen und erneut vorheizen.