23 Wanderberge für 2023

Gute Aussichten
23 Wanderberge für 2023

Einen Berg aus eigener Kraft zu besteigen gehört zu den ganz großen Outdoor-Momenten. Diese 23 Gipfel werden euch in der Saison 2023 unvergessliche Erlebnisse bescheren.

Wanderberge für 2023
Foto: PatitucciPhoto

Top-5 Wanderberge der Schweiz

Fast tausend Gipfel knacken in der Eidgenossenschaft die 2000-MeterMarke. Diese hier lohnen besonders:

Äußeres Barrhorn

Gegenüber von Walliser Bergprominenten wie dem Monte Rosa, der Mischabelgruppe und dem Weißhorn ragt das Äussere Barrhorn (3610m) auf – der höchste Punkt, den Wanderer in der Schweiz erreichen können. Der gletscherfreie Normalanstieg (8,5 Std., 20km, 1760Hm) zieht von Vorders Sänntum zunächst zur Turtmannhütte (2519m) empor, den Weiterweg zum grandiosen Gipfelblick würzt die technische Schlüsselstelle (T3+): das "Gässi", ein mit Eisenbügeln versehenes Felscouloir. cas-prevotoise.ch

Haute Cime

In den Chablais-Alpen südlich des Genfer Sees bilden sieben wilde Felszacken die Dents du Midi, die "Zähne des Südens". Um auf der Haute Cime (3258m) ganz oben zu stehen, nehmen Wanderer etwa die anspruchsvolle Zweitagestour von Champéry nach Van d’en Haut unter die Sohlen. Dabei geht’s erst zur Cabane de Susanfe (3,5 Std, 1040Hm) auf 2102 Metern Höhe, bevor die zweite Etappe (8,5 Std., 1320Hm) zunehmend steil über den Gipfel mit seinem überwältigenden 360-Grad-Panorama zieht. Infos: susanfe.ch

Wanderberge für 2023
imago, Klaus Fengler
Die Cabane de Susanfe am Fuß der Dents du Midi.

Hundsrügg

Zugegeben: Mit einem besonders markanten Gipfel kann der langgezogene, baumlose Bergrücken des Hundsrüggs (2047m) in den Berner Alpen nicht aufwarten, doch die genussvolle Überschreitung vom Jaunpass nach Saanenmöser leitet von einer Aussichtsloge zur nächsten (4 Std., 13km, 620Hm). Das Panorama reicht dabei von nahen Hinguckern wie den lotrecht aufragenden Steinmonumenten der Gastlosen über das Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau bis hin zum wuchtigen Mont Blanc in der Ferne. wegwandern.ch

Fleckistock

Die beeindruckende Felspyramide des Fleckistocks (3417m) ist der höchste komplett im Kanton Uri gelegene Berg – und ein spannendes Ziel für eine Hochtour (2 Tage, 2100Hm) mit vielen kurzen Klettereinlagen. Mit dem zweiten Schwierigkeitsgrad sollte man allerdings nicht überfordert sein, um etwas vom Normalweg zu haben über die schön gelegene Voralphütte (2127m) und die Südwestrippe. Die eigentliche Schlüsselstelle kurz vor dem Gipfel entschärft ein Fixseil. Besteigung mit Bergführer: zum Beispiel bei bergzyt.ch

Augstmatthorn

Fast 1600 Meter direkt über dem Brienzer See begeistert der Gipfel des Augstmatthorns (2136m) mit unschlagbaren Blicken hinab aufs türkisgrüne Wasser und zu den gegenüberliegenden Bergriesen. Doch die Kammwanderung (4,5 Std., 11km, 680Hm) von der Lombachalp (1559m) Richtung Habkern (1067m) lohnt nicht nur wegen der atemberaubenden Kulisse: Es geht durchs Reich der größten Steinbock-Kolonie im Berner Oberland – Fernglas nicht vergessen! Buch: Berner Oberland Ost

Top-5 Wanderberge in Frankreich

Von mild bis wild: Diese fünf Berge stehen weit oben auf einer Liste der besten Gipfelziele Frankreichs.

Mont Thabor

Vom satten Grün der Wälder und Bergwiesen in eine Mondlandschaft aus Grau-, Braun- und Ockertönen: Die technisch einfache Tour von Le Lavoir auf den Mont Thabor (3178m) im urwüchsigen Cerces-Massiv der Cottischen Alpen beeindruckt mit starken Kontrasten – und leitet kurz vor dem Gipfel vorbei an der kleinen Kapelle Notre Dame des Sept Douleurs, ihres Zeichens das höchstgelegene Pilgerziel Frankreichs. 2 Tage, 24km, 1530Hm, Buch: Vanoise

Mont Pelat

Im südfranzösischen Mercantour-Nationalpark lockt einer der einfachsten Wander-Dreitausender der Alpen: der Mont Pelat (3053m), von dem sich Tiefblicke hinab zum blauen Lac d’Allos bieten und die Weitsicht bis zum Mont Blanc reicht. Wer die Besteigung vom Col de la Cayolle zu einer weiten Runde (9Std., 1280Hm) über den Pas de la Grande-Barre ausbaut, begeht auch wenig ausgetretene Pfade – und sieht mit großer Wahrscheinlichkeit Steinböcke. Buch: Seealpen

Aiguille de la Grande Sassiere

Die Aiguille de la Grande Sassière (3747m) in den Grajischen Alpen gilt als höchster Wandergipfel Westeuropas – jedoch nur, wenn die Querung zum Westgrat sowie die steile Gipfelflanke frei von Schnee und Eis sind. Einen Spaziergang darf man aber nicht erwarten: Der Normalweg von Le Saut (2280m) schlägt mit rund acht Gehstunden und 1500 Höhenmeter zu Buche, es geht über zwei kurze Kletterstellen (Grad 1). Buch: Hochtouren Westalpen Band 2

Grande Tete

Das südlich von Grenoble gelegene Dévoluy-Massiv kulminiert in der Grande Tête de l’Obiou (2789m), die wie ein Bollwerk aus grauem Kalk über grünen Wiesen und Wäldern thront. Ohne Kletterausrüstung lässt sich der wuchtige Klotz nur auf dem rassigen Normalweg (5 Std., 1230Hm) vom Parkplatz Chalet des Baumes (1562m) aus besteigen. Dabei verlangen steile Schrofen und Schutthänge einen sicheren Tritt, stellenweise kommen auch die Hände zum Einsatz. Infos: gipfelbuch.ch

Pic de Vallonpiere

Durch blumengesprenkelte Wiesen und zwischen funkelnden Gletscherflanken zu einem Rundumblick über den Nationalpark Écrins: Der Aufstieg zum Pic de Vallonpierre (2741m) zählt zu den Paradewanderungen in den Dauphiné-Alpen. Zwar lässt sich die technisch unschwierige Rundwanderung (9 Std., 1620Hm) vom Chalet- Hôtel du Gioberney auch an einem Tag schaffen, doch gemütlicher geht’s mit einer Nacht im urigen Refuge de Vallonpierre (2607m). altituderando.com

Die Gipfelschönheiten Norditaliens

Auch in Norditalien gibt es noch Bergmajestäten, die bei uns nur wenige kennen – selbst in den Dolomiten.

Monte Pelmo

Zwischen dem Val di Zoldo und dem Valle del Boite türmt sich einer der mächtigsten Dolomitenberge in den Himmel: die uneinnehmbar wirkende Felsbastion des Monte Pelmo (3168m). Schon der Normalweg von Zoppè di Cadore durch die Südostflanke verlangt Gipfelaspiranten einiges ab: Rund zehn Gehstunden mit 1700 Höhenmetern erfordern eine sehr gute Kondition, auf ausgesetzten Bändern und kurzen Steilpassagen warten Kletterstellen bis zum zweiten Grad. Geführte Zweitagestouren: z. B. bergfuehrerdolomiten.it

Wanderberge für 2023
Ralf Gantzhorn
Der Monte Civetta (3220 m) direkt neben dem des Monte Pelmo.

Rocciamelone

Gut 3000 Meter überragt der Rocciamelone (3538m) das piemontesische Susatal – kein Wunder, dass die majestätische Bergpyramide in voralpinistischen Zeiten als das Dach der Alpen galt. Dank geschickt angelegter Pfade schaffen auch Bergwanderer die Tour zum Gipfel mit seiner kleinen Kapelle, es wartet ein überwältigender Ausblick über den gesamten Westalpenbogen. Vom Parkplatz an der Hochebene von La Riposa sollte man zirka sechs Stunden für den Auf- und Abstieg (10,5km, 1350Hm) einplanen. alpenvereinaktiv.com

Tete de la Frema

Die Chambeyron-Gruppe zwischen dem italienischen Valle Maira und dem französischen Vallée de l’Ubaye verzaubert mit menschenleeren Hochtälern, glasklaren Bergseen, rauschenden Wasserfällen und imposanten Felsformationen. Die schönste Art, sie zu erkunden: eine Rundwanderung (gesamt 6 Std., 1270Hm) vom Campo Base zum Bivacco Barenghi (2815m), dort übernachten und am nächsten Morgen in rund einer Stunde zur Gipfelschau von der Tête de la Frema (3142m) aufsteigen. Buch: Piemont Süd

Monte Premaggiore

Östlich des norditalienischen Piavetals locken die nur wenig erschlossenen Friauler Dolomiten. Die meisten ihrer steil aufragenden Felszacken bleiben erfahrenen Kletterern vorbehalten, doch auch Wanderer, die sich etwas leichte Kraxelei zutrauen, finden mit dem Monte Premaggiore (2478m) ein traumhaftes Gipfelziel. Am besten besteigt man ihn von Forni di Sopra über das Rifugio Flaiban-Pacherini (1587m). Ungefähr acht Stunden Gehzeit sollte man einplanen, es kommen 1600 Höhenmeter zusammen. summitpost.org

Austria von oben

Hier steigt ihr auf spannenden Touren zu den Königen traumhafter Alpenregionen in Österreich empor.

Hochfeiler

Auf der Grenze zwischen Tirol und Südtirol bildet der mächtige Hochfeiler (3509m) das Dach der Zillertaler Alpen. Auch Wanderer können hier oben das hochalpine Ambiente und Traumblicke auf die umliegende Eiswelt genießen, denn der bei guten Bedingungen unschwierige Normalweg (9 Std., 1800Hm) aus dem Pfitschertal kommt ohne Gletscherberührung aus. Auch angenehm: Auf 2710 Metern Höhe bietet die Hochfeilerhütte die Möglichkeit, am nächsten Tag ausgeruht zum Gipfelsturm aufzubrechen. tourentipp.com

Hochschwab

In der steirischen Hochschwabgruppe treffen malerische Almböden und bunte Alpenflora auf karge Karstflächen und steile Felswände. Zum 2277 Meter hohen Namensgeber des Plateaugebirges ziehen viele Wege, der wohl abenteuerlichste startet am Gasthof Bodenbauer und nimmt den einfachen Klettersteig (Grad A/B) durch das G’Hackte mit, eine steile, mit Leitern versehene Felsrinne. Unterbrechen lässt sich die zirka achtstündige Tour (16 km, 1400Hm) am Schiestlhaus (2153m) unweit des Gipfels. hoehenrausch.de

Birkkarspitze

Wer die im Karwendel alles dominierende Birkkarspitze (2749m) von Scharnitz aus erobern möchte, muss 43 Kilometer Strecke bewältigen – gut, dass sich der Abschnitt zum Karwendelhaus (1765m) in rund 2,5 Stunden mit dem Mountainbike absolvieren lässt. Anschließend fordert die Besteigung (4,5 Std., 985 Hm) durch zunehmend steiles, teils seilversichertes Gelände einen sicheren Tritt. Oben lockt eine Rundschau, die zu den Hohen Tauern und den Ötztaler Alpen sowie weit ins Voralpenland reicht. bergtour-online.de

Großer Priel

Das Tote Gebirge im oberösterreichischen Traunviertel gilt als größtes Kalkkarstgebiet Europas und schwingt sich bis auf 2515 Meter empor – am Großen Priel, seinem gewaltigen Eckpfeiler im Nordosten. Nur sehr fitte Bergwanderer nehmen sich den Auf- und Abstieg von Hinterstoder über die teils versicherte Brotfallscharte an einem Tag vor, es kommen rund neuneinhalb Gehstunden mit fast 2000 Höhenmetern zusammen. Entschärfen lässt sich die Tour mit einer Übernachtung auf dem Prielschutzhaus (1420m). oberoesterreich.at

Heimische Größen

Diese Gipfel beweisen, dass man nicht tief in den Alpenraum vordringen muss, um echte Höhepunkte einzusammeln.

Watzmann

Im Berchtesgadener Land bildet das Watzmann-Massiv (2713m) eine der markantesten Bergformationen der Alpen. Als Basis für Gipfeltouren dient das Watzmannhaus (1930m), der schönste Zustieg dorthin startet in St. Bartholomä (4,5 Std, 1360Hm). Für die vierstündige Besteigung des Hochecks (2651m) reichen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, doch die komplette WatzmannÜberschreitung bleibt versierten Bergsteigern vorbehalten (ab der Hütte 10–12 Std., 1030Hm). berchtesgaden.de

Wanderberge für 2023
Klaus Fengler
Der Weg über den Watzmann-Massivs verlangt höchste Konzentration.

Hochwanner

Im Schatten der benachbarten Zugspitze (2962m) steht der Vizekönig der deutschen Berge: der wenig bestiegene Hochwanner (2744 m) mit seiner rund 1400 Meter hohen Nordwand. Fitte Wanderer, die eine Kletterstelle im ersten Grad und teils wegloses Terrain nicht scheuen, rücken dem Koloss vom österreichischen Gaistal im Süden aufs Haupt. Der Lohn für rund neun Gehstunden und 1570 Höhenmeter: eine umwerfende Aussicht über die Wetterstein-Gipfel. hoehenrausch.de

Sonntagshorn

Das Sonntagshorn, der 1961 Meter hohe Regent der Chiemgauer Alpen, ist ein Berg mit zwei Gesichtern: Bestimmen beim einfachen Aufstieg (4, 5 Std., 980Hm) vom österreichischen Heutal über die sanfte Südabdachung Blumenwiesen und Latschenfelder das Bild, geht es bei der langen Route (9 Std., 1340Hm) vom bayerischen Laubau durch die sehr schroffe und felsige Nordseite deutlich wilder zu – Kletterstellen im ersten und zweiten Grad inklusive. ruhpolding.de

Hochvogel

Zwar schafft es der Hochvogel (2592m) so gerade nicht in die Top Ten der höchsten Allgäuer Berge, doch im Ostteil der Gebirgsgruppe bildet die an das Matterhorn erinnernde Felspyramide den unangefochtenen Blickfang. Die einfachste Aufstiegsroute (8.45 Std., 1480Hm) leitet vom Giebelhaus (1065m) über das Prinz-Luitpold- Haus (1846m) hinauf, sollte das (notfalls umgehbare) Schneefeld "Kalter Winkel" noch vereist sein, empfehlen sich leichte Steigeisen. prinz-luitpoldhaus.de

Lahnerkopf und Kastenkopf

Der in einem kesselartigen Hochtal funkelnde Schrecksee (1813m) gehört unbestritten zu den Naturjuwelen des Allgäus. Um ihn von gleich zwei wenig bestiegenen Gipfeln auch aus der Vogelperspektive zu bewundern, ist eine gute Kondition gefragt: Die Tour von Hinterstein auf den Lahnerkopf (2121m) und den benachbarten Kastenkopf (2129 m) dauert fast neun Stunden, auf der knapp 19 Kilometer langen Strecke kommen gut 1400 Höhenmeter zusammen. kompass.de

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