1. Langsam starten
Wenn man im Winter nicht so oft unterwegs war wie im Sommer, dann sollte man langsam anfangen! Weder die körperliche Fitness noch die Trittsicherheit sind im Frühjahr so gut wie am Ende des letzten Sommers. Und wer unüberlegt losrennt, riskiert Kopf und Kragen. Unter Umständen verdirbt man sich dadurch sogar die ganze restliche Outdoor-Saison.
2. Ausrüstung überprüfen
Ist jetzt im Frühling alles noch gut in Schuss oder wird es Zeit für ein neues Paar Schuhe, weil das alte völlig ausgelatscht ist? Und wie sieht es mit der Bekleidung aus? Vielleicht hat die Funktionsjacke auch schon einige Jahre auf dem Buckel und sollte ersetzt werden? Oft genügen aber auch ein paar Streicheleinheiten, damit Ihr Equipment wieder in Topform kommt. Welche Tricks es gibt, erfahrt ihr in unserem Pflege-Guide.
3. Die richtigen Schuhe anziehen
Oft herrscht im Frühling Aprilwetter: Sonne, Regen, Sturm und Schnee geben sich die Klinke in die Hand. Leider kann man die Schuhe nicht so einfach wechseln wie beispielsweise die Jacke, deshalb braucht man ein Modell, das mit möglichst vielen Witterungen klar kommt. Am besten eignen sich Wanderstiefel mit einer Membran wie Gore-Tex oder Event. Sie sorgen für den nötigen Nässeschutz, lassen den Fußschweiß aber sehr gut nach außen entweichen. Unser Schuh-Ratgeber hilft weiter. Nicht vergessen: funktionelle Trekkingsocken.
4. Die ideale Funktionsjacke mitnehmen
An schönen Tagen steckt die Jacke bis auf die Pausen meist im Rucksack, an schlechten kommt man kaum noch aus seiner "Regenhaut" heraus. Somit wäre für Frühlingstouren eine vielseitige Jacke ideal, die gut vor Regen schützt, jedoch nicht zu viel wiegt. Mehr darüber erfahrt ihr in unserem Regen-Guide – auch über Regenhosen, den nächsten Tipp in unserer Liste.
5. Regenhose nicht vergessen
Keine Lust auf nasse Beine? Dann gehört eine wasserdichte Überhose zur Pflichtausstattung. Sie schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor kaltem Wind und nassem Gebüsch.
6. Funktionsunterwäsche anziehen
Zu den Todsünden auf Tour gehört Unterwäsche aus Baumwolle. Die speichert die vom Körper abgegebene Feuchtigkeit nämlich, anstatt sie weiterzutransportieren. Die Folge: Das nasse Hemd klebt direkt auf der Haut, bei kühler Witterung und in den Pausen droht eine Unterkühlung. Deshalb: Finger weg von Baumwolle! Nichts falsch macht man hingegen mit Funktionsunterwäsche. Sehr empfehlenswerte Allroundmodelle sind beispielsweise die Craft Pro Underwear und die Vaude-Seamless-Modelle.
7. Trekkingstöcke mitnehmen
Vier Beine gehen sicherer als zwei. Gerade im Frühjahr mit seinen rutschigen und zum Teil noch schneebedeckten Wegen erweisen sich Trekkingstöcke als nützliche Helfer – und zwar nicht nur bei Touren mit schwerem Gepäck.
8. Noch nicht so hoch hinaus gehen
In den Hochlagen liegt im Frühjahr noch sehr viel Schnee, Wanderer haben dort deshalb nichts verloren. Dieses Terrain bleibt den Skitourengehern und versierten Schneeschuhwanderern vorbehalten.
9. Handschuhe und Mütze einpacken
Im Frühjahr kann es empfindlich kalt werden – vor allem, wenn Windböen übers Land fegen. Besonders sensibel reagieren Hände und Kopf auf die Kaltwindattacken. Deshalb dürfen Mütze oder Stirnband und Handschuhe auf keiner Tour fehlen. Die superwarmen Teile kann man zu Hause lassen, wichtiger ist die Winddichte.
10. Weniger ist mehr
Im Frühjahr plant man deutlich kürzere Etappen, als man es vom Sommer gewöhnt ist. Zum einen sind die Tage bis in den Mai hinein noch deutlich kürzer als im Sommer, zum anderen erschweren widrige Wetter- und Wegverhältnisse das Vorankommen. Gerade das macht aber auch den Reiz von Frühjahrstouren aus. Man hat das Gefühl, etwas Besonderes vollbracht zu haben; und da weniger Menschen unterwegs sind, genießt man die Natur ungestört und viel intensiver.
11. Schneefelder gekonnt queren
Steile Altschneefelder sind schon vielen Wanderern zum Verhängnis geworden. Mit Trekkingstöcken kann man sie halbwegs sicher queren – wenn der Schnee weich genug ist, um mit der Schuhkante Stufen hineinzutreten. Bei Hartschnee oder Eis helfen nur Leichtsteigeisen oder Grödel (kleines Notsteigeisen mit 4 oder 6 Zacken). Bei Frühjahrstouren in den Voralpen oder gar Alpen gehören sie wie die Trekkingstöcke zur Pflichtausrüstung. Wer beides nicht dabei hat, sollte vor prekären Stellen lieber umkehren, als einen gefährlichen Sturz zu riskieren! Weitere Tipps dazu hier:
12. Sich eine Softshelljacke zulegen
Zu den vielseitigsten Bekleidungsteilen zählt im Frühjahr eine Softshelljacke. Sie steckt nicht nur stürmisches Wetter locker weg, sondern trotzt auch Nieselregen. Erst wenn es wie aus Kübeln schüttet, muss die Funktionsjacke ran. Vorteil der Softshell: Sie trägt sich spürbar angenehmer als die wasserdichte Jacke. Auch eine der vielen neuen "Hybridjacken" auf dem Markt erweist sich im Frühjahr (wenn es draußen noch etwas kühler ist) als gute Wahl. Welche Features bei Hybrid- und Softshelljacken nützlich sind, steht hier.
13. Rucksack vor Nässeeinbruch schützen
Auch wenn die Rucksackmaterialien selbst wasserdicht sind, zu den Nähten sickert bei Mistwetter die Feuchtigkeit ins Innere. Zum Schutz vor Wassereinbrüchen packt man den Rucksack in eine passende Regenhülle, oder aber man packt den Inhalt in dicke Plastiksäcke. Alternativ nimmt man spezielle wasserdichte Packsäcke, wie sie beispielsweise Exped und Ortlieb im Programm haben. Extratipp: Imprägniert man das Außenmaterial des Rucksacks, dann nimmt es weniger Feuchtigkeit auf. Der Rucksack trocknet dann schneller und wird auch nicht ganz so schwer.
14. Ein Heißgetränk mitnehmen
Etwas Heißes wirkt an einem nasskalten Tag Wunder. Beispielsweise Ingwertee: Wasser aufkochen, Ingwerscheiben, Honig und Saft zugeben – fertig.
15. Energie sparen
Führt der Weg über steiles, ruppiges Gelände bergauf, sollte man eine schlangenförmige Route wählen. Dadurch entlastet man die Waden und kann die Außenkanten der Schuhe effektiv in die Wiese oder ins Geröll drücken – das verbessert die Bodenhaftung. Dabei kurze Schritte machen! Wer pausieren will, stellt sich frontal zum Hang – dazu einen weiten Schritt nach vorne machen und mit beiden Händen auf das Knie abstützen. Um die Muskeln zu entlasten, strecke das hintere Bein voll durch. Im Schnee schlägt man vorher ebene Trittflächen. Trekkingstöcke erleichtern Abstiege ungemein. Du solltest sie aber nicht zu lang einstellen, sondern dich lieber etwas weiter nach vorne beugen, um sich auf sie zu stützen, das schont die Gelenke. Wichtig: Vor allem auf weichem oder rutschigem Grund die Ferse mit Nachdruck aufsetzen.
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