Vom Traum zur Wirklichkeit: 🚩 Der erste 4000er!

Vom Traum zur Wirklichkeit
Der erste 4000er !

Du träumst schon lange davon, einen der Gletscherriesen in den Alpen zu besteigen? Hast dich aber bisher nicht getraut oder wusstest einfach nicht wie? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Ausrüstung, Organisation und zeigen die besten Gipfel für Einsteiger ...

Einfache Viertausender
Foto: Adobe Stock

Die 4000er der Alpen üben auf alle, die gerne im Gebirge unterwegs sind, eine große Faszination aus – die Besteigung sollte jedoch gut geplant sein und nicht unvorbereitet angegangen werden! Dies betrifft beispielsweise auch die Frage ob man sich alleine oder mit einem Partner/Führer an die Besteigung wagt. Generell gilt hier, dass die Begleitung durch einen leistungsähnlichen Partner viele Vorteile bietet. Zur vernünftigen Vorbereitung gehört nicht nur die theoretische Planung, sondern auch das praktische Training.

Eine gewisse Kondition sowie Bergsteigerfahrung sollte vorhanden sein. Da das Wetter in den Bergen und besonders in Höhenlagen sehr wechselhaft sein kann, ist es wichtig die richtige und ausreichende Bekleidung mitzuführen. Atmungsaktivität und Tragekomfort stehen bei der Auswahl im Mittelpunkt. Neben der richtigen Kleidung ist eine vollständige und sichere Ausrüstung das A und O für die Besteigung von Bergen, besonders im 4000er Bereich. Wichtig sind unter anderem ein Eispickel, Seile und eine Reiseapotheke. Beim Bergsteigen sollte, wie bei allen anderen sportlichen Aktivitäten auch, auf ausreichende Nahrungs- und Getränkeaufnahme geachtet werden. Hier eignen sich zum Beispiel handliche Müsliriegel.

Die fünf 4000er Breithorn, Allalinhorn, Weissmies, Bishorn und Gran Paradiso eignen sich auch für Einsteiger (Beschreibungen siehe unten).

Wer unsere Tipps berücksichtigt, sich gut vorbereitet und ein Mindestmaß an Kondition mitbringt, benötigt dann eigentlich nur noch das berühmte Quäntchen "Wetterglück", um den Gipfel des ersten 4000ers zu erreichen!

Das Wichtigste zu Ausrüstung und Planung hier im Überblick

Die meisten Neulinge nehmen zu viel mit auf die Hochtour, was den Rucksack nur unnötig belastet.

Zur unverzichtbaren Ausrüstung gehören:

  • Pickel
  • Steigeisen
  • Klettergurt zum Anseilen
  • Bandschlingen (min. 2 Stück mit einer Länge von 1,2 Metern)
  • Eisschrauben für die Spaltenbergung, eine pro Person ist Pflicht
  • zwei einzelne Karabiner und eine Express-Schlinge
  • zwei Schraubkarabiner zum Sichern und Anseilen
  • Reepschnüre in drei Längen: halbe, einfache und doppelte Körperlänge – bei der Spaltenbergung unerlässlich.
  • Seil: unerlässlich auf Gletschern mit Spalten
  • Teleskopstöcke erleichtern in erster Linie den Hüttenaufstieg, beim Gipfelaufstieg bleiben sie besser auf der Hütte
  • Gletscher- oder hochwertige Sonnenbrille
  • Stirnlampe
  • Handschuhe
  • Biwaksack: Im Notfall ein zusätzlicher Wetterschutz
  • Rucksackapotheke
  • Bei der Bekleidung gilt grundsätzlich das Zwiebelprinzip, die Kleidung wird in mehreren Schichten übereinander getragen. Dadurch lässt sich das Körperklima leichter regulieren.

Muss ich alles kaufen? Nein, gerade bei Touren mit einem Bergführer lässt sich die nicht alltägliche Ausrüstung (Pickel, Steigeisen, Gurt usw.) ohne Probleme ausleihen. Nur Ihre Kleidung, Stirnlampe und die Gletscherbrille müssen Sie selbst mitbringen. Weitere Tipps zur Ausrüstung für Hochtouren im Video:

Mit oder ohne Führer? – Selbsteinschätzung und Partnerwahl

Ihre persönlichen Fähigkeiten müssen Sie selbst einschätzen. Dabei ist Ehrlichkeit das oberste Gebot. Wer nach dem Motto verfährt: "Es wird schon gut gehen", kann eine böse Überraschung erleben.

Um Ihr Können einzuschätzen sind diese Fragen hilfreich. Können Sie

  1. eine sechsstündige Wanderung problemlos durchhalten?
  2. sich für eine Gletscherbegehung richtig anseilen?
  3. einen Gletscher mit Steigeisen und Pickel sicher begehen?
  4. auf einem steilen Firnhang einen Sturz bremsen?
  5. eine Spaltenbergung durchführen?
  6. die HMS-Sicherung korrekt anwenden?
  7. einen Standplatz im Fels einrichten?

Wenn Sie alle Fragen – oder zumindest die Fragen 1 bis 5 – mit "ja" beantwortet haben, können Sie einen 4000er ohne Führer angehen.

Trotzdem gilt: Wer einen 4000er ohne Führer besteigen will, sollte schon einmal im vergletscherten Hochgebirge unterwegs gewesen sein. Alle anderen vertrauen sich besser einem Bergführer an, dadurch wir der erste 4000er sicherer.

Einen Bergführer buchen Sie am besten vor Ort in einer Bergschule oder beim Tourismusbüro. Die Preise variieren je nach Gipfel. Den Bergführer treffen Sie dann entweder am Abend vor der Tour auf der Hütte oder bei einer Eintagestour zu einer Vorbesprechung im Tal.

Für die Partnerauswahl gelten dieselben Kriterien. Ihr Partner sollte einen ähnlichen Leistungsstand wie Sie haben oder erfahrener sein. Ohne Bergführer liegt die ideale Gruppengröße für die Besteigung bei drei oder vier Personen. Eine Zweierseilschaft sollte die Ausnahme sein.

Planung: Ordnung ist das halbe Leben

Am besten lässt sich die Besteigung eines 4000ers mit einem oder mehreren Freunden im Rahmen eines Trekkingurlaubs realisieren. Ein paar Wanderungen vor der Gipfelbesteigung erleichtern die Höhenanpassung und ermöglichen es, auf gutes Wetter zu warten. Die beste Zeit für eine Besteigung sind die Sommermonate Juli bis September.

Dank vieler Bergbahnen können Sie einige 4000er als Tagestour machen, ansonsten dauern Auf- und Abstieg zwei Tage. Am ersten Tag ist die Hütte das Ziel – dort wird übernachtet. Die Übernachtung mit Halbpension kostet ca. 50 Euro. Am zweiten Tag stehen dann der Gipfel und der komplette Abstieg bis ins Tal auf dem Programm. Achten Sie darauf, dass Ihre Kondition ausreicht.

Breithorn: Kurz und schmerzlos?

Vom Breithorn reicht das Panorama bis zum Mont Blanc und der Jungfrau.

Charakter:
Lassen Sie sich von der Kürze der Tour nicht täuschen. Für das Breithorn sind Berg- und Gletschererfahrung unbedingt nötig. Zudem bedarf es der kompletten Ausrüstung (Seil, Steigeisen, Pickel Gurt usw).

OD mein erster 4000er Breithorn
www.swiss-image.ch
Die Nordseite des Breithorns vom Gornegrat aus.

Start und Ziel:
Die Bergstation Kleinmatterhorn. Die Station ist von Zermatt aus mit der Seilbahn zu erreichen.

Gehzeiten:
3 Stunden insgesamt (2 im Aufstieg, 1 im Abstieg) jeweils 350 Höhenmeter.

Route:
Von der Bergstation Klein Matterhorn führt ein Tunnel auf das Breithornplateau. Die Route quert dieses fast eben auf das Breithornmassiv. Die Spur leitet in der Südflanke bis zum Westgrat, dabei ist besonders auf Spalten zu achten. Zum Schluss geht es über den Grat zum Gipfel. Hier öffnet sich mit dem Mont Blanc im Westen und dem Gran Paradiso im Süden ein großartiges Panorama.

Gefahren:
Gletscherspalten und bei schlechtem Wetter die Orientierung auf dem Gletscherplateau.

Karte und Führer:
Landeskarte der Schweiz LK 1348 Zermatt, SAC(Schweizer Alpen Club) Auswahlführer Hochtouren im Wallis

Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Führer .

15 Toptouren im Wallis
Im Wallis (s. Karte) finden sich die meisten einfachen 4000er.

Allalinhorn: Von der Skipiste auf den Gipfel

Mit ein wenig Bergbahnunterstützung lässt es sich bequem an einem Tag besteigen.

Charakter:
Wie beim Breithorn führt auch hier der Anstieg nur über Firn. Trotzdem erfordert er sicheres Gehen mit Steigeisen und korrektes Anseilen auf dem Gletscher.

OD Mein erster 4000er Allalinhorn
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Das letzte Stück zum Gipfel des Allalinhorns vom Feejoch aus.

Start und Ziel:
Ausgangspunkt für die Besteigung ist die Seilbahnstation Mittelallalin.

Gehzeiten:
4 Stunden (2,5 im Aufstieg, 1,5 im Abstieg), jeweils 580 Höhenmeter.

Route:
Vom Mittelallalin über eine Skipiste zu der deutlich sichtbaren Spur am Beginn des Gletschers, Vorsicht Spalten! In der Spur weiter bis zum Feejoch. Von dort mit einem großen Schwenk nach rechts über den Gipfelhang. Zuletzt über ein kurzes Gratstück auf den Gipfel.

Gefahren:
Die Gletscherspalten zum Feejoch.

Karte und Führer:
Landeskarte der Schweiz LK 1328 Randa oder 1329 Saas, SAC(Schweizer Alpen Club) Auswahlführer Hochtouren im Wallis

Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Führer .

Weissmies: Anstieg über beeindruckenden Gletscher

Für das Weissmies brauchen Sie zwei Tage. Die Bergstation Hohsaas und die Weissmieshütte bieten sich zum Übernachten an.

Charakter:
Reiner Gletscheranstieg, im oberen Bereich steil und ausgesetzt, erfordert sicheres Gehen mit Steigeisen und Erfahrung mit der Handhabung des Seils.

Start und Ziel:
Entweder die Hohsaas oder die Weismieshütte, beide erreichen Sie bequem mit der Bergbahn von Saas Grund aus.

Gehzeiten:
6 Stunden (4 im Aufstieg, 2 im Abstieg), jeweils 580 Höhenmeter.

Route:
Von der Weissmieshütte zunächst zur Hohsaas. Von dort zu einer breiten Rampe auf den Gletscher. Durch eine apere Spaltenzone in einen flacheren Bereich, vor den großen Spalten nach rechts in die Flanke und dort bis zum Sattel im Westgrat hinauf. Achtung: ausreichend Abstand von den Wechten. Entlang des überwechteten Grates zum Gipfel.

OD Mein erster 4000er Weissmies
Langer
Das letzte Stücke zum Gipfel am Weissmies.

Gefahren:
Die großen Spalten auf dem Gletscher. Durch die vielen Besteigungen ist aber fast immer eine gute Spur vorhanden.

Karte und Führer:
Landeskarte der Schweiz LK 1309 Simplon oder 1329 Saas, SAC(Schweizer Alpen Club) Auswahlführer Hochtouren im Wallis

Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Führer .

Bishorn: Der Gipfel für Individualisten

Von Zinal müssen Sie den gesamten Aufstieg über die Cabane de Tracuit (3256 Meter) bis zum Gipfel des Bishorns auf 4153 Metern zu Fuß bewältigen. Daher wir das Bishorn von weit weniger Bergsteigern in Angriff genommen als seine Nachbarn.

Charakter:
Leichter Anstieg über Gletscher, trotzdem müssen Sie den Umgang mit Steigeisen, Pickel und Seil beherrschen. Am Gipfelgrat wartet leichte Kletterei im ersten Grad. Die Herausforderung am Bishorn besteht darin, den Weg möglicherweise auch ohne Spur zu finden.

Start und Ziel:
Talort für die Besteigung ist Zinal. Die Cabane de Tracuit ist die Zwischenstation und der Ausgangspunkt für die Gipfelbesteigung.

Gehzeiten:
Der Hüttenaufstieg dauert ca. 5 Stunden. 6 Stunden von der Hütte zum Gipfel und zurück (3,5 im Aufstieg, 1,5 im Abstieg), jeweils 900 Höhenmeter.

Route:
Von der Cabane de Tracuit in Richtung Osten über den den Trutmanngletscher ansteigen. Mit genügend Sicherheitsabstand zu den Spalten über den Gletscher bis in die Scharte zwischen den Gipfeln. Von hier führt leichte Kletterei über den Grat auf das Bishorn.

OD Mein erster 4000er Bishorn
www.swiss-image.ch
Das Bishorn mit dem Ausgangspunkt, der Cabane de Tracuit.

Gefahren:
Am Gipfelgrat bilden sich Wechten, von diesen sollten Sie Abstand halten.

Karte und Führer:
Landeskarte der Schweiz LK 1308 St. Niklaus, 1327 Evolene oder 1328 Randa, SAC(Schweizer Alpen Club) Auswahlführer Hochtouren im Wallis

Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Führer.

Gran Paradiso: Der Anspruchsvollste

Der Gran Paradiso liegt im Val Savaranche, einem Seitental des Aostatals. Er ist in unserer Liste der anspruchvollste Gipfel, bietet aber auch die meisten Variationsmöglichkeiten. Bis Pfingsten lohnt sich für den guten Skifahrer ein Aufstieg mit den Brettern. Der Aufstieg muss in jedem Fall zu Fuß bewältigt werden. Sie übnernachten im Rifugio Vittorio Emanuele II., einer Hütte auf 2732 Metern, bevor am nächsten Tag die restlichen 133o Höhenmeter anstehen.

Charakter:
Bis auf den Gipfelgrat reiner Gletscheranstieg ohne steile Passagen. Der Gletscher weist zudem kaum Spalten auf. Am Grat ist auf 30 Metern Länge der zweite UIAA Grad im Klettern gefordert. Die Passage lässt sich aber gut absichern. Trotzdem sind Grundkenntnisse im Klettern und Sichern nötig.

Start und Ziel:
Pont im Val Savaranche ist der Startpunkt für den Hüttenzustieg zum Rifugio Vittorio Emanuele II. Von dort geht es am nächsten Morgen weiter zum Gipfel.

Gehzeiten:
Zur Hütte: 3 Stunden, zum Gipfel: 6,5 Stunden (4,5 im Aufstieg, 2 im Abstieg), jeweils 1350 Höhenmeter.

Route:
Vom Rifugio nach Norden durch Blockfelder zum Beginn der Moränen, diese aufwärts bis zur Gletscherzunge verfolgen. Auf dem Gletscher immer rechtshaltend hinauf. Kurz vor dem Gipfel über einen letzten etwas steileren Eishang empor, dabei hält man sich etwas links unterhalb des Grates zur Rechten. Von einem Joch zieht der felsige Grat fast eben zum Gipfel, seine Querung verlangt den zweiten UIAA Grad.

Einfache Viertausender
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Wer sich die ausgesetzte Blockkletterei am Gipfel nicht zutraut, geht nur bis zum Madonnengipfel (4058 m).

Gefahren:
Bei schlechter Sicht ist die Orientierung ein großes Problem, dann helfen nur noch Karte und Kompass weiter.

Karte und Führer:
Gran Paradiso / La Grivola / Cogne vom Istituto Geografico Centrale (Turin), Blatt Nr. 101, 1:25.000.

Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Führer.

Wandern - Reise - Trekking
Colourbox.de

Was ziehe ich bloß an? – Kleidung für einen 4000er

Grundsätzlich gilt das Zwiebelprinzip, die Kleidung wird in mehreren Schichten übereinander getragen. Dadurch lässt sich das Körperklima leichter regulieren.

Das haben Sie an:

  • Funktionsunterwäsche hält warm und nimmt den Schweiß auf
  • darüber kommt ein dünner Fleece-Pullover
  • in den kalten Morgen- und Abendstunden leistet eine dickere Fleece-Jacke oder eine Soft-Shell gute Dienste
  • eine kurze Hose über der Funktionswäsche hält Blase und Nieren warm
  • als oberste Schicht kommt eine Tourenhose zum Einsatz – sie ist winddicht, atmungsaktiv, robust und warm
  • als Socken eignen sich am besten spezielle Trekking- bzw. Wandersocken
  • Schuhe müssen mindestens bedingt steigeisenfest sein, der Lowa Mountain Expert GTX ist ein gutes Beispiel
  • dazu kommen noch Kleinigkeiten wie Mütze, Schal und Handschuhe

Das muss in den Rucksack:

  • eine leichte Funktionsjacke, die robust und wasserdicht ist. Das Wetter sollte aber nicht so schlecht sein, dass Sie diese brauchen. Sie ist primär Reserve für den Notfall und ein Schutz bei starkem Wind.
  • eine lange Fleece-Hose
  • ein Ersatz-T-Shirt (bleibt am Gipfeltag auf der Hütte)
  • 1 Paar Ersatzsocken (bleiben am Gipfeltag auf der Hütte)
  • 1 Satz Unterwäsche (bleibt am Gipfeltag auf der Hütte)
Od Kleidung für alpinen Einsatz

Diese "sieben Sachen" sind unerlässlich an einem 4000er

Die meisten Leute tragen zu viel mit, was den Rucksack nur unnötig belastet.

Zur unverzichtbaren Ausrüstung gehören:

  • Pickel: Er verschafft mehr Sicherheit im Firn und ermöglicht es Stürze zu bremsen
  • Steigeisen: Sie müssen unbedingt vor der Tour auf die eigenen Schuhe angepasst werden
  • Gurt: unerlässlich zum Anseilen
  • Bandschlingen: 2 Stück mit einer Länge von 1,2 Metern sollten dabei sein. Sie dienen zum Aufbau einer Sicherung im Fels.
  • Eisschrauben brauchen Sie für die Spaltenbergung, eine pro Person ist Pflicht
  • zwei einzelne Karabiner und eine Express-Schlinge
  • zwei Schraubkarabiner zum Sichern und Anseilen
  • Reepschnüre in drei Längen: halbe, einfache und doppelte Körperlänge. Sie sind bei der Spaltenbergung unerlässlich.
  • Seil: unerlässlich auf Gletschern mit Spalten
  • Teleskopstöcke erleichtern in erster Linie den Hüttenaufstieg, beim Gipfelaufstieg bleiben sie besser auf der Hütte
  • Gletscher- oder hochwertige Sonnenbrille: schützt die Augen vor UV-Strahlung
  • eine Stirnlampe, damit Sie nachts den Weg zur Toilette finden und morgens die Gletscherspalten sehen.
  • ein Biwaksack: leichter Sack aus wasserdichtem Material. Im Notfall ein zusätzlicher Wetterschutz
  • Rucksackapotheke

Muss ich alles kaufen?
Nein, gerade bei Touren mit einem Bergführer lässt sich die nicht alltägliche Ausrüstung (Pickel, Steigeisen, Gurt usw.) ohne Probleme ausleihen. Nur Ihre Kleidung, Stirnlampe und die Gletscherbrille müssen Sie selbst mitbringen.

Mehr Tipps:

Ohne Hungerast zur Gipfelrast: Die richtige Verpflegung auf Tour

Für den Hüttenzu- und den Gipfelaufstieg gelten im Prinzip dieselben Regeln.

Essen:
Alles, was Sie auch auf Trekking-Touren zu sich nehmen: Müsliriegel, Schokolade und Käse. Machen Sie vor dem Gipfel nur eine einzige große Pause für das zweite Frühstück. Nehmen Sie lieber während des Laufens ein Stück Schokolade oder einen Müsliriegel in den Mund.

Trinken:
Auf der Hütte alles, was Sie wollen, auf Tour sind 2 Liter das Minimum im Rucksack. Ein Liter muss warm sein und bleiben. Für die Thermoskanne eignet sich Marschtee am besten – den gibt es auf der Hütte, meistens nach dem Abendessen. Der zweite Liter kann auch kalt sein – zum Beispiel in einer PET-Flasche. Für ihn reicht Wasser, mit Getränkepulver versetzt.

Ein Trinksystem ist nur hilfreich, wenn es isoliert ist, sonst wird der Inhalt zu schnell kalt.

Trinken Sie regelmäßig, ungefähr alle 45 bis 60 Minuten. Bei den Trinkpausen reicht ein Becher für alle, es muss nicht jeder seine Flasche rauskramen.

Hüttenaufstieg – der Beginn des Abenteuers

Bei den Eintagestouren:
Breithorn bzw. Allalinhorn entfällt der Hüttenaufstieg. Stattdessen verbringen Sie vorher einen gemütlichen Tag im Tal ohne zuviel Anstrengung. Morgens ist es wichtig, die erste Bahn zu erreichen, damit Sie eine Zeitreserve haben.

Weissmies, Bishorn und Gran Paradiso:
Bei diesen Zielen übernachten Sie einmal auf einer Hütte. Es ist daher sinnvoll, zwei Tage vorher auf der Hütte anzurufen, um die Lager und die Halbpension zu reservieren.

Beim Weissmies ist der Hüttenaufstieg am einfachsten mit der Bergbahn zu bewältigen und ist schnell geschafft.
Am Bishorn und Gran Paradiso dauert der Aufstieg bis zur Hütte dagegen bereits mehrere Stunden. Lassen Sie es gemütlich angehen. Je früher Sie an der Hütte sind, desto länger können Sie sich erholen. Deshalb ist auch beim Hüttenzustieg ein früher Aufbruch sinnvoll.

Der Nachmittag und Abend auf der Hütte:
Nach dem Hüttenaufstieg verbummeln Sie den Rest vom Tag in Hüttennähe. Wichtig ist es viel zu trinken, das erleichtert die Anpassung an die Höhe.
Außerdem lohnt es sich die ersten Meter des Weges zum Gipfel zu erkunden, damit Sie ihn in der Dämmerung auch finden. Letzte Infos über die Verhältnisse gibt Ihnen der Hüttenwirt. Der Rucksack für die Gipfelbesteigung packt man besser abends in Ruhe, das spart morgens schon 20 Minuten und viele Nerven.

OD Almageller Huette
www.almagellerhuette.ch
Das Etappenziel: eine gemütliche Hütte.

So verläuft der Gipfeltag

Der Morgen in der Berghütte ist immer hektisch – wohl dem, der seinen Rucksack schon gepackt hat. Nach dem Frühstück, das aufgrund der Tageszeit bei den meisten spärlich ausfällt, geht’s los.

Bis die Muskeln warm sind, dauert es in der kalten Morgenluft länger. Laufen Sie deshalb nicht zu schnell los. Versuchen Sie ein Tempo anzuschlagen, das Sie gleichmäßig bis zum Gipfel durchhalten können.

Hosen lassen sich auf Tour nur schlecht ausziehen. Besser Sie frieren während der ersten Viertelstunde ein wenig, als dass Sie den restlichen Aufstieg über schwitzen. Jacken und Pullover zu wechseln, ist dagegen kein Problem.

Es ist wichtig, während des Aufstiegs zu trinken. Machen Sie dafür alle 45 bis 60 Minuten eine kleine Pause von max. 5 Minuten. Ein Stück Schokolade oder einen Müsliriegel können Sie nebenher essen.

Bei den langen Gipfelaufstiegen am Bishorn, Weissmies und am Gran Paradiso lohnt sich eine 30 minütige Frühstückspause, sobald die Sonne wärmt.

Verausgaben Sie sich nicht völlig, nach der Gipfelrast folgt der Abstieg, der abermals volle Konzentration fordert.

OD Mein erster 4000er Gipfelbild
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Das Ziel: der Gipfel über den Wolken.

Training: Kondition, Spaltenbergung und Bergsteigen

Spaltenbergung und Anseilen trocken zu üben ist lästig, erhöht aber Ihre Sicherheit.

Viele Bergschulen und der DAV bieten für die auf Hochtouren nötigen Grundkenntnisse so genannte Gletscherkurse an. Bei solchen Kursen bringt Ihnen ein Bergführer alles bei, was Sie wissen müssen, um leichte Hochtouren selbstständig zu meistern. Unter anderem auch, wie Sie Seil, Pickel und Steigeisen richtig einsetzen.

Konditionstraining schadet nie. Ein 4000er erfordert ein hohes Maß an Ausdauer. Für das Training eignen sich am besten Joggen und Rad fahren. Fangen Sie rechtzeitig an – etwa ein bis vier Monate vor der Besteigung – und trainieren Sie zwei bis dreimal pro Woche.

Um Bergsteigen zu üben gibt es nichts Besseres als Bergsteigen. Bei vorbereitenden Touren gewöhnen Sie sich wieder an die Ausgesetztheit und erlangen mehr Sicherheit. Zu guter Letzt sind die Touren der angenehme Teil des Konditionstrainings. Daher sollte der 4000er eher am Ende Ihres Bergurlaubs liegen.

OD Mein erster 4000 Aufmacher panorama
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Für diese Aussicht auf Matterhorn und Obergabelhorn lohnt sich das Training.

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