5 Tipps wie Sie Bäche sicher überqueren

Bäche und Flüsse sicher überqueren
5 Tipps wie Sie Bäche sicher überqueren

Flüsse zu durchwaten gehört für Skandinavienwanderer zum täglichen Brot. Doch auch in vielen anderen Wander­regionen machen brückenlose Flüsse häufiges Furten unumgänglich. So kommen Sie sicher ans andere Ufer.

OD Trekkingstöcke Leki
Foto: Leki

1. Woran man die richtige Stelle erkennt
Je niedriger Wasserpegel und Fließgeschwindigkeit, desto einfacher kommen Sie ans andere Ufer – im besten Fall sogar trockenen Fußes. Bevor Sie sich also an der erstbesten Stelle in die Fluten stürzen, suchen Sie das Flussufer (im Zweifel stromaufwärts) nach einer geeigneten Stelle ab. Manchmal sind Furtstellen auch mit Farbkleksen, Steinmännchen oder Stangen markiert. Gute Chancen auf eine Furt trockenen Fußes haben Sie dort, wo der Fluss besonders breit ist – hier verteilen sich die Wassermassen am besten. Aber auch schmale Stellen, an denen viele Felsbrocken aus dem Wasser lugen, können sich eignen. Dort bietet sich ein Balanceakt an: von Stein zu Stein ans andere Ufer. Generell gilt: Tosendes, stark strömendes Wasser darf maximal bis knapp übers Knie reichen, ruhig fließen­des hingegen bis zum Bauchnabel.

2. Wann der beste Zeitpunkt gekommen ist
Finden Sie keine Stelle, die geeignet erscheint, hilft manchmal warten. Vor allem gletschergespeisten Flüssen wird über Nacht der Hahn abgedreht – sie quert man am besten frühmorgens, wenn der Wasserstand am niedrigsten ist. Haben Sie ein Zelt dabei und genügend Zeit, errichten Sie Ihr Lager am Ufer und furten am nächsten Morgen. Auch Regen lässt Pegelstände steigen – den Regentag im Zelt abwarten lohnt dann doppelt.

3. Welche Ausrüstung beim Furten hilft
Mit Wanderstiefeln können Sie niedrige Gewässer trockenen Fußes durchwaten. Liegt der Wasserstand knapp über dem Schuhschaft, hilft ein justierbarer Hosenbund oder ein Paar Gamaschen. Eng geschnürt, schützen sie kurzzeitig vor Was­ser­einbruch. Ob mit Schuhen – beim Balan­cieren von Stein zu Stein – oder barfuß: Ein Paar Trekkingstöcke reduziert die
Gefahr, baden zu gehen, erheblich. Stark strömende Flüsse sollten Sie nie ohne Stöcke angehen! Zur Not tut‘s ein kräftiger Knüppel, auf den Sie sich stützen können. Ebenfalls nützlich sind Kanu- oder Amphibienschuhe. Sie schützen vor Fußverletzungen, die man sonst wegen des kalten Wassers erst am anderen Ufer bemerkt.

4. Wie Sie sich optimal für tiefe Furten vorbereiten
Setzen Sie den Rucksack ab, ziehen Sie Schuhe, Socken und Hose aus, und packen Sie alles in den Rucksack – am besten wasserdicht in Plastiktüten verknotet. Lassen Sie Hüft- und Brustgurt beim Furten geöffnet. So können Sie den Trumm schnell abwerfen, falls Sie das Gleichgewicht verlieren – allemal besser als Ertrinken. In prekären Fällen, etwa auf Solotour in der Wildnis, tragen Sie deshalb Lebenswichtiges wie Rettungsfolie, Riegel & Co. am Körper und ziehen sich warm an. Zuletzt streifen Sie die Amphibien- oder Kanuschuhe über und überprüfen die Trekkingstöcke auf festen Sitz.

5. Wie die richtige Furt-Technik aussieht
Gefurtet wird immer schräg stromaufwärts. Gibt es aus dem Wasser ragende Steine oder kleine Inseln, peilen Sie diese als Zwischenziel an – Ihre eiskalten Füße werden die Pause vielleicht bitter nötig haben. Ansonsten konzentriert und langsam auf das Ufer zuwaten. Tiefe Stellen umgehen Sie, wird‘s heikel – umkehren! Sind Sie zu zweit, beobachtet die Person am Ufer aufmerksam das Geschehen – im Idealfall mit einem aufgeschossenen Rettungsseil in der Hand.

Video: Beispiel einer Flussdurchquerung