Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung befassen sich in ihrem Projekt "Spurensuche Gartenschläfer" intensiv mit dem Ablauf des Winterschlafs beim Gartenschläfer. Dieser kleine Verwandte des Siebenschläfers steht als stark gefährdete Tierart unter besonderem Naturschutz.
"Die Bestände des Gartenschläfers gehen in vielen Regionen drastisch zurück", so Mechthild Klocke, Projektleiterin beim BUND. "Wir untersuchen, ob auch die Lebensbedingungen während der Wintermonate eine Ursache für das regionale Aussterben sein können." Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.
Helfen kann man dem Gartenschläfer und auch anderen "Winterschläfern" indem man für die Tiere Rückzugsmöglichkeiten schafft. Dies können zum Beispiel alte Obstbäume mit Baumhöhlen oder Steinhaufen sein. Hauptsache ist, dass der Ort genügend Schutz vor Feinden und vor zu großen Temperaturschwankungen in den Wintermonaten bietet.
Wer ein Gartenschläfer-Nest in seinem Garten findet, sollte es nicht berühren und wenn möglich an Ort und Stelle liegen oder hängen lassen. Jede Störung des Winterschlafs des Gartenschläfers bedeutet einen erheblichen Energieaufwand für die Tiere, deren Reserven dann unter Umständen nicht mehr bis zum Frühling reichen.
Drei interessante Fakten zum Gartenschläfer im Winterschlaf:
- Die Körpertemperatur des Gartenschläfers sinkt auf bis zu 2 Grad Celsius.
- Die Herzfrequenz beträgt nur noch zwei Schläge pro Minute – statt wie sonst 350.
- Der Gartenschläfer nutzt für den Winterschlaf Verstecke wie Baumhöhlen, Felsspalten, Mauerritzen, Gebäude und kleine Höhlen.
Weitere Säugetiere, die sich wie der Gartenschläfer im Winter zurückziehen:
- Siebenschläfer
- Igel
- Haselmaus
- Murmeltier
- manche Fledermausarten
Sie alle halten einen lang andauernden Winterschlaf mit wenigen kurzen Unterbrechungen.
Weitere faszinierende Fakten aus der Tierwelt: