Spinnen: 8 Mythen über die Achtbeiner

Tiere mit Gruselfaktor
Spinnen: 8 Mythen über die Achtbeiner

Viele Menschen haben Angst vor Spinnen, doch warum? Vielleicht liegt es an diesen acht Spinnen-Mythen, die in unseren Köpfen herumgeistern ...

Mythos #1: Spinnen sind für Menschen gefährlich

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Public Domain (Wikipedia)
Sydney Trichternetzspinne

Für unsere heimischen Gefilde in Deutschland ist es tatsächlich nur ein Mythos. Die einzigen Spinnen hierzulande, die über einen Biss auch etwas Gift übertragen können, sind die Ammen-Dornfinger-Spinne, die Wasser- und die Kreuzspinne. Allerdings auch nur an sehr dünnen Hautstellen (wenn überhaupt) und auch nicht schmerzhafter als ein Bienen- oder Wespenstich. Richtig gefährlich wird es erst außerhalb Europas: bspw. in Australien, wo die Trichternetzspinne (siehe Bild) mit ihrem Gift auch (in seltenen Fällen) töten kann. Ähnliches gilt für den Biss der Schwarzen Witwe oder der brasilianischen Bananenspinne.

Mythos #2: Alle Spinnen sind giftig

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pixabay
Spinne

Stimmt fast, denn es gibt unter den ca. 40.000 bekannten Spinnenarten nur eine Spinnenfamilie, die über keine Giftdrüsen mehr verfügt: die Kräuselradnetzspinnen. Sie wickeln ihre Beute solange ein bis diese sich nicht mehr bewegen kann. Alle anderen Spinnen benötigen das Gift zur Betäubung ihrer Opfer.

Mythos #3: Vogelspinnen fressen Vögel

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pixabay
Spinne

Ihren deutschen Namen verdankt die "Vogelspinne" wahrscheinlich der berühmten Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian, die eine derartige Spinne neben einem Vogel/Kolibri zeichnete. Allerdings gehören Vögel nicht zu ihrem Speiseplan, denn sie lebt vorwiegend am Boden und baut keine Netze zum Fangen der Beute. Allein deswegen sind Vogelspinnen kaum in der Lage, Vögel zu fangen. Wie die meisten Spinnen ernähren sie sich hauptsächlich von Insekten, größere Arten erbeuten auch kleinere Nagetiere, Echsen und andere Reptilien.

Mythos #4: Alle Spinnen haben 8 Augen

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pixabay
Spinne

8 Beine, ja! Aber 8 Augen sind es nicht bei allen Spinnenarten. Einige Spinnen haben nur sechs Augen (oder noch weniger), wie etwa bei mehreren Arten der Echten Webspinnen. Es gibt sogar Spinnenarten, die in völliger Dunkelheit leben (bspw. in Höhlen) und deren Augen sich dadurch vollkommen zurückentwickelt haben.

Mythos #5: Jeder Mensch hat im Schlaf schon mal eine Spinne gegessen

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Spinne

Wohl kaum! Denn die meisten Spinnen können trotz ihrer vielen Augen nicht besonders gut sehen. Ihre Sinnesorgane sind dafür umso empfindlicher – einen atmenden Menschen würde eine Spinne also sofort registrieren und eher die Flucht ergreifen, als in den Mund zu klettern. Das schränkt die Möglichkeit des versehentlichen Verschluckens ziemlich ein! Bei den Ohren sind wir uns da aber auch nicht so sicher ...

Mythos #6: Spinnenweibchen fressen die Männchen nach dem Sex auf

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Spinne

Ja, aber nicht immer. Weibchen begegnen ihren Männchen bei der Paarung oft aggressiv, da sie in ihnen Beutetiere vermuten. Bei den meisten Spinnenarten kommt das Männchen aber meist ohne Schaden davon – auch weil sie sich dabei sehr geschickt anstellen. Bei einigen Arten leben Männchen und Weibchen sogar längere Zeit gemeinsam im Netz oder der Höhle, ohne dass das Männchen als Mahlzeit für das Weibchen endet.

Mythos #7: Spinnen legen ihre Eier in die menschliche Haut

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Spinne

Einen Legestachel für die Eiablage, wie er bei manchen Insekten vorkommt, gibt es bei Spinnen nicht. Alle Spinnen legen ihre Eier in einem Kokon ab. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, ernähren sich diese entweder sofort räuberisch oder fressen mit an der Beute der Mutter – und nicht wie bspw. Maden ihre Umgebung auf!

Mythos #8: Spinnen krabbeln wieder aus dem Staubsauger

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pixabay
Spinne

Das muss ein Mythos sein! Selbst wenn die Spinne die hohe Sauggeschwindigkeit eines Staubsaugers oder das Schleudern gegen die Staubsaugerwände bzw. den Schlauch überleben sollte, wird sie danach eher qualvoll im Dreck und Staub des Beutels ersticken. Sowas sollten wir also lieber lassen und eine Spinne mit Hilfe eines Glases oder anderen Behälters wieder nach draußen befördern.