Top 7 Deutschland-Reiseziele der OUTDOOR-Redaktion

Top-7 Deutschland-Ziele
Unsere Lieblingstouren in Deutschland

Jeder hat seine Lieblingsregion in Deutschland. Auch die OUTDOOR-Redaktion kehrt immer wieder gerne an bestimmte Plätze zurück. Das sind sie ...

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Foto: Boris Gnielka
  1. Rur-Eifel
  2. Allgäu
  3. Mecklenburg-Vorpommern
  4. Pfälzerwald
  5. Elbsandstein
  6. Berchtesgadener Land
  7. Ahrtal - Mittelrhein

(weitere schöne Deutschland-Spots findet ihr in der Fotostrecke oben)

Egal ob im Hunsrück, im Pfälzerwald oder im Allgäu, ob Burgruine, Gipfel oder Felsengarten: In Deutschland wird man hunderte, wenn nicht gar tausende landschaftliche Kleinode finden. Mal in bekannten, mal in weniger bekannten Regionen, aber immer eine Reise wert! Wir stellen euch hier fünf deutsche Top-Ziele im Detail vor – und was ihr dort so alles unternehmen könnt!

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Andreas Dobslaff

1. Alex Krapp – Rur-Eifel
Die Gegend um die Sandsteinfelsen am Flüsschen Rur ist ein kleines, aber feines Outdoor-Revier – Wanderer, Kletterer und Paddler aus den nur 40 Kilometer entfernten Städten Köln, Bonn und Düsseldorf wissen das schon lange. Doch spätestens seit der Gründung des Nationalparks Eifel im Jahr 2004 hat sich die Rur-Eifel beim mittelalterlichen Städtchen Nideggen zu einem wahren Hotspot entwickelt. Viele neue Wanderwege erschließen die zerklüftete Region, die Eifler Seenplatte bietet im Sommer Seekajakern und Stand-up-Boardern ein glasklares Revier. Flusspaddler finden auf der Rur zwischen Heimbach und Zerkall eine der letzten unverbauten Strecken, Kletterer werden an den Nideggener Felsen glücklich.

  • WANDERN: Der Wildnistrail führt in vier Etappen (85 km) durch den Eifel-Nationalpark. Alle Infos unter nationalpark-eifel.de
  • ZELTEN: Auf trekking-eifel.de sind zurzeit neun Naturlagerplätze verzeichnet, auf denen man für eine Nacht zelten darf.
  • PADDELN: Eine Paddeltour auf der »Mittleren Rur« ab Heimbach eignet sich auch für Anfänger. kanupetry. de
  • EINKEHR-TIPP: Der »Beach Club Eifel« am Badestrand von Eschauel bietet moderne Küche mit Blick auf den Rursee. beachclubeifel.de

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2. Katharina Hübner – Allgäu
So gerne ich direkt vor der Haustür loswandere: Manchmal will ich in die Berge. Dann zieht es mich ins Allgäu. Das satte Grün der Weiden mit zufrieden wirkenden Kühen, die in den Tälern bis in den November draußen grasen, der Kontrast von sanften Hügeln und schroffen Felsgipfeln, idyllische Dörfer – dieses Zusammenspiel ist einmalig. Zu den schönsten Tourenzielen gehört die markante Pyramide des Hochvogels (2592 m) bei Oberstdorf. Klar, er rangiert unter den bekanntesten Bergen der Region, aber unter der Woche oder im Herbst kann man die Tour trotzdem gehen, ohne allzu viel Andrang befürchten zu müssen. Am besten verteilt man sie auf zwei Tage und übernachtet im Prinz-Luitpold-Haus, das auch einen ganz passablen Winterraum besitzt. Total angetan hat es mir auch die Kleinstadt Wangen mit ihrem historischen Zentrum – das wellige Umland mit seinen kleinen Straßen ist wie geschaffen für Fahrradtouren.

Praxistest in den Alpen: Bergschuhe  10
Boris Gnielka
  • GIPFELZIEL: Auf den Hochvogel mit Start und Ziel am Parkplatz »Säge« bei Hinterstein (19 km, 1880 Hm).
  • HÜTTENTOUR: Die Steinbocktour führt in fünf Tagen durch die Allgäuer Alpen. oberstdorf.de
  • RADFAHREN: 450 km Fahrgenuss bietet die Radrunde Allgäu, Teiletappen sind kein Problem. Auch top: die Siggener Höhe bei Ratzenried (Wangen) mit bester Alpensicht. allgaeu.de/rad
  • EINKEHR-TIPP: Flammkuchen in der »Mohrenpost« in Wangen. hotel-mohren-post.de

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3. Gunnar Homann – Mecklenburg-Vorpommern
Paddeln, dachte ich, muss man gelernt haben. Bis ich mich auf der Mecklenburgischen Seenplatte in ein schnittiges Leihkajak setzte und merkte: Es geht auch ohne einen Kanukurs, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit und der Wind schaufelt einem keine allzu wuchtigen Wellen vor den Bug. Dann gibt es nichts Entspannenderes, als beinahe lautlos über die Seen zu gleiten, dem Rauschen der Bäume zu lauschen und dabei die Zeit zu vergessen. Den Hochsommer meidet man für die Seenplatte und kommt lieber im September. Und vielleicht muss es auch nicht der berühmte Müritz-Nationalpark sein. Ruhiger paddelt es sich 50 Kilometer südöstlich auf den Feldberger Seen, die für Motorboote tabu sind. Als Quartier bietet sich der charmante Zeltplatz »Klein & Fein« im Dorf Carwitz an, direkt am Carwitzer See.

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Jens Klatt
  • TOURENTIPP 1: Gleich am Campingplatz »Klein & Fein« beginnen zwei Touren: Eine führt nach Nordosten über den Carwitzer See in den Zansen (12 km retour), die zweite nach Süden über den Dreetzsee zur Kolbatzer Mühle (15 km retour).
  • TOURENTIPP 2: Am Ortseingang von Carwitz setzt man das Boot in den Schmalen Luzin ein und paddelt auf ihm in den Breiten Luzin und nach Feldberg (18 km retour).
  • KANUVERLEIH: campingplatz-carwitz.de

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4. Kerstin Rotard – Pfälzerwald
Sich beim Wandern gern ein bisschen quälen und dafür bei der Einkehr umso mehr zuschlagen – dafür liebe ich Touren in der Pfalz! Denn in den Hütten des Pfälzerwaldvereins wird schon beim Schorle-Bereiten nicht gekleckert, sondern geklotzt, und die Kost ist herrlich bodenständig. Die Pfälzer haben Gastfreundschaft einfach im Blut: Die Hütten liegen in idealer Entfernung voneinander, meist betreut von Vereinsmitgliedern, die charmant hemdsärmelig Sauerkraut und Bratwurst auftischen. Das kennt man vom bekannten Dahner Felsenland, aber warum nicht mal am weniger gehypten Rand des Pfälzerwalds wandern? Im Herbst wabern Nebelschwaden durch den bunten Wald, es duftet nach Pilzen, die hier »Keschde« genannten Esskastanien plumpsen zu Boden, und von den Aussichtspunkten sieht man das Flammenmeer der Weinberge wogen, die in die Weiten der Rheinebene auslaufen – so schön.

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Maren Krings
  • TOURENTIPP 1: Vom Pfälzer Weinsteig (172 km) sollte man mindestens eine Etappe gehen, zum Beispiel die von Neustadt nach St. Martin (20 km, 7 h, viel Einkehr, viel Aussicht).
  • TOURENTIPP 2: Eine angenehme Runde führt ebenfalls bei Neustadt durchs Kaltenbrunnertal (10 km, 400 Hm, 3 h).
  • EINKEHR-TIPP: Pfälzer Gerichte neu interpretiert, dazu ausgesuchte Weine: kirchstuebel.de in St. Martin.
  • KULTUR-TIPP: Geschichte schnuppern im Hambacher Schloss, der Wiege der deutschen Demokratie: hambacher-schloss.de

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5. Boris Gnielka – Elbsandsteingebirge
Über eintausend Felstürme zählt die Sächsische Schweiz. Viele davon sind bizarr geformt, einige schaukeln schon leicht im Wind, trotzdem darf man sie erklettern. Das geht dank rauem, stark strukturiertem Fels einfacher, als es aussieht, vor allem im Bielatal. Hier locken zig verdrehte (»Schraubenkopf«), dünne (»Dürrebielanadel «) oder wackelige Felsen (»Kleine Herkulessäule «) Kletterer – aber auch Wanderer. Einige bleiben über Nacht, breiten ihre Matten unter regensicheren Felsüberhängen aus und genießen die Waldstille. Macht man kein Feuer, ist das erlaubt – und beliebt: An Feiertagen wie Pfingsten sollte man seine »Boofe« frühzeitig beziehen. Einen Überblick über die Türme und Biwakplätze erhält, wer vom Parkplatz Schweizermühle der gelben Punktmarkierung folgt (dreistündige, einfache Rundwanderung).

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Boris Gnielka
  • WANDERN: Eine tagfüllende Parade-Rundtour führt vom Ottomühle-Parkplatz entlang der Felsen bis zur Verlassenen Wand, folgt dort dem Forstweg ins tschechische Ostrov (Camping, Einkehr) und weiter über Tisa (Tyssaer Wände, Aussicht), Rajec und den Glasergrund zur Ottomühle zurück (Einkehr).
  • KRAXELN: Mit Profihilfe die Bielataltürme erklimmen (Kletterschule-Lilienstein.de).
  • BIKEN: Auf den Schneeberg radeln (CZ, 723 m, Einkehr, Aussicht).

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Ralf Bücheler – Bergsteigerdorf Ramsau

Nur 29 Orte in den Alpen führen das Gütesiegel »Bergsteigerdorf«, ein Label der Alpenvereine. Zu den strengen Vergabekriterien zählen die Bewahrung der Kultur und Tradition sowie ein nachhaltiger Tourismus. Die meisten dieser Bergsteigerdörfer liegen in Österreich. In Deutschland erfüllen nur drei Orte die Vorgaben – der erste von ihnen war Ramsau bei Berchtesgaden. Für mich ist der bildhübsche Flecken zu Füßen des Watzmanns ein wunderbares Basislager für Tagestouren – vor allem in diesem Corona-Herbst, wenn viele Berghütten mit verringerter Bettenzahl betrieben werden und deswegen oft ausgebucht sind. In Ramsau geht es ruhig zu, kein Skigebiet verschandelt die Hänge rings umher, keine Bettenburg das Ortsbild. Dafür gibt es Alpingeschichte en masse und im Nationalpark Berchtesgaden geschützte Natur. Wer früh aufsteht, erlebt sogar die berühmte Wimbachklamm mit ihren Wasserfällen, bevor der Ansturm der Tagesausflügler beginnt. Infos: bergsteigerdoerfer.org

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Berchtesgadener Land Tourismus GmbH
  • TOURENTIPP 1: Der Soleleitungsweg über Ramsau ist perfekt, um sich einen Überblick über das lang gezogene Dorf und die Berge ringsum zu verschaffen. Die Ramsauer nennen ihn übrigens den »Balkon des lieben Gottes« (400 Hm, 12,5 km, 5 Std.).
  • TOURENTIPP 2: Eine lange, aber traumhafte Tour führt durch Wimbachklamm und -Gries, über den Trischübel nach St.Bartholomä und per Boot zurück über den Königssee (1350 Hm, 20 km, 8 Std.).
  • EINKEHR-TIPP: Die Kuchen der Blaueishütte sind bei Kletterern und Wanderern berühmt – zu Recht! Die Aussicht von der Terrasse auf die Reste des Blaueisgletschers ist auch nicht übel. Tel. 08657/271, blaueishuette.de

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Florian Sanktjohanser – Ahrtal / Mittelrhein

Ich gebe es zu: In puncto Genusswandern war ich blutiger Anfänger. Normalerweise bevorzuge ich das Hochgebirge, Fels und Eis. Aber der Ahrsteig hat mich auf den Geschmack gebracht. 106 Kilometer weit folgt er der wilden Tochter des Rheins, von der Quelle in Blankenheim in der Nordeifel bis zur Mündung bei Sinzig in Rheinland-Pfalz. Wir wanderten durch Fachwerkstädtchen und alten Buchenwald, über Blumenwiesen und entlang felsiger Steige. Für die 3400 Höhenmeter belohnten wir uns abends mit den hervorragenden Spätburgundern, die auf den Steillagen im Ahrtal wachsen. Wer den Schwerpunkt noch mehr auf Genuss legen will, muss übrigens nur die Uferseite wechseln, hinüber zum Rotweinwanderweg. Auf diesem 35 Kilometer langen Spazierweg geht man so bequem und eben dahin, dass man gefahrlos ein paar Weingüter mehr zum Verkosten anlaufen kann.

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D. Ketz, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
  • WANDERN: Nicht jeder der sieben Abschnitte des Ahrsteigs ist spektakulär. Aber auf den gut 17 Kilometern von Kreuzberg nach Walporzheim drängen sich die Höhepunkte: der Felssteig zum Teufelsloch, die Saffenburg mit ihrem Rundumblick und der Krausberg, von dessen Gipfelturm man an klaren Tagen den Kölner Dom sieht. ahrsteig.de
  • FARBENRAUSCH: Besonders hübsch ist das Ahrtal im Herbst, wenn die Weinberge sich färben. In den Straußwirtschaften der Winzer bekommt man dann Wein und Flammkuchen.
  • KÖNIGLICHER ÖKOWEIN: Bessere Tropfen als die von Julia Baltes werden an der Ahr schwer zu finden sein. Seit vergangenem Jahr baut die deutsche Weinkönigin von 2012 ökologisch an. Und sie hat eine Menge zu erzählen, über die Weinbauerndynastie ihrer Familie und über das segensreiche Zusammenspiel von Schieferböden und Mikroklima. juliabertram.de

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