Lage und Charakter der Nockberge
Die gesamten Nockberge – auch als Nockgebirge bezeichnet – erstreckt sich über Teile von Kärnten, Salzburg und der Steiermark. Es ist die westlichste und höchste Gebirgsgruppe der Gurktaler Alpen in Österreich. Die Berge sind, wie der Name "Nock" für "Kuppe" schon andeutet, kuppenartig und grasbewachsen. Die höchsten Gipfel sind mit 2441m Seehöhe der Eisenhut in der Steiermark und mit 2440m Seehöhe der Rosennock in Kärnten. Seit 2012 ist ein Teil der Kärtner Nockberge Unesco-Biosphärenpark, nachdem diese seit 1987 als Nationalpark eingerichtet waren. So sollen sie nun als Modellregion für nachhaltige Entwicklung in Bezug auf Klimawandel, Globalisierung und Verlust der ökologischen Vielfalt fungieren.
Fast mitten durch die Nockberge führt die größtenteils asphaltierte Nockalmstraße, die das Liesertal mit dem obersten Gurktal verbindet. Gerade bei Motorradfahrern ist sie sehr beliebt. Sie bietet aber auch gute Ausgangspunkte für Wanderungen und Skitouren in den Biosphärenpark.
Was kann man im Sommer in den Nockbergen unternehmen?
Die sanften Gipfel der Kärntner Nockberge erlebt man am besten auf dem Nockberge-Trail. In acht Tagesetappen führt der Weitwanderweg über die Bergrücken vom Katschberg, den Biosphärenpark Nockberge, zu Thermen in Bad Kleinkirchheim bis nach Seeboden am Millstätter See. Die 128 Kilometer erfordern Ausdauer, ein Gepäcktransport ist aber buchbar und in den Wellness-Hotels lässt es sich gut entspannen.
Dank der flachen Gipfel sind die Nockberge gut für Familien mit Kindern geeignet. Für sie gibt es auch eigene, kleine Parks. Auf der Heidi-Alm in Falkert können sich Kinder austoben und spielerisch entdecken, wie es ist, auf einer Alm zu leben. Außerdem gibt es eine Riesen-Rutsche, Murmeltiere und einen Holz-Spielplatz.
Noch eine Kindererlebniswelt bietet "Nocky‘s Almzeit" auf der Turracher Höhe. Auf einer zweistündigen Rundwanderung können Familien mit Spielen und Fragen alles zum Thema Zeit erfahren. Nach einer Stärkung auf der Almzeit-Hütte geht es dann mit der Sommerrodelbahn, dem Nocky Flitzer, rasant wieder herunter. Die Alpenachterbahn hat von Juni bis Oktober, oft auch im Winter, täglich geöffnet.
Auch für Familien mit Mountainbikes gibt es auf der Turracher Höhe viel zu erleben. Aushängeschild der Trail Area ist der naturbelassene sechs Kilometer lange Kornock Flowtrail, dessen Bauweise bisher einzigartig in Kärnten ist. Im Kids- und Übungsareal können die kleinen Mountainbiker trainieren.
Ein paar Kilometer weiter wartet für Mountainbiker in Bad Kleinkirchheim etwas ganz Besonderes. Hier gibt es mit 15 Kilometer den aktuell längsten Flowtrail Europas. Dank der Kaiserburgbahn geht es gemütlich bergauf. Oben hat man dann die Wahl zwischen dem langen Flow Country Trail oder dem Berg-See-Trail, der zum Brennsee führt. Zurück geht es dann wieder mit dem Shuttle-Bus. Oder man fährt mit eigener Kraft hinauf.
Gute Ausgangspunkte für Eintageswanderungen in den Biosphärenpark Nockberge bieten die Orte Falkert, Ebene Reichenau und Turrach. Mit dem Auto geht es zu einem Parkplatz der vielen Almstraßen und dann zu Fuß zum Beispiel zum höchsten Gipfel des Biosphärenparks, dem Rosennock oder zum 2310 Meter hohen Rödresnock.
Wer eine noch eine größere Herausforderung sucht, kann den Falkensteig ausprobieren. Der Alpin-Klettersteig bietet einen tollen Ausblick auf die Nockberge, ist mit der Schwierigkeit D aber nichts für Anfänger. Etwas leichter ist in Falkert der Murmelsteig, der mit B/C bewertet wurde. Wer sich lieber nicht in felsige Umgebung wagen möchte, kann auch einfach eine schöne Runde um den Falkertsee unternehmen.
Zum Klettern am Fels bietet die Zunderwand inmitten des Biosphärenparks Nockberge anspruchsvolle Kletterrouten mit Mehrseillängen. Weitere Sportkletterrouten gibt es in Döbriach in den Klettergebieten Breitwand und Jungfernsprung mit Blick auf den Millstätter See, in dem man sich nach einem anstrengenden Tag abkühlen kann. Kletter-Tipp für Familien: Hochseilgarten Nockberge in Innerkrems. Hier gibt es sechs verschiedene Hochseil-Parcours bis zu einer Höhe von 27 Metern.
Weiter südöstlich der Nockberge liegen die Orte Himmelberg und Feldkirchen. Hier lohnt sich eine Wanderung zu den Tiebelquellen. Auf der rund dreistündigen Wanderung lassen sich einige Naturschauspiele bewundern. Das Trinkwasser fließt aus rund einhundert Quellen in den Ossiacher See.
Bei Feldkirchen sind die Nockberge nicht mehr ganz so gewaltig und eigenen sich gut für Fahrradtouren. Es gibt gut ausgebaute und schöne Radwege, die zum Beispiel zum Flatschacher See führen, einem der wärmsten Badeseen Kärntens. Auch zum Ossiacher See geht es in rund zwei Stunden von Feldkirchen aus. Hier kann man dann schwimmen, paddeln, segeln und Wasserski fahren.
Was bieten die Kärntner Nockberge im Winter?
Wintersport eignet sich in der Region Nockberge besonders auf der schneesicheren Turracher Höhe und am Falkert. Letzterer bietet Pisten für Anfänger, Freerider und Kinder. Hier liegt auch die Heidi-Alm, die speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Auch für Skitouren-Neulinge ist der Ort ideal. Ein Lehrpfad erklärt die wichtigsten Grundlagen im Skitourengehen.
Auf der Turracher Höhe ist vor allem der See ein Highlight, der im Winter zur riesigen Eislauffläche wird. Drumherum warten 43 Kilometer Pisten auf Ski- und Snowboardfahrer. Für Eisläufer, Eishockeyspieler und Eisstockschützen bieten sich auch die Flatschacher und Maltschacher Seen an.
Nicht weit entfernt in Hochrindl liegt ein kleines Familienskigebiet. Auf 20 Kilometern präparierter Piste gibt es Strecken für Anfänger bis Profis sowie 20 Kilometer Langlaufloipen. Besonders schön ist die elf Kilometer lange Panoramaloipe mit Blick über das Kärntnerland.
Für Fortgeschrittene und Profi-Skifahrer eignet sich besser der Wintersportort Bad Kleinkirchheim, der auch Austragungsort für Ski Alpin Weltcup-Rennen ist. Hier gibt es 103 Kilometer Pisten, 24 Lift-Anlagen, einen Snowpark und 25 Skihütten.
Wer gerne eine längere Skitour oder Schneeschuhwanderung unternehmen möchte, kann auf dem Nockberge-Trail innerhalb von vier Tagen die Kärntner Nockberge durchqueren. Von Katschberg bis Bad Kleinkirchheim geht es durch den Biosphärenpark und auf Gipfel mit atemberaubendem Panorama. Mit moderaten technischen Schwierigkeiten können erfahrene Skitourengeher die rund 65 Kilometer auch selbstständig bewältigen. Der Genuss steht dabei im Vordergrund, übernachtet wird in Hotels und Wellnessresorts. Im Sommer führt der Trail noch einmal 60 Kilometer weiter bis nach Seeboden.
Wie komme ich in die Nockberge?
Wer mit dem Zug unterwegs ist und nach Ebene Reichenau mitten in die Kärntener Nockberge möchte, kann ab Salzburg nach Spittal oder Freistritz an der Drau fahren. Ab dort fährt ein Bus in den Ort.
Mit dem Auto geht es ab Salzburg über die A10 nach St. Michael im Lungau. Man folgt der B96 bis Oberbairdorf und nimmt dort die B95 bis nach Ebene Reichenau. Alternativ kann man auch die mautpflichtige Nockalmstraße fahren, indem man nach Oberbairdorf nach Innerkrems fährt, wo die Passstraße startet.
Welche Unterkünfte gibt es in der Region Nockberge?
- Für Familien, die auf der Heidi-Alm Urlaub machen wollen, bietet sich das Heidi-Hotel Falkertsee. Hier gibt es auch einen Wellnessbereich mit Saunen und Schwimmbecken. Dreibettzimmer mit Vollpension ab 312 Euro, Tel.: 0043/427572220
- Günstiger nächtigt man in der Pension Surtmannhof in Hochrindl, ebenfalls mit Sauna. Doppelzimmer mit Frühstück 32 Euro pro Person, Tel.: 0043/4279 20175
- Wer campen möchte, findet viele Plätze am Millstätter See. Mitten in den Bergen auf der Turracher Höhe liegt der Campingplatz Bergheim Schmidt. Hier kann man sommers wie winters sein Campingfahrzeug platzieren oder in einer Almhütte oder Ferienwohnung übernachten. Ab 30 Euro, Tel.: 0043/6644239161
Turracher Höhe, Nockberge, Nockalmstraße: Wo kann ich gut einkehren?
- Auf der Turracher Höhe liegt auf 1968 Metern Seehöhe die Almzeithütte. Sie ist mit der barrierefreien Panoramabahn erreichbar oder über eine halbstündige Wanderung ab dem Turrachsee. Tel.: 0043/69913483000
- Am höchsten Punkt der Nockalmstraße bietet der Bauernladen Eisentalhöhe regionale Produkte zum Verzehr an. Tel.: 0043/47322324,
- Am Fuße des Rosennocks liegt die Erlacher Hütte, die Fleisch-, Wurst- und Milchprodukte aus eigener Landwirtschaft anbietet. Tel.: 0043/6764210545
Kärnten-Tipp für Radfahrer: