Steiermark: Von Weinlandschaft bis Alpinismus

Das grüne Herz Österreichs
Steiermark: Von Weinlandschaft bis Alpinismus

Wälder, Weinreben, fast 3000 Meter hohe Gipfel und einen Gletscher gibt es in der Steiermark zu entdecken.

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Foto: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer

Lage und Charakter der Steiermark

Ein Nationalpark, sieben Naturparke und viele weitere Schutzgebiete liegen im österreichischen Bundesland Steiermark. Am bekanntesten ist wohl der Nationalpark Gesäuse, aber auch die Naturparke Almenland, Mürzer Oberland, Pöllauer Tal, Sölktäler, Steirische Eisenwurzen, Südsteiermark und Zirbitzkogel-Grebenzen sowie die vielen Gebirgsgruppen bieten Natur pur. 291 Kilometer zieht sich die Mur durch die Steiermark, die auch einen Teil der Grenze zu Slowenien darstellt. Ihren Namen hat die Steiermark aber dem Rückstau der Enns zu verdanken, die im Norden des Bundeslands das Steirische Ennstal bildet.

Die Steiermark ist das waldreichste Bundesland Österreichs, 60 Prozent der Fläche ist bewaldet, 15 Prozent mit Wiesen und Weiden bedeckt. Darum wird die Steiermark als das grüne Herz Österreichs bezeichnet und "Grüne Mark" genannt. Mit seinen Gebirgen im Norden ist es aber auch für Alpinismus bekannt. Im Dachsteingebirge liegt der höchste Gipfel, der Hohe Dachstein auf 2995m Seehöhe. Den muss sich die Steiermark allerdings mit Oberösterreich teilen. Der höchste Berg, der komplett auf steirischem Gebiet liegt, ist die Hochwildstelle (2747m) im Gebirge Niedere Tauern.

Der größte See des Bundeslands ist der Grundlsee im Toten Gebirge. In der Steiermark liegen außerdem die Gebirgsgruppen Ennstaler Alpen, Mürztaler Alpen, Mürzsteger Alpen sowie die Hochschwabgruppe nördlich der Mur. Südlich der Mur-Mürz-Furche werden die Berge etwas flacher, dennoch gibt es noch 2000er in den Gurktaler Alpen, Seetaler Alpen und der Pack- und Stubalpe. Die Gebirgszüge Gleinalpe, Koralpe, Fischbacher Alpen und das Mittelgebirge Grazer Bergland können diese Schwelle nicht mehr überschreiten und leiten zum Leibnitzer Feld und Grazer Becken über, wo vor allem Landwirtschaft betrieben wird.

Landeshauptstadt ist Graz, das nach Wien die zweitgrößte Stadt Österreichs ist. Das historische Zentrum der Stadt sowie das Schloss Eggenberg sind Unesco-Weltkulturerbe. Letztere ist die größte und bedeutendste barocke Schlossanlage der Steiermark. Rund 500 Jahre älter ist die Riegersburg östlich von Graz.

Wie komme ich in die Steiermark?

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man von München nach Graz rund sechs Stunden unterwegs. Dabei muss man einmal in Salzburg umsteigen. Es gibt aber auch EC-Züge, die durchfahren. Meistens halten die Züge auch in Lienzen und Leoben.

Mit dem Auto geht es ab München über die A8 nach Salzburg und über die A10 sowie B320 nach Liezen. Die A9 führt dann weiter nach Graz. Die Fahrt dauert rund fünf Stunden.

Sommeraktivitäten in der Steiermark

Ausseerland Salzkammergut

Das Ausseerland umfasst das ganze Steirische Salzkammergut und ist stark von Seen geprägt. Egal ob Altauseer See, Toplitzsee, Ödensee, Salza Stausee oder der größte See der Steiermark, der Grundlsee – alle liegen malerisch eingebettet in traumhafter Bergkulisse. Einige von ihnen kann man auf dem Berge-Seen-Trail bestaunen. Die Mehrtagestour führt in 23 Tagen durch das Salzkammergut, aber auch einzelne Etappen lohnen sich. Mit dem Mountainbike kann man diese fünf beliebten Seen zu einer 95 Kilometer langen Tour kombinieren. In nur einem Tag sechs Seen erwandern, geht auf der Tauplitzalm, die das größte Seenhochplateau Europas darstellt.

Der Hausberg der Altausseer ist der Loser im Toten Gebirge. Markant thront der 1837 m hohe Berg über dem Altausseer See. Die mautpflichtige Loser-Panoramastraße schlängelt bis zur Loserhütte hoch, der ältesten Schutzhütte des Toten Gebirges. Ab hier führt ein mittelschwerer Wanderweg zum Gipfel. Eine andere Variante führt über den Loser-Panorama-Klettersteig „Sisi“ (D) an einer ausgesetzten Felswand entlang. Der Steig trägt zu Ehren der Kaiserin Elisabeth ihren Namen, da sie den Loser aus eigener Kraft bestiegen haben soll. Für wen D zu schwer ist, bekommt auch auf dem einfacheren Klettersteig „Sophie“ (A/B mit einzelnen C-Stellen) ein tolles Panorama geboten.

Schladming-Dachstein

Mit den höchsten Bergen der Steiermark ist die Region Schladming-Dachstein vom Alpinismus geprägt. Outdoor-Sportler können wählen aus 1000 Kilometer an Wanderwegen, 33 Klettersteigen, 180 Kletterrouten, 26 Biketouren und zwei Bikeparks.

Das schroffe Dachsteinmassiv umfasst drei Gletscher und ist Unesco-Welterbe. Nur alpine Bergtouren führen auf den Hohen Dachstein (2995m), den höchsten Berg der Steiermark an der Grenze zu Oberösterreich. Eine Übernachtung auf der Seethalerhütte ist vorteilhaft, um nicht in Zeitnot zu geraten.

Das beeindruckende Dachsteingebirge erlebt man besonders gut auf der achttägigen Dachstein-Rundwanderung (136 km). Dank der Seilbahn auf den Hungerkogel ist die Tour auch ohne Klettersteig und Erfahrung im vergletscherten Gelände möglich. Vom Sky Walk ergibt sich ein toller Ausblick auf den Schladminger und Hallstätter Gletscher.

An der Bergstation der Dachstein-Südwandbahn starten auch die Fernwanderungen "Vom Gletscher zum Wein". Die Nordroute führt in 35 Etappen bis an die Grenze von Slowenien. Die Südroute umfasst 25 Etappen. Beide verlaufen durch die abwechslungsreiche Steiermark, vom Hochgebirge über Wälder und Almen bis zur Hügellandschaft der Südsteiermark.

Etwas weniger hochalpin, aber nicht weniger schön, ist der Schladminger Tauern Höhenweg (80 km). In sieben Etappen geht es hier durch Naturschutzgebiete, an der Hochwildstelle (2747m) vorbei und zu einigen Seen – immer mit fantastischen Ausblicken auf die gleichnamige Gebirgsgruppe der zentralen Ostalpen.

Gesäuse

Der Nationalpark Gesäuse lässt sich am besten zu Fuß erleben. Das Wandernetz umfasst 500 Kilometer an Wegen und elf Schutzhütten. Auf einer siebentägigen Hüttenrunde erlebt man das wilde Wasser und die schroffen Felsen der Region am besten. Die Hüttenrunde (110,8 km) ist etwas anspruchsvoller als der elftägige Luchstrail, da es keinen Gepäcktransport gibt, aber durch die vielen Varianten individuell anpassbar. Auf dem Luchstrail (210,3 km) geht es durch das größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs und die Heimat der Luchse. Dank der sogenannten Trails Angels kann man sich seine Weitwanderung individuell zusammenstellen lassen, einen Gepäckservice nutzen und Unterkünfte buchen lassen.

Höchster Berg des Gesäuses und der gesamten Ennstaler Alpen ist mit 2369 Metern Seehöhe das Hochtor. Am einfachsten ist es über den Weg Schneeloch ab Johnsbach und über den Josefinensteig ab der am Fuße des Berges liegenden Hesshütte erreichbar. Die Berghütte bietet sich auch als Ausgangspunkt für weitere Besteigungen markanter Berge an, wie dem Hochzinödl (2191 m) und der Planspitze (2114 m).

An diesen Bergen haben auch Kletterer ihren Spaß. Nicht umsonst gilt das Gesäuse als Universität des Bergsteigens. Vor allem Freunde von Mehrseillängen können sich hier austoben, wie am 1000 Meter hoch aufragenden Wänden der Hochtorgruppe. Etwas zugänglicher sind die Klettersteige, wie der Jungfernsteig (B), der Hexensteig (B/C) zum Hexenturm sowie der Teufelssteig (C/D) auf die Tieflimauer.

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Stefan Leitner / Nationalpark Gesäuse

Das Hochtor ist der höchste Berg des Gesäuses. An seinem Fuß liegt die Hesshütte.

Hochsteiermark

In der Tourismusregion Hochsteiermark gibt es zwar mit der Hochschwabgruppe einige hohe und schroffe Berge, jedoch ist die Region weniger für Alpinismus und mehr für sanften Tourismus bekannt – perfekt für gemütliche Wanderungen und E-Bike-Touren. So steht im Naturpark Mürzer Oberland der Umweltschutz stark im Fokus. Urlauber können hier im sogenannten "Wald der Sinne" und auf dem Erlebnisweg "Klimawandel" tief in die Natur eintauchen. Mit seinen Wäldern, Almen und Flusstälern, umgeben von den Berggipfeln Rax (2007m), Schneealpe (1903m) und Hohe Veitsch (1981m) gelingt das auch abseits der Themenwege. Diese Kalkgebirgsstöcke sind gut ab dem Karl Ludwig Haus zu erreichen. Die Rax ist auch auf dem teilweise versicherten Gretchensteig und den Reißtalersteig (A/B) erreichbar. Ein weiterer lohnender Klettersteig ist der Gamsecksteig (A), der über die Nordseite der Raxalpe führt.

Mit dem Wallfahrtsort Mariazell liegt in der Hochsteiermark eines der wichtigsten Pilgerzentren Europas. In Eibiswald führen der Kärntner und Steirischer Weg zusammen. Ab hier sind es noch 227 km bis nach Mariazell. Pilger haben die Wahl, auf der Hohen Veitsch das Veitscher Pilgerkreuz zu besuchen oder über das Alpl durch den Naturpark Mürzer Oberland zu wandern. Erfahrene Wanderer können auch über den 189,2 Kilometer langen Gründerweg vom Benediktinerstift St. Lambrecht nach Mariazell pilgern.

Die schönsten Ecken der Hochsteiermark erlebt man auf dem Weitwanderweg „Bergzeitreise“. In 15 Etappen führt die rund 300 Kilometer lange Tour durch das Hochschwabmassiv, über aussichtsreiche Plateaus bis in die Eisenerzer Alpen.

Steiermark Österreich Hochsteiermark Rax Karl-Ludwig-Haus Hütte wandern
Steiermark Tourismus / pixelmaker.at

Die Hochsteiermark bietet einige tolle Aussichtsberge, wie die Rax.

Murau

Die Region um die Kleinstadt Murau zählt zu den waldreichsten Gebieten des Landes. Darum wird die Stadt auch als Holzhauptstadt Österreichs bezeichnet. Also perfekt zum Waldbaden und Wandern im Grünen. Das geht besonders gut im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. Mitten im Wald liegen der Auerlingsee und der Mühlner Badesee, in denen man sich nach einer Wanderung erfrischen kann. Gleich vier Seen auf einmal bietet eine Rundwanderung im Dürnberger Moor. Beeindruckend ist auch eine Wanderung durch die Graggerschlucht. All diese Naturbesonderheiten erlebt man auch auf dem Weitwanderweg „Via Natura“, der als Rundwanderweg 130 Kilometer durch den Naturpark führt. In zehn Themenabschnitten lernt man dank Lesestationen Neues über die Natur und beschäftigt sich mit dem eigenen Verhältnis zu ihr.

Neben diesen grünen Wegen gibt es in der Region Murau aber auch Gipfel zu besteigen. Acht Stück erwandert man auf einer 21,6 Kilometer langen Tour von der Frauenalpe (1997m) bis zum Kreischberg (2002m). Der höchste Berg der Region ist mit 2396m Seehöhe der Zirbitzkogel. Von seinem Gipfel reicht der Blick von den Karawanken bis zum Dachstein.

Fahrradfahrer können auf dem Murradweg (insgesamt 453 km, 45 km durch die Region Murau) entspannt am Fluss entlang fahren, Gipfel wie den Grebenzen (1892 m), Kreischberg und die Frauenalpe bezwingen oder auf Trails im Naturpark starten.

Murtal

Das Murtal ist vor Allem für seine Formel-1-Rennstrecke, den Red Bull Ring, bekannt. Abseits des Motorsports bietet die Region aber auch Bergerlebnisse und Entspannung. Die sanften Hügel der Seckauer-, Seetaler- und Stubalpen laden sowohl zu kurzen, aussichtsreichen Wanderungen wie auf den Rosenkogel (1644 m) ein, als auch zu knackigen Touren wie auf den Größenberg (2152 m). Auf einer Wanderung zum höchsten Berg des Murtals, dem Großen Bösenstein (2448m), kommt man an dem malerischen Großen Scheibelsee vorbei. Von dem Gipfel ergibt sich ein toller Ausblick auf die steirische Bergwelt.

Mountainbiker erklimmen die Berge auf spannenden Trails wie den Hasensattel. Wer es lieber gemütlicher angehen möchte, kann mit dem E-Bike die Zirbenland-Runde (54 km) ab Weißkirchen oder Murtal-Runde (47 km) ab dem Red Bull Ring fahren. Auch der Murradweg führt durch das Murtal.

Erzberg-Leoben

Der Erzberg ist die "steirische Pyramide" in den Eisenerzer Alpen. Seinen Zweitnamen hat er wegen seiner Form, die durch den Tagebau entstand. Schon seit dem 11. Jahrhundert wird am Erzberg der Rohstoff Eisenerz abgebaut. Zusammen mit der zweitgrößten Stadt der Steiermark, Leoben, bildet er die Tourismusregion Erzberg-Leoben. Vom Eisenerzer Reichenstein (2156 m) hat man einen guten Ausblick auf den Tagebau und weitere steirische Gipfel. Auf dem Erzwanderweg (19 km) läuft man entlang der Dulnigschen Erzförderbahn nach Vordernberg. Im Jahr 1847 erbaut, stellte sie ein weltweit einzigartiges Erztransportsystem dar.

Steiermark Österreich Blick Radmerhals auf Erzberg Leoben wandern Tagebau
Steiermark Tourismus / pixelmaker.at

Am Erzberg wird schon seit Jahrhunderten Eisenerz abgebaut.

Auf dem Weitwanderweg Styrian Iron Trail (200 km) lässt es sich besonders tief in die Region mit ihrer Bergbaugeschichte eintauchen. In zehn Etappen folgt man dem orangefarbenen Logo und genießt die Schönheit der Eisenerzer Alpen. Dabei kommt man auch wunderschönen, kristallklaren Gewässern vorbei, wie dem malerischen Grüne See und dem Leopoldsteiner See. Diese sind aber auch mit dem Auto erreichbar. Um beide führen einfache Rundwege, am Leopoldsteiner See gibt es außerdem den Klettersteig "Kaiser Franz Joseph" (C/D) und einen Steig durch die Rosslochhöhle (E). Generell sind die Klettersteige in der Region ziemlich schwer, wie auch der Eisenerzer Steig (D) auf den Pfaffenstein sowie der Kaiserschild Klettersteig (D) auf den gleichnamigen Gipfel (2084 m).

Die Region Erzberg-Leoben hat aber auch entspannte Aktivitäten zu bieten. Entgegen seinem Namen ist eine Wanderung auf den Wilden Berg (1100 m) auch gemütlich mit Kindern möglich. Oben gibt es einen Alpentierpark, einen Spielplatz und eine Mountain-Kart-Strecke. Hinunter ins Tal geht es dann über eine Sommerrodelbahn. Bei Flusswanderungen auf der Mur im Kajak oder auf dem Stand-Up-Paddle-Board kann man die Landschaft in Ruhe genießen. Wer lieber an Land bleibt, kann auf einer Genussradtour ins Liesingtal radeln, über den Rastlandradweg zum Ennsradweg fahren oder über den Murradweg bis nach Graz und Slowenien reisen.

Graz und Region Graz

Die zweitgrößte Stadt Österreichs wird nördlich vom Grazer Bergland eingerahmt. Hier liegt der Schöckl (1445 m), der Hausberg der Grazer. Der höchste Gipfel des Grazer Berglandes ist aber der Hochlantsch (1720 m). Wanderer erfreuen sich an einer Auswahl von rund 40 Kilometern Wegen, Mountainbiker können in der Trail Area ins Tal düsen. Fahrspaß bietet auch die Sommerrodelbahn Hexenexpress, die im Talort St. Radegund endet. Dort kann man auf drei Quellenwegen 22 kunstvoll gestaltete Quellen besichtigen.

Wenige Kilometer nördlich befindet sich der Gebirgszug Gleinalpe. Der weststeirische Jakobsweg führt hier am Gleinalm-Schutzhaus entlang. Die höchsten Gipfel, Lenzmoarkogel (1991 m), Speikkogel (1988 m) und Lärchkogel (1894 m) liegen halbkreisförmig zusammen und können gut zu einer Tagestour verbunden werden. Der Talort Semriach bietet 15 Rundwanderwege, zum Beispiel durch die Kesselfallklamm.

Weiter westlich folgen die Pack- und Stubalpe. Wanderungen führen an den weißen Pferden des Bundesgestüts Piper vorbei, wo die Lipizzaner für die Spanische Hofreitschule in Wien gezüchtet und dressiert werden. Durch dieses Randgebirge verläuft auch der 75,6 Kilometer lange Koralm Kristall Trail, der auf bis zu 2140 Meter Seehöhe Panoramablicke bis nach Slowenien bietet. Auch die Fernwanderung "Vom Gletscher zum Wein" durchquert die Region Graz.

Oststeiermark

Wegen der vielen landwirtschaftlichen Flächen wird die Oststeiermark auch als "Garten Österreichs" bezeichnet. Für Outdoor-Urlauber sind die beiden Naturparke Pöllauer Tal und Almenland am interessantesten. Hier wandert man an Kulturlandschaften mit Rindern, Schafen, Pferden und blühenden Wiesen vorbei. 125 Almen gibt es im Almenland zu entdecken und elf Gipfel zu besteigen, zum Beispiel kann man von der Sommeralm auf den Plankogel (1531 m) wandern. Als besonders schön gilt die Bärenschützklamm und die längste Schlucht Österreichs, die Große Raabklamm mal gesehen zu haben, ist sicherlich auch ein Erlebnis. Wer gerne länger unterwegs ist, kann den Alpannonia wandern. Dieser 125 Kilometer lange Höhen- und Panoramaweg beginnt in Fischbach an den Fischbacher Alpen und verläuft in sieben Etappen bis nach Koszeg in Ungarn.

Südsteiermark

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Steiermark Tourismus / Harry Schiffer

Wegen der vielen Weinberge wird die Südsteiermark auch Steirische Toskana genannt.

Inmitten der sanften Hügeln und steilen Weinberge kann man sich in der Südsteiermark schnell wie in Italien fühlen. Darum wird die Region auch Steirische Toskana genannt. In diesem südlichsten Teil der Steiermark ist das Wetter deutlich milder, im Sommer können die Temperaturen auch auf bis zu 40 Grad Celsius steigen – gute Bedingungen für den Weinanbau. Die Vielfalt dieses Genussmittels erlebt man mit dem Fahrrad auf der Südsteirischen, Sausaler und Schilcher-Weinstraße sowie auf der über 400 km langen Weinland Steiermark Radtour. Auf der Ölspur-Tour erfährt man Wissenswertes über die Herstellung von Kürbiskernöl, dem sogenannten grünen Gold der Steiermark.

Für Mountainbiker gibt es den Trailpark in Lannach, den Bikepark Flavia Solva in Wagna und 20 Touren rund um Eibiswald, wie die anspruchsvolle Brendlalm-Tour.

Wanderer können aus mehr als 380 Touren wählen. An der Schwarzen Sulm entlang wandert man an Quellen und Almen vorbei. Im Naturpark Südsteiermark geht es durch die Heiligengeistklamm, auf den Demmerkogel (671 m), durch das Attemsmoor und auf Naturparkwanderwegen durch die Weinberge. Wer gerne länger unterwegs ist, kann in der Südsteiermark auf dem Koralm Kristall Trail (75,6 km), dem Grenzpanoramaweg (128 km), dem Weststeirischen Jakobsweg (150 km), dem Mariazeller Weg (235 km) und "Vom Gletscher zum Wein“ (395 km) wandern.

Winteraktivitäten in der Steiermark

Der Norden der Steiermark bietet das volle Programm an Winteraktivitäten. Sei es Abfahrtski, Freestyle, Langlauf, Skitouren, Rodeln, Schneeschuhwandern, Winterwandern, Fatbiken, Eislaufen oder Eisstockschießen. Das größte Skigebiet der Steiermark ist die Schladminger 4-Berge-Skischaukel mit 123 Pistenkilometern. Insgesamt gibt es in der Region Schladming-Dachstein neun Skiberge, 230 Kilometer Piste und 81 Liftanlagen. Oft ist ein früher Start in die Saison möglich und es herrscht Schneesicherheit bis in den Frühling. Freerider finden ihre Linie ab der Planneralm, dem höchstgelegenen Skidorf der Steiermark auf 2200 m Seehöhe. Für Skitourengeher gibt es ausgeschilderte Pistentouren, Langläufern stehen 125 km Loipen inklusive der Dachstein Gletscherpanoramaloipe auf 2700m zur Verfügung.

Steiermark Österreich Schneeschuh wandern Murtal
Steiermark Tourismus / photo-austria.at

Beinahe alle Regionen der Steiermark bieten sich für Wanderungen mit Schneeschuhen an.

Mit 200 Kilometern bietet das Ausseerland Salzkammergut etwas mehr Loipen. Dafür gibt es in den beiden Skigebieten Loser und Tauplitz zusammen nur 77 km an Pisten. Für Anfänger bietet sich das Skigebiet Zlaim an, das einen Gratis-Übungslift bietet. Auf der Turracher Höhe in der Region Murau befindet sich Österreichs größter Funpark. Ein besonderes Erlebnis ist sicherlich auch Biathlon auf dem Red Bull Ring im Murtal. Besonders schön ist hier aber die zehn Kilometer lange Naturlanglaufloipe in der Gaal. Anspruchsvolle Skitouren findet man neben Schladming-Dachstein auch im Hochschwabgebiet sowie in Murau.

Viele kleine, familiäre Skigebiete gibt es in den Regionen Hochsteiermark, Murtal, Oststeiermark und Erzberg-Leoben. Sowohl hier, als auch in den Regionen Gesäuse, Murau und Graz ist man auch sehr gut zu Fuß mit und ohne Schneeschuhe unterwegs.

Gut rodeln lässt es sich auf der 1,2 Kilometer langen Strecke am Präbichl in der Eisenerzer Ramsau. Ansonsten gibt es auch im Salzkammergut, im Murtal und im Norden von Graz Rodelpisten. Eislaufen geht auf dem zugefrorenen Leopoldsteiner See und in Graz. Eiskletterer finden ihre Challenge am 23 Meter hohen Eiswasserfall Alice im Tiefenbachgraben in Breitenau am Hochlantsch.

Im Süden der Steiermark kann man im Winter normal wandern. Die vielen Thermen laden zu Entspannung und Wellness ein. Die Parktherme Bad Radkersburg sowie das H2O Hotel-Thermen-Resort sind gut für Familien mit Kindern geeignet, in der Therme der Ruhe in Bad Gleichenberg, im Rogner Bad Blumau sowie dem Thermenresort Loipersdorf kann man auch draußen schwimmen und in die Heiltherme Bad Waltersdorf fließt eine der ergiebigsten Quellen Österreichs.

Welche Unterkünfte gibt es?

  • Wellness und Entspannung verspricht das Thermenhotel Vier Jahreszeiten in Loipersdorf. Da das Hotel großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, wurde es mit dem Europäischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Ab 133 Euro pro Nacht und Person.
  • Wer einen auf Kinder spezialisierten Bauernhof sucht, findet ihn im Ramsbergerhof in Ramsau am Dachstein. Mit Sauna, Streichelzoo, Kinderspielraum und hofeigenen Spezialitäten gibt es hier Angebote für Groß und Klein. DZ ab 116 Euro pro Nacht.
  • Im Gesäuse sind die Ferienwohnungen der Familie Gassner eine preisgünstige Möglichkeit. In Admont gelegen hat man hier eine tolle Aussicht auf Ödstein, Hochtor und Planspitze. Ab 41 Euro pro Nacht und Person.
  • Über 100 Campingplätze gibt es in der Steiermark. Auch im Winter geöffnet hat der Campingplatz Brunner an der Reiteralm. Die 4-Berge-Skischaukel Schladming ist fußläufig erreichbar. Ab 15 Euro pro Nacht und Person, Stellplatz 9 Euro.

Wo kann ich einkehren?

  • Die Loserhütte (1540 m) ist die älteste Schutzhütte des Toten Gebirges. Von ihr hat man einen tollen Blick auf den Dachstein und den Altauseersee. Per Bus und Auto ist sie gut erreichbar und kinderfreundlich.
  • Am Fuße des fast 3000 Meter hohen Dachsteingipfels liegt die Seethalerhütte (2740 m) in einer atemberaubenden Umgebung. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis zum Großglockner. In unter einer Stunde ist die Hütte ab der Bergstation Hunerkogel erreichbar.
  • In unmittelbarer Nähe zum Eisenerzer Reichenstein liegt die Reichensteinhütte auf 2128 m Seehöhe. Vom Gasthof Präbichlerhof dauert der Anstieg rund zwei Stunden. Kulinarische Highlights sind die Grammelstrudelsuppe, Kaslabersuppe und Topfenstrudel.