Lage und Charakter des Stubaitals
Südlich von Innsbruck zweigt das Stubaital bei Schönberg vom Wipptal in Tirol ab. Es wird eingerahmt von den über 3000 Meter hohen Gipfeln der Stubaier Alpen, z.B. dem Habicht (3277m), dem Wilden Freiger (3418m), dem Zuckerhütl (3507m), der Ruderhofspitze (3473m) oder der Stubaier Wildspitze (3341m).
Am Talschluss des Stubaitals liegt der Alpenhauptkamm mit dem Skigebiet Stubaier Gletscher, das sich aus Daunferner, Eisjochferner, Gaikarferner, Fernauferner und Windachferner zusammensetzt. Westlich der Gletscher befindet sich Sölden im Ötztal.
Wie komme ich ins Stubaital?
Durch die Nähe zu Innsbruck sind die Orte Schönberg, Mieders, Telfes, Fulpmes und Neustift im Stubaital gut zu erreichen. Ab München fährt mehrmals täglich ein Zug in unter zwei Stunden nach Innsbruck. Von dort geht es mit dem Bus weiter. Bis zum Stubaier Gletscher dauert die Fahrt rund 1,5 Stunden. Mit dem Auto ist man von München bis zum Talschluss rund 2,5 Stunden unterwegs.
Sommeraktivitäten im Stubaital
Aushängeschild des Stubaitals ist der WildeWasserWeg. Auf 22 Kilometern geht es auf diesem Wanderweg in drei Etappen am wilden Sulzenaubach entlang bis zum Sulzenauferner und wieder zurück nach Ranalt. Für die 1250 Höhenmeter dieser mittelschweren Tour sollte man eine gute Kondition mitbringen.
Wem das zu viel ist, der kann auch nur die erste Etappe zum Grawa-Wasserfall angehen. Dieser Weg ist auch für ältere Menschen, mit dem Kinderwagen oder mit einem Rollstuhl machbar. Mächtig strömt das Wasser hier aus einer Höhe von 180 Metern in Kaskaden hinunter. Er gilt als der breiteste Wasserfall der Ostalpen und ist bei der Schneeschmelze im Frühjahr besonders imposant.
Eine anspruchsvolle Weitwanderung führt in sieben Etappen rund um das Stubaital. Der Stubaier Höhenweg geht auf 78 Kilometern und über 5000 Höhenmeter durch die Stubaier Alpen. Immer wieder fällt der Blick auf die Gletscher der 3000 Meter hohen Berge drumherum. Da es von jeder Hütte aus Abstiegsmöglichkeiten gibt, kann man diese Wanderung auch in Etappen gehen.
Bei der Vielzahl an hohen Gipfeln rund um das Stubaital fällt es schwer, sich zu entscheiden, welche man besteigen möchte. Hilfe bieten die sogenannten "Seven Summits Stubai" – sieben Berge, die besonders markant, schön und lohnend sind: Zuckerhütl (3507m), Wilder Freiger (3418m), Habicht (3277m), Rinnenspitze (3003m), Serles (2717m), Hoher Burgstall (2611m) und Elfer (2505m). Beim Aufstieg informieren Tafeln über Hintergründe und Geschichten der Berge.
Auf den Elfer gelangt man auch über einen Klettersteig der Schwierigkeit C/D. Generell bietet das Stubaital für Kletterer einige Möglichkeiten. Dank der Lifte und Gondeln sind die Zustiege zu den Sportklettergärten und Klettersteigen recht kurz oder man kann von einer Berghütte aus starten. An der Franz-Senn-Hütte beginnen zum Beispiel die Klettersteige Sommerwand (B/C), Höllenrachen (B/C) und Edelweiß (C).
Außerdem geht man hier nur wenige Minuten zu den Klettergärten Gschwetzbach, Gelbe Wand und Sommerwand. 20 Routen in den Schwierigkeitsgraden II bis VII gibt es hier zu klettern. Wem eine Seillänge nicht ausreicht, der findet eine große Auswahl an Mehrseillängen im Stubaital. Von guter bis alpiner Absicherung, einfachen bis schweren, kurzen bis langen Routen ist alles dabei.
Auch Familien mit Kindern können im Stubaital auf einfachen Wegen wandern gehen. Ein guter Ausgangspunkt ist die begehbare Sonnenuhr am Elfer. Hier starten die drei Themenwege Sonnenzeit, Blütezeit und Steinzeit, die jeweils maximal zwei Stunden dauern.
Im Ski- und Wandergebiet Schlick 2000 gibt es den kinderwagentauglichen Baumhausweg. Kinder können hier spielen, toben und in die Baumhäuser klettern. Ein einfacher Panoramaweg führt zu der Aussichtsplattform Stubaiblick, von der aus man bis zum Wilden Kaiser sehen kann.
In Mieders bringen die Serlesbahnen Wanderer und Mountainbiker in wenigen Minuten hoch in die Berge. Eine einfache, panoramareiche Rundwanderung führt zur Aussichtsplattform Koppeneck. Adrenalinjunkies fahren mit der Miederer Sommerrodelbahn ins Tal hinab.
Für Mountainbiker gibt es im gesamten Stubaital ein umfangreiches Wegenetz. Auch für Familien sind leichtere und kürzere Touren dabei. Wer gerne Downhill fährt, kann sich mit der Elferbahn hoch fahren lassen und eine der beiden Strecken EinsEinser und ZweiZweier hinabdüsen. Mit den Liften fährt man auch auch auf der Bikeschaukel-Etappe Nr. 7 von Fulpmes nach Steinach am Brenner. Hochalpine Gipfel und flowige Trailpassagen gibt es auf diesen knapp 38 Kilometern.
Winteraktivitäten im Stubaital
Der Stubaier Gletscher ist das größte Gletscher-Skigebiet Österreichs. Von Oktober bis Juni ist hier Schnee garantiert. 26 Seilbahn- und Liftanlagen fahren auf bis zu 3210 Meter Seehöhe. 36 Skipisten bieten leichte und anspruchsvolle Abfahrten.
Im Stubai Zoo gibt es zahlreiche Lines für Freestyler. Der Snowpark zählt zu den größten weltweit, auch Weltcups werden hier ausgetragen. Abseits der Piste lässt es sich dank 13 Freeridetouren im Tiefschnee fahren.
Von der Aussichtsplattform Top of Tyrol bietet sich ein atemberaubendes Panorama über die Ostalpen. Die Konstruktion ist auch eine architektonische Sehenswürdigkeit, da sie neun Meter über die Felskante hinausragt und 20 Tonnen Stahl verbaut wurden.
Im Gletschereis verborgen, kann man die Eisgrotte Stubai besuchen. Auf einem 200 Meter langem Rundgang, 30 Meter unterhalb der Skipiste, geht es durch das scheinbar ewige Eis.
Wer mal am Eis klettern möchte, kann das am 20 Meter hohen Eiskletterturm an der Bergstation Gamsgarten ausprobieren. Einmal pro Woche findet ein Schnupperkurs statt.
Aber nicht nur am Stubaier Gletscher kann man gut Ski und Snowboard fahren. Präparierte Pisten gibt es auch in den kleineren Skigebieten Elfer, Schlick2000 und Mieders. Auch eine 41 Kilometer lange Rodelstrecke sowie 80 Kilometer geräumter und markierter Winterwanderwege findet man im Stubaital.
Auf Langläufer warten 62 Kilometer gespurte Loipen, die sich durch das gesamte Stubaital ziehen. Wenn dort kein Schnee mehr liegt, gibt es noch eine zwei Kilometer lange Skatingloipe am Stubaier Gletscher.
Welche Unterkünfte gibt es im Stubai?
- Sowohl im Sommer, als auch im Winter hat der Campingplatz Edelweiss im hinteren Stubaital geöffnet. Ein kostenloser Skibus fährt zu den einzelnen Skigebieten. Wohnmobil ab 7 Euro, pro Person 7,50 Euro.
- Für einen Urlaub auf dem Bauernhof gibt es im Stubaital mehrere Angebote. Vom Winklhof in Neder kann man direkt auf Wanderungen und Skitouren in das Stubaital starten. Ab 45 Euro pro Person.
- Luxuriös wird es im 5-Sterne-Hotel Jagdhof. Mit Sauna, privatem Spa, Yoga- und Fitnesstrainern sowie feinster Küche bleibt wohl kein Wunsch offen. DZ ab 237 Euro.
Wo kann ich einkehren?
- Am Stubaier Gletscher liegt unter anderem das Restaurant Schaufelspitz in einer unglaublichen Kulisse. Im Jahr 2020 wurde es vom Restaurantführer Gault Millau ausgezeichnet.
- Auf dem Wildewasserweg kann man zum Beispiel auf der Tschangelair-Alm einkehren. Milch, Käse, Butter und Ei kommen aus eigener Landwirtschaft.
- Der Stubaier Höhenweg führt an vielen Hütten vorbei. Besonders schön gelegen ist die Neue Regensburger Hütte oberhalb eines Wasserfalls, am Rande einer Steilstufe und umgeben von den Gipfeln der Ruderhofspitze und des Habichts.