Wie komme ich nach Fusio?
Mit dem Auto je nach Wohnort über Gotthardtunnel oder Bernadino-Pass nach Locarno und von dort ins Maggiatal. Das gut funktionierende Eisenbahn- und Postbus-Netz der Schweiz macht auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiv. Von Zürich nach Locarno dauert die Reise etwa 2 Stunden und kostet 30 CHF. Verbindungen und Preise bei sbb.ch und bahn.de
Wie bewege ich mich fort?
Vor Ort lohnt sich ein Blick auf den Busfahrplan, auch für mit dem Auto Angereiste! Die Verbindung Locarno– Fusio (mehrmals täglich) kostet zum Beispiel nur 8 CHF und dauert 1,5 Stunden. Verbindungen und Preise unter postauto.ch
Wie kann ich mich orientieren?
Die Wanderwege der Schweiz sind in der Regel bestens ausgeschildert und gut gepflegt. Die erwähnten Touren kann man gut per Handy-App (z. B. Komoot) machen. Kartenfreunde wählen die 1:50 000er-Blätter 265 und 266 von Swisstopo für jeweils 19,90 Euro.
Wo kann ich mich informieren?
Die Webseite des Tourismusbüros ist ticino.ch. Unter ticino.ch/ticket findet sich das »Ticino Ticket«, mit dem Gäste der teilnehmenden Übernachtungsbetriebe Gratisleistungen erhalten – zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
Unsere Komoot-Tourentipps findet ihr hier im Überblick:
Wann ist die beste Reisezeit für das Tessin?
Die Wandersaison im Tessin reicht je nach Schneesituation und Höhe von April bis Oktober, viele Berghütten haben allerdings ab Ende September geschlossen.
Wo kann ich in Fusio gut übernachten?
- Villa Pineta: Einfach, aber mit Stil übernachten die Gäste des Albergo Ristorante Pineta in Fusio. Neben einer exzellenten Küche (Table d‘hôte) bietet der Gastgeber Weine aus eigenem Anbau an. Geöffnet bis Ende Oktober, Zimmer kosten ab 90 CH, Mindestaufenthalt drei Tage, geöffnet bis 23.10. Tel. 00 41/9 17 55 17 55, villapineta.ch
- Cristallina Eco-Hotel: Nachhaltigkeit hat sich die Unterkunft in Coglio im Unteren Tal der Maggia auf die Fahne geschrieben. Die Küche lockt mit ausgewogener Ernährung und Gerichten für Vegetarier. Doppelzimmer sind ab 135 CHF zu haben. Tel. 00 41/ 9 17 53 11 41, hotel-cristallina.ch
- Capanna Cristallina: Die geräumige Hütte (2575 m) am Übergang vom Val Bavona ins Val Bedretto verfügt über 120 Schlafplätze. Erwachsene zahlen 85 Euro pro Übernachtung, Kinder 30. capannacristallina.casticino.ch. Geöffnet Anfang Juni bis 15. Oktober.
- Piccolo Paradiso: Direkt an der Maggia und nur sieben Kilometer vom Lago Maggiore gelegen, lädt der große Campingplatz bis in den Herbst hinein zu Badeeinlagen ein. Übernachtungen kosten in der Nebensaison für Erwachsene 11 Euro, der Campervan- Platz kostet 18 Euro. camping-piccoloparadiso.com
Wo kann ich in Fusio gut einkehren?
- Grotto Pozzasc: Direkt über dem türkisgrünen Wasser der Peccia speisen die Gäste dieses ganz besonderen Grottos. Polenta wird hier noch in einem großen Kessel über offenem Feuer zubereitet, dazu gibt es Wild- und Fischspezialitäten. pozzasc.ch
- Grotto Froda: Am Wasserfall von Foroglio isst man im Grotto Frodo. Das Grotto ist ab 10.30 Uhr geöffnet und bietet durchgehend warme Speisen. Späte Gäste sollten reservieren. Tel. 00 41/9 17 54 11 81, lafroda.ch
Die Top-Touren rund um Fusio im Detail
1. Um die Cristallina
Diese aussichtsreiche, konditionsfordernde Bergtour führt vom Parkplatz am Lago Narèt in zunächst etwa drei Stunden über den Passo Narèt und weiter zur Capanna Cristallina (2575m). Die Hütte eignet sich optimal, um die lange Tour in zwei Tagen zu gehen, dann optional mit der Besteigung des Pizzo Cristallina (2911 m). Von der Hütte geht es südwärts ins Quellgebiet des Bavona-Baches und dann nach Osten über die Boccetta del Lago Nero (2560m) zurück zum Ausgangspunkt (3–4 Stunden).
2. Lago Mognola
Die stimmungsvolle Wanderung entlang eines Wasserkanals zum malerisch auf 2003 Metern gelegenen Lago Mognola beginnt an der Brücke in Fusio und führt zunächst bis zum Ortsende. Hier rechts steil in den Wald und nach einer halben Stunde nochmal rechtshaltend den Hang entlang zur Alm Vacarisc di Fuori (1530m). Von dort auf gut erkennbarem Weg steil den Berg hinauf. Über der Baumgrenze ergibt sich eine fantastische Sicht auf den Lago del Sambuco und die Tessiner Alpen. Nach 20 Minuten erreicht man das Acquedotto di Canaa, das für das Weidevieh angelegt und aufwendig restauriert wurde. Nach einer halben Stunde kommt der Lagi Mognola in Sicht, von dem aus Wanderer etwa anderthalb Stunden zurück durch einen herrlichen Bergwald nach Fusio brauchen.
3. Grotto-Runde
Nicht mehr als ein ausgedehnter Spaziergang, aber wunderschön: diese leichte Wanderung von Peccia aus eignet sich für den Anoder Abreisetag – oder einfach auch als Verdauungstour nach einem Besuch des malerisch an einer großen Gumpe gelegnen Grotto Pozzasc, an dessen Besucherparkplatz die Tour auch startet. Von dort am Grotto vorbei und orografisch rechts bis nach Piano di Peccia. Hier über die erste Brücke und zurück zum Grotto.
4. Val Bavona
Die ausgedehnte Tour führt von Cavergno zu den Highlights des Val Bavona, ein linkes Seitental der Maggia. Wem die Tour zu lange dauert, kürzt sie nach Belieben ab, bis zum Umkehrpunkt am Wasserfall von Foroglia (Grotto!) besteht eine Postbus-Verbindung. Auch der steile Anstieg von dort bis zum Weiler Calgegia (400 Hm, eine Stunde) kann weggelassen werden. So bleibt unterwegs etwas mehr Zeit für pittoreske Dörfchen und Steinbrücken.
Weitere Tourentipps von OUTDOOR-Chefredakteur Alex Krapp
- BOSCO/GURIN: Der mit 1500 Metern höchstgelegene Ort des Tessins ist zugleich der einzig deutschsprachige. In einem Haus aus dem Jahr 1386 befindet sich das volksgeschichtliche Museum walserhaus.ch. Wer die traditionelle Bauweise mag, wird Bosco Gurin lieben.
- VALLE DI LODANO: Wer im Herbst einen Lärchenwald leuchten sehen möchte, der sollte das Valle di Lodano, ein Seitental des Maggia-Tales, besuchen. Im Netz: ascona-locarno.com
- MARMOR: Bei Peccia (Tour 3) wird der einzige Marmor der Schweiz abgebaut. Im Dorf hat sich eine Bildhauerschule etabliert, bei der Führungen und Kurse angeboten werden, auch für Einsteiger. Im Netz: scultura.ch
Tourenstory "Happy End" von Alex Krapp
Hierhin, ins Val Lavizzara, wie das obere Tal der Maggia genannt wird, gelangen in der Regel nur angekündigte Gäste, und das erst recht zum Saisonschluss im goldenen Oktober. Und der hält zunächst, was er verspricht. Am nächsten Morgen leuchten die Grashänge im Talschluss, die Gneisspitzen darüber kratzen am wolkenlosen Blau. Nicht ganz hinauf auf diese Höhen zieht es uns, aber immerhin einmal um den Fast-Dreitausender Pizzo Cristallina. Sieben bis acht Stunden braucht man dafür. Los geht es am Parkplatz am nüchternen Beton der Staumauer des Lago del Narèt, eine Viertelstunde mit dem Auto von Fusio entfernt. Sie verschwindet nach wenigen Minuten wie ein Spuk, es geht über einsame Bergpfade, kein Mensch hat sich heute außer uns hierhin verirrt, es ist nicht zu heiß, nicht zu kalt, bestes Wanderwetter.
... den kompletten Reisebericht inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF zum Download:
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