Wie komme ich in die Hardangervidda?
Mit dem Auto: Von Hirtshals in Dänemark nach Bergen mit der Fähre. Auto inklusive 2-Personen-Kabine ab 241 Euro, einfache Fahrt. fjordline.com. Per Flugzeug kommt man von Frankfurt ab etwa 250 Euro nach Bergen, dort weiter mit dem Mietauto, ab etwa 35 Euro/Tag, billiger-mietwagen.de oder mit dem Bus/Bahn, Verbindungen in der Reiseplaner-App entur.no. Alternativ mit dem Zug nach Hirtshals in gut 12 Stunden ab Frankfurt, dort die Fähre nach Bergen nehmen.
Wie bewege ich mich vor Ort fort?
Das gut ausgebaute öffentliche Busnetz verfügt über Schnell- und Fernbusse sowie über ein Nahverkehrsnetz, Verbindungen in der App entur.no. So ist es möglich, die vorgestellten Wanderungen bis auf Tour 4 auch ohne Auto zu machen. Leichter und schneller geht es aber mit fahrbarem Untersatz. Ausnahme: Zum Startpunkt von Tour 1 (Hardangerjøkulen) geht es nur mit dem Zug: Man nimmt ab Bergen die Bergenbahn nach Finse (4 x täglich). Bei der Dronningstienwanderung (Tour 2) gelangt man per Bus-Shuttle von Lofthus zurück zum Parkplatz in Kinsarvik (von Ende Mai bis Mitte Oktober im Stundentakt zwischen 14 und 19 Uhr von Lofthus nach Kinsarvik für 180 NOK ,15,50 Euro. Eine Reservierung ist notwendig. shuttlebushardanger.no
Wo kann ich mich informieren?
Die Website visitnorway.de informiert auch in Deutsch ausführlich über die Region und beschreibt eine Vielzahl von Wanderungen.
Vier Top-Touren in der Hardangervidda
1. Von Finse nach Hardangerjøkulen
Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Finse oder die DNT-Hütte Finsehytta auf 1200 Meter Höhe ohne Straßenanschluss am Finsevatnet-Stausee. Der Weg führt über die Staustufe über den See, danach dem rechten Pfad Richtung Südwest folgen. Der Weg ist mit dem roten T und mit Steinmännchen gut markiert und steigt über Geröll und Schrofen an. Den Schmelzwasser-Fluss auf einer Hängebrücke überqueren. Nahe der Gletscherzunge geht es durch feuchtes, teilweise sumpfiges Gelände. Zurück auf dem gleichen Weg.
2. Dronnigstien
Am Wanderparkplatz oberhalb von Kinsarvik auf einem Forstpfad mit Schranke starten und immer der blauen D-Markierung folgen. Anfangs steil bergauf durch Mischwald bis zum Kreuz Dronningstien. Weiter über Moorgelände vorbei an Seen ohne nennenswerte Steigungen. Steiler Abstieg über die Mönchstreppe und weiter bergab auf einem Forstweg bis zum Shuttle-Bus, mit dem man, mit Reservierung, zurück zum Startpunkt kommt.
3. Wasserfalltour ab Kinsarvik
Wer diese Tour mit den ÖV ansteuert, muss in Kinsarvik-Ort losgehen (ca. 2 km mehr). Autofahrer starten am Parkplatz Kinsarvik skytebane in der Gemeinde Ullensvang am Straßenende vor der Vivippo-Brücke. Über die Brücke, dann dem Fluss Kinso ins Husedalen folgen. Nach dem Tveitafossen, dem ersten Wasserfall, führt der Weg steil, teils rutschig entlang einem Wasserrohr bergauf zu einem kleinen Staubecken. Durch lichten Wald zur Alm Nykkjesøy, weiter auf baumloses Hochplateau zum oberen Ansatz des Nyastølfossen mit Blick auf den Søtefossen. Der Nykkjesøyfossen liegt ebenfalls auf der Tour. Rück- wie Hinweg.
4. Kjeåsen-Alm
Vom Parkplatz des Sima-Wasserkraftwerks am östlichen Ausläufer des Eidfjords am Wasser entlang, dann steigt der schmale Pfad durch Wald über Blocksteingelände und Felsen bergauf. Eine Leiter und eine seilversicherte Stelle führen über größere Felsen. Die unbewirtschaftete Alm gibt den Blick auf den Eidfjord frei. Rück- wie Hinweg.
Wie kann ich mich in der Hardangervidda orientieren?
Alle Wanderwege sind vom DNT, dem norwegischen Wanderverein, sehr gut markiert. Der Rother Wanderführer Norwegen Süd beschreibt 53 Wandertouren mit GPS-Tracks, 14,90 Euro. Der DNT bietet Wanderkarten im Maßstab 1:50 000 für ganz Norwegen, benötigt werden die Blätter Finse und Hardangervidda Vest, Preis 24 Euro, bestellbar bei kartbutikken.no
Wann ist die beste Reisezeit zum Wandern?
In den unteren Lagen beginnt die Saison ab Ende Mai. Ab 1000 Meter Höhe kann der Schnee bis Juli liegen. Die wenigsten Niederschläge gibt es ab Ende August, und die Mücken sind verschwunden. Ab September kann in höheren Lagen schon wieder Schnee fallen.
Wo kann ich während meiner Tour übernachten?
- Hüttentraum: Der DNT bietet 550 Hütten, eine der größten und komfortabelsten ist die Finsehytta in Finse. Sie bietet alles, was der Wanderer braucht, und ist vom 2. Juli bis 8. Oktober geöffnet. Vollpension ab NOK 865 p. P. (75 Euro). finsehytta.no, dnt.no
- Lofthus Camping: Direkt am Sørfjord in Lofthus liegt der Lofthus Camping. Man stellt sein Zelt auf einer Wiese unter Obstbäumen auf oder bucht eine der Hütten. Der Platz für Zelt und Auto kostet 170 NOK (15 Euro), dazu kommen pro Erwachsenem 45 NOK (3,90 Euro) und Kind 35 NOK (3 Euro). Am Platz hält auch der Bus-Shuttle zum Start des Dronnigstien (Tour 2). Lofthuscamping.com
Wo lässt es sich gut einkehren?
Das Bare Restaurant in Bergen trägt seit 2020 einen Michelin-Stern. Bio-Zutaten und fangfrischer Fisch, verwandelt in 5- bis 10-Gänge-Menüs – wer das Besondere sucht, ist hier richtig. barevestland.no
Wie sieht mein Co2-Fußabdruck während der Reise aus?
Laut C0₂-Rechner unseres Klimapartners Wilderness International verursacht diese Reise für zwei Personen mit dem Auto ab Frankfurt einen C0₂-Ausstoß ab etwa 1,46 Tonnen. Das kannst du schon ab 24,41 Euro in unserem outdoor-Wald kompensieren. Mach mit auf outdoor-magazin.com/wald
Der komplette Reisebericht zum Download
Nach einer Nacht in der gemütlichen Hütte am Finse-See wandern wir auf 1200 Meter Höhe los in Richtung Südwesten zum Hardangerjøkul, dem Gletscher, den wir gestern im Abendlicht sahen. Er hat einen Durchmesser von etwa zehn Kilometern, kaum zu glauben, dass wir uns im Süden Norwegens bewegen. Doch im Winter herrschen hier arktische Bedingungen – kein Geringerer als Roald Amundsen bereitete sich hier auf seine Südpolexpedition vor. Düstere Wolken hängen über uns. Je mehr wir uns der Blåisen-Gletscherzunge am Hardangerjøkul nähern, desto rauer wird die Natur – und das Wetter...
... den kompletten Artikel inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF zum Download: