Wie komme ich nach Mittelnorwegen?
Mit dem eigenen Auto nimmt man am besten die Fähre von Kiel nach Oslo (459 Euro/zwei Personen und ein Auto, einfach, colorline.de), dann etwa 500 Kilometer Richtung Sunndalsøra fahren. Alternativ per Flugzeug nach Molde, zum Beispiel mit Lufthansa über Bergen (ab 700 Euro return, lufthansa.com).
Wie bewege ich mich vor Ort fort?
Wer mit dem Flugzeug anreist, kommt vor Ort am besten mit einem Mietwagen weiter (avis.de, hertz.de, sixt.de, ab 430 /Woche).
Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Verbindungen gibt es unter vy.no
Die Etappen im Überblick
1. Ekkertinden
Ein spektakuläres Felsplateau erwartet Outdoorer rund 1200 Meter über dem Meer. Ab dem Parkplatz am Hof Vollan den ausgeschilderten Weg durch Wald zur Selbstversorgerhütte Vollasetra nehmen. Hinter der Hütte weiter den roten Markierungen hinauf bis zum Felsplateau folgen. Zurück auf dem gleichen Weg.
2. Prestaksla
Diese kurze, steile Tour durch das Naturschutzgebiet Prestaksla bietet großartige Blicke auf den Lang-, den Tingvoll- und den Eresfjord. Vom Parkplatz durch den Fichtenwald bergauf, nach einer Weile führen Steinstufen zum Aussichtspunkt. Ab hier weiter über den Bergrücken, zurück in südwestlicher Richtung durch Hochmoorgebiet, bis man wieder auf den ursprünglichen Weg stößt und so zum Parkplatz gelangt.
3. Litlkalkinn
Höhenmeterreich und mit Traumaussichten auf Sunndalsøra und seinen Fjord: ab der Brücke (Parkmöglichkeit) 50 Meter an der Straße Hovenvegen gen Westen entlang, dann links auf den Wanderweg. Zunächst parallel zu einem Bach, bis der Pfad rechts abzweigt und zum Gipfel (1400 m) führt. Zurück auf dem Hinweg.
4. Innerdalen
Das Innerdalen gilt als eines der schönsten Täler Norwegens. Ziel dieser Tour ist der Aussichtspunkt Bjøråskaret (1130 m): vom Parkplatz Innerdalen dem Forstweg zur Hütte Renndølsetra (im Sommer bewirtschaftet) folgen, das letzte Stück am Ufer des Sees Innerdalsvatnet. Hinter der Hütte noch vor der Brücke links abbiegen und dem Wanderweg parallel zum Bach zum Bjøråskaret folgen. Zurück auf dem Hinweg.
5. Vettafjellet
Lohnende Gipfeltour (950 m) mit Blick auf die Ortschaften Øksendal und Sunndalsøra sowie die angrenzenden Fjorde. Recht steil, aber technisch nicht schwer. Dem markierten Pfad vom Parkplatz zunächst durch den Wald folgen, an der Baumgrenze ist etwa die Hälfte des Aufstiegs geschafft. Die letzten Meter führen über einen Grat zum Gipfel.
Wie kann ich mich orientieren?
Die meisten Wege sind gut mit dem roten "T" des norwegischen Wanderverbands oder Punkten und Steinmännchen markiert. Die Orientierung erleichtern außerdem die Wanderkarten "Sunndalsøra" und "Oppdal", jeweils von Nordeca, im Maßstab 1:50 000 (29,95 Euro, zum Beispiel über das-landkartenhaus.de oder geobuchhandlung.de).
Wer auf seiner Wanderung lieber einen Guide an seiner Seite hat, findet bei Contrastadventure zuverlässige, freundliche Begleiter und Begleiterinnen, die auch viel Wissen über die Umgebung vermitteln.
Wo kann ich mich informieren?
Auf der Website des norwegischen Wanderverbands DNT finden sich nützliche Infos rund ums Wandern und Hütten: ut.no
Weitere Informationen zu Fjordnorwegen bieten die touristischen Websites visitnorthwest.no sowie fjordnorway.com.
Wo kann ich übernachten?
Phillipshaugen Lodge
Als Basislager für zahlreiche Wanderungen eignet sich die Phillipshaugen Lodge in Øksendal. Das über 100 Jahre alte Haus punktet mit gemütlichen Zimmern und gutem Essen (1800 NOK/155 Euro pro Nacht/DZ für zwei Personen, Frühstück je 169 NOK/15 Euro, Abendessen 499 NOK/43 Euro). In einem neueren Gebäude bieten einfache Zwei- bis Vierbettzimmer mit Selbstversorgerküche eine günstigere Alternative (985 NOK/85 Euro pro Nacht für zwei Personen). phillipshaugen.com
Wo kann ich campen?
Im Furu Laksevald og Campingsenter nahe Sunndalsøra gibt es neben Plätzen für Zelte und Camper gemütliche Hütten für zwei bis sechs Personen. Hütten ab 500 NOK/ 47 Euro, Zelt ab 220 NOK/20 Euro, Wohnmobil ab 320 NOK/30 Euro. furu-laksvald-campingsenter.no
Dank Jedermannsrecht darf man in Norwegen fast überall sein Zelt aufschlagen oder im Van schlafen. Alle wichtigen Infos zu diesem Thema: visitnorway.de, in die Suchleiste "Jedermannsrecht" eingeben.
Wo kann ich gut einkehren?
Phillipshaugen Lodge
In der Phillipshaugen Lodge kann man auch ohne Übernachtung einkehren. Die Gerichte bewegen sich zwischen traditionell norwegischer und internationaler Küche, dabei werden vorrangig regionale Produkte verwendet. phillipshaugen.com
Wie hoch ist der CO₂-Ausstoß?
Laut CO₂-Rechner unseres Umweltpartners Wilderness International verursacht die Flugreise mit Mietwagen vor Ort für zwei Personen ab Frankfurt am Main einen CO₂-Ausstoß von ungefähr 913 kg. Die Reise mit der Fähre und eigenem Pkw verursacht für zwei Personen circa 3990 kg CO₂-Ausstoß. Diese Emissionen kannst du mit 16 Euro bzw. 67 Euro in unserem outdoor-Wald-Projekt kompensieren: outdoor-magazin.com/wald
Der komplette Reisebericht zum Download
Mit leichtem Muskelkater geht es am nächsten Morgen wieder los: zu einer etwas kürzeren, dafür nicht weniger steilen Wanderung auf den 609 Meter hohen Prestaksla im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Ein schmaler Pfad führt durch dunklen Fichtenwald. Vereinzelt fallen Sonnenstrahlen durch die Bäume und lassen die dicken Mooskissen am Boden grün aufleuchten. Anne Stine erzählt uns von Trollen, viele Geschichten ranken sich um die eigenartigen Kreaturen. Wenn sie sich am frühen Morgen nicht rechtzeitig verstecken, verwandelt das Tageslicht sie in Stein. Viele finden sie gruselig, werden sie doch oft als böse und dumm dargestellt. »Ich habe sie nie so empfunden«, sagt unser Guide. »Als Kind haben meine Eltern mir erzählt, dass die Trolle mich beschützen, wenn ich im Dunkeln in der Natur unterwegs bin.« Ein schöner Gedanke.