Herbstauftakt in Norwegens Tafjordfjell

4 Tage durch Norwegens Wildnis
Herbstauftakt in Norwegens Tafjordfjell

Wenn der Sommer sich verabschiedet, verströmt das norwegische Tajordfjell ein magisches Flair. Unsere Autorin erlag ihm auf einer Viertagetour.

Norwegen Tajordfjell
Foto: Jana Margarete Schuler

Wer das norwegische Fjell und die knapp 2000 Meter hohen, einsamem Berge des Tafjordfjells bestaunen oder bewandern möchte, reist am besten in den Reinheimen-Nationalpark. Dieser Nationalpark ist das zweitgrößte Gebiet in Südnorwegen und besticht mit seiner unberührten Natur und der Möglichkeit viele Wildtiere wie Rentiere und Steinadler in der freien Natur zu sichten. Liebliche Täler wechseln sich mit schroffen Felslandschaften ab, auf einen ruhigen See folgt hinter der nächsten Kurve ein sprudelnder Wasserfall. Etwa 40 Kilometer und 1700 Höhenmeter hat unsere Rundwanderung insgesamt (s.u.). Sie beginnt und endet an einem Stausee namens Zakariasvatnet. Außerdem verbindet ein Netz von Wanderpfaden ein gutes halbes Dutzend Hütten und verspricht ultimativen Wanderspaß in der Region!

Die Etappen im Überblick auf komoot

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1. Zur Reindalsetter

Vom Parkplatz Zakariasvatnet dem Wanderweg am Ufer des Stausees Richtung Osten folgen. Parallel zum Wasserfall Reindalsfossen geht es etwas steiler bergauf. Weiter mit leichter Steigung durch das Reindalen. Von der Selbstversorgerhütte Jakobselet sind es dann nur noch wenige Minuten zur Reindalseter.

2. Zur Danskehytta

Zum Tagesauftakt dem Holzwegweiser nahe der Reindalseter-Hütte in Richtung Danskehytta folgen. Der steilste Anstieg des Tages erwartet Wandernde direkt zu Beginn der Etappe. Am rechten Ufer eines Bergsees entlang, dann dem markierten Weg weiter in Richtung Süden folgen. Die Hütte ist schon von Weitem zu sehen. Nachdem man die Baumgrenze hinter sich gelassen hat, führt der Weg meist über steiniges, teils verblocktes Gelände.

3. Zur Kaldhusseter

Etwa 100 Meter den Weg vom Vortag zurückgehen, dann den Abzweig nach links nicht verpassen. Die erste Viertelstunde wandert man leicht bergauf, dann folgt ein kurzer steiler Abstieg durch kiesiges Gelände. Leicht bergab führt der Weg zum Fitvatnet und dann am Ostufer dieses Sees entlang. Die Landschaft wird wieder vegetationsreicher. Mit Blick auf den See Kaldhussætervatnet dem Pfad weiter bergab folgen. Die letzten Meter leiten auf einem Forstweg zum See, dessen Ufer man Richtung Norden bis zur Kaldhusseter-Hütte folgt.

4. Zum Zakariasvatnet

Richtung Norden folgt man dem markierten Pfad bergauf über den Flyene-Bergrücken (770 m, bietet großartige Aussichten auf den Tafjord), dann geht es bergab Richtung Osten zurück zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz am See Zakariasvatnet.

Geführte Tour: Wer die vorgestellte Tour mit einem Guide gehen will, findet in Raein Sustainable Adventures in Tafjord einen zuverlässigen und engagierten Partner.

Wie kann ich mich auf der Tour orientieren?

Die Wanderwege sind gut mit den roten "Ts" des Norwegischen Wanderverbands DNT sowie mit Steinmännchen markiert. Die Orientierung erleichtert außerdem die Wanderkarte "Tafjordfjella" von Nordeca im Maßstab 1:50:000 (28,90 Euro, zum Beispiel über das-landkartenhaus.de).

Wie komme ich ins Tafjordfjell?

  1. Mit dem Auto: Per Fähre von Kiel nach Oslo (retour ab 918 Euro für zwei Personen und ein Auto, colorline.de), dann etwa 500 Kilometer nach Tafjord und weiter zum Stausee Zakariasvatnet.
  2. Alternativ mit dem Flugzeug nach Ålesund (zum Beispiel mit KLM über Amsterdam ab 350 Euro/ Person, klm.de, oder mit Lufthansa über Oslo ab 360 Euro/Person, lufthansa.com). Am einfachsten kommt man vor Ort mit einem Mietwagen weiter (zum Beispiel von Avis oder Europcar, ab etwa 350 Euro/Woche). Infos zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Verbindungen gibt es auf vy.no

Wann ist die beste Reisezeit für das Tafjordfjell?

Juli bis September. Die Sommersaison fällt in Norwegen recht kurz aus, noch im Juli sind Schneefelder und im September ist Schneefall nicht selten. Unbedingt kurz vor der Abreise die aktuellen Verhältnisse checken.

Norwegen Tajordfjell
Jana Margarete Schuler

Wasserversorgung bei der Danskehytta im Herbst – Abkochen empfiehlt sich.

Wo kann ich übernachten?

  • Reindalseter: 76 Betten verteilen sich auf Mehrbettzimmer und Matratzenlager. Die Hütte ist in der Sommersaison bewirtschaftet – dann gibt es Abendessen, Frühstück, Strom und heiße Duschen. In der Nebensaison funktioniert sie als Selbstversorgerhütte. Die Räumlichkeiten (auch die gut ausgestattete Küche) sind mit einem DNT-Schlüssel zugänglich. Infos zu DNT-Schlüssel, Preisen und Saisonzeiten: ut.no/hytte/10739
  • Danskehytta: Die gemütliche, ganzjährig geöffnete Selbstversorgerhütte besitzt 26 Betten, eine Küche und eine Vorratskammer. Ab Mitte September gibt es kein fließendes Wasser mehr, dann holt man Wasser es aus dem nahegelegenen See. ut.no/hytte/10544
  • Kaldhusseter selvbetjent: Diese neue, helle Selbstversorgerhütte bietet Schlafplätze für 30 Besucher, moderne Duschen und WCs, eine Küche und eine Vorratskammer. Ganzjährig zugänglich mit dem DNT-Schlüssel. ut.no/hytte/10741/kaldhusseter-selvbetjent
  • Hütten allgemein: Eine DNT-Mitgliedschaft lohnt sich meist ab drei Hüttenübernachtungen, da sie die Übernachtungskosten deutlich reduziert: in Selbstversorgerhütten 300 NOK (ca. 26 Euro) für Mitglieder und 435 NOK (ca. 38 Euro) für Nichtmitglieder. In diesen Hütten notiert man Übernachtungsund Lebensmittelkosten auf einem Formular und überweist den Betrag.
  • Zelten: Dank Jedermannsrecht darf man in Norwegen überall sein Zelt aufschlagen. Auf visitnorway.de findet ihr alles, was ihr zu diesem Thema wissen müsst.

Reisebericht zum Download

Morgens auf der zweiten Etappe geht es gleich kräftig bergauf, irgendwie müssen die heute insgesamt rund tausend Höhenmeter bis zur Danskehytta ja zusammenkommen. Wir folgen einem munter sprudelnden Bach. Immer wieder springt er kleine Felsstufen hinunter, während er sich seinen Weg ins Tal sucht. Unter uns liegen wie zufällig verteilt die urigen Gebäude der Reindalseter-Hütte, Richtung Westen können wir den Pfad erahnen, den wir gestern hinaufgelaufen sind. Die Umgebung wird alpiner, Felsbrocken und raue Gipfel dominieren die Landschaft. Sonnengelbe und rostbraune Flechten überziehen die Steine, vereinzelt kämpfen sich kleinblättrige Pflänzchen ihren Weg Richtung Sonnenlicht. Nur wenig Vegetation hält den unwirtlichen Bedingungen in dieser kargen Gegend stand. Neben den roten Ts markieren kunstvolle Steinmännchen die Route durch die felsige Landschaft. Schweigend gehen wir eine Weile hintereinander her, jeder in seine eigenen Gedanken versunken, auf die eigenen Schritte konzentriert...

Den kompletten Artikel inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF:

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