Lage & Charakter
Der Nationalpark Picos de Europa liegt in den nordspanischen Provinzen Asturien, Kantabrien und León. Der Name des Nationalparks bezieht sich auf die beeindruckenden Gesteinsformationen, die man hier antrifft. Außerdem bildet der Parque Nacional de Picos de Europa den Lebensraum der symbolträchtigsten Tiere Spaniens: Braunbär und iberischer Wolf. Insgesamt stehen Wanderern im Picos de Europa 30 selbstgeführte Routen zur Verfügung und 17 Aussichtspunkte mit atemberaubendem Ausblick. Die 2000er der Picos de Europa lassen jedes Wanderherz höher schlagen!
Die Böen rauschen an mir vorbei wie Düsenjets. Selten habe ich so ein Spektakel in den Bergen erlebt, die Wolken hängen in Fetzen am blauen Himmel. Aber ich will ihn sehen, den markantesten Gipfel der Picos de Europa, den Picu Urriellu, einen Monolithen mit Gipfelplateau, dessen Flanken 500 Meter steil in alle Richtungen hinabfallen. Seine Besteigung bleibt nur erfahrenen Kletterern vorbehalten, ich wäre schon mit einem Foto zufrieden. Wenn nur dieser Wind nicht wäre. Die Picos schenken einem nichts, das merke ich sehr schnell hier oben, ganz im Norden Spaniens. Über drei Provinzen erstreckt sich das Gebiet der Picos de Europa, das zum Kantabrischen Gebirge gehört: Asturien im Norden, Kantabrien im Süden und Kastilien-Léon im Südwesten. Der Golf von Biskaya, eine stürmische Bucht des Atlantiks, liegt nur etwa 20 Kilometer entfernt. Ihren Namen verdanken die Berge ihrer Nähe zur Küste zwischen Santander im Osten und Gijón im Westen: Die grauen Zacken der Picos waren es, die Seemänner bei ihrer Rückkehr nach Europa einst als Erstes von dem Kontinent erblickten, die Gipfel Europas ...
Wie komme ich in die Picos de Europa?
Flexibel reisen Wanderer mit ihrem eigenen Auto oder Campervan, für die An- und Abfahrt sollte man jeweils mindestens zwei Tage einplanen. Mögliche Zwischenstopps: die Dune du Pilat in Frankreich und die Küstenstädte Biarritz und San Sebastián. Da direkt durch die Picos keine Straße verläuft, legt man gewisse Distanzen zurück, um von einem in den nächsten Ort zu kommen.
Anreise-Alternative: Flug nach Bilbao (nonstop mit Lufthansa von München, Preis Hin- und Rückflug/August: 270 €) und weiter mit dem Mietwagen in die Picos. (Potes: 2,5 Std.)
Unsere Tourentipps in den Picos de Europa auf komoot
1. Ruta del Cares
Der spektakuläre, in Kalkstein gehauene Weg windet sich entlang des Río Cares durch eine Schlucht, umgeben von 2000 Meter hohen Bergen. Teilweise fällt der Weg zur Schlucht sehr steil ab. Los geht es in Poncebos, Parkmöglichkeiten gibt es entlang der Straße. Ziel ist der Ort Caín, auf dem Hinweg geht es auch zurück. Unbedingt genügend Wasser mitnehmen, selbst im Herbst heiß!
2. Rauf nach Bulnes
Auf einer Wanderung nach Bulnes taucht man in eine andere Welt ein. Der kleine Ort kommt ganz ohne Autos aus, ledigleich ein paar Mini-Traktoren erleichtern den Menschen das Leben. Der Weg startet und endet in Poncebos und führt durch ein Tal recht steil hinauf, teilweise auch auf ausgesetzten, aber recht breiten Passagen. Restaurants und kleine Hotels befinden sich in den Steinhäusern und sind Teil des Dorfidylls.
3. Gipfeltour Torre de Horcados Rojos
Klassiker in den Picos: den Torre de los Horcados Rojos (2506 m). Höhenmeter spart man sich, indem man mit der Seilbahn in Fuente Dé bis auf 1800 Meter fährt. Der Gipfel gehört zu den einfacheren in den Picos, ist gut ausgeschildert und bietet einen grandiosen Blick auf den schönsten Gipfel des Gebirges: den Picu Urriellu/Naranjo de Bulnes.
4. Bajo los Picos
Mehr Idyll findet sich wohl kaum in den Picos de Europa: Die Tour Bajo los Picos, das heißt so viel wie Wanderung zu Füßen der Picos, startet und endet in Mogrovejo, einem Dorf geprägt von Steinhäusern und einem Turm vor gewaltiger Felskulisse. Auf dem Weg hinauf durch Buchenwald und vorbei an Almwiesen genießen Wandernde den Blick hinauf zu den Picos genauso wie hinunter ins Tal. Restaurants im Ort.
5. Küste und Kloster
Von der Küste in Kantabrien an den südöstlichen Rand der Picos wandern, das hält die Vier-Tages-Tour auf dem Pilgerweg Camino de Lebaniego (UNESCO-Weltkulturerbe) für einen bereit. Angepriesen als Alternative zum berühmten Jakobsweg entlang der nordspanischen Küste, endet auch dieser Weg an einer heiligen Stätte: dem Kloster Santo Toribio de Liébana. Los geht es im schönen Küstenort San Vincente de la Barquera, an den Etappenzielen in Cades, Cabanes und Potes, das man vom Kloster mit dem Bus erreicht, übernachtet man in gemütlichen Pilgerherbergen. Besser vorab buchen.
Wie kann ich mich auf den Touren orientieren?
Mehr Steinmänner als Hinweisschilder: Wer die Picos erkunden will, braucht gutes Kartenmaterial und die Route auf dem Handy. Einen Wanderführer gibt es z.B. von Rother (14,90€), eine Wanderkarte mit dem Maßstab 1:25:000 von Editorial Alpina (18,19€).
Beste Zeit
Grundsätzlich ergeben die nordspanischen Picos zu allen Jahreszeiten ein schönes Reiseziel, weil man im Winter je nach Schneelage auch Schneeschuhtouren unternehmen kann. Zum Wandern/Bergsteigen eignet sich aber die Zeit von Juni bis Oktober am besten.
Gibt es Guides vor Ort?
Geführte Touren kann man über den Anbieter El portal de los Picos buchen. Mehr Info: elportaldepicos.com
Wo kann ich in den Picos de Europa übernachten?
- Basislager in Potes: Gut ausgestattete Ferienwohnungen (75 €/Nacht/2 P.) im Herzen von Potes halten die Apartamentos Villa de Potes bereit. Pool mit Sonnenterrasse. Buchung via: alojamientoencantabria.com
- Hotel Áliva: Das familiäre Hotel, das man von der Bergstation "El Cable" der Seilbahn in Fuenté De erreicht, bietet 70 Schlafplätze, ein Restaurant und eine Sonnenterrasse mit herrlichen Ausblicken. (DZ: 88 €, HP: 21,95 €/p. P.) Buchungen unter: cantur.com/instalaciones/7-hotel-aliva
- El Caprichu de Bulnes: Mitten in den Picos schlafen? Dann bietet sich eine Übernachtung in den Appartements "El Caprichu de Bulnes" an, die sich in einem denkmalgeschützten Steinhaus befinden. Preis pro Wohnung/Nacht zwischen 160 und 360 € je nach Saison. elcaprichudebulnes.com
Wo kann man gut essen & einkehren?
- La Barrica de Potes: Typisch kantabrische Küche servieren die Gastgeber im Restaurant »La Barrica«. Unsere Empfehlung: Cocido lebaniego (Kichererbseneintopf), Wolfsbarsch vom Grill und Canónigo (Karamellpudding). Info unter: restaurantelabarrica.com
- Hostal Remoña: Seit mehr als 35 Jahren bietet das Hostal Remoña in Espinama kantabrische Gerichte an. Auch Veganer und Vegetarier finden etwas auf der Karte. Übernachtungen im Hostal oder in Ferienwohnungen möglich. turismoruralremona.es
- Bar las Vegas de Sotres: In der gemütlichen Tapas-Bar mit Restaurant in Sotres lässt es sich nicht nur herrlich asturisch essen, auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Sitzplätze gibt es innen und außen. Reservierungen unter: barlasvegasdesotres@gmail.com
Wo kann ich mich noch informieren?
Tourismusbüros befinden sich in Potes und Fuenté De. Recherche via: spain.info, asturia.info, reisennachspanien.com, cantur.com
Die Berglandschaft der Picos im Video
Weitere Europa-Highlights als PDF zum Download: