GR20 Wanderweg auf Korsika - Bilder & Infos

Korsika - GR20 -Trek
Definitiv einer für die Bucket List!

Der GR20 auf Korsika zählt zu den schönsten Treks in Europa. Hier bekommt ihr alle Infos und eine Etappenübersicht ...

Korsika - Wanderinsel - GR20
Foto: Erik van de Perre

Lage & Charakter des Weitwanderwegs GR 20

Das GR steht dabei für Grande Randonnée, was Fernwanderweg auf Französisch bedeutet, die Zahl 20 für das ehemalige französische Departement Korsika. Die Kombination aus beidem verspricht pure Wildnis, anspruchsvolle Passüberquerungen, duftende Kiefernwälder und meist hochgebirgiges Gelände über 1500 Meter. Am ersten Tag leitet der Wanderweg Grande Randonée 20 zunächst durch die Macchia, später zwischen Kiefern empor. Weiter oben warten Felsen, Stahlseile und erste Kletterstellen. Wer hier nicht trittsicher und schwindelfrei ist, ist fehl am Platz. Wunderschöne Impressionen vom Weg gibt es hier im Artikel und in unseren Fotostrecken. Dazu jede Menge Infos und eine komoot-Karte mit Tourenbeschreibungen, Etappen & GPX-Daten des Weitwanderwegs.

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Etappenübersicht GR20 – Korsika

  1. Calenzana – Refuge d'Ortu di u Piobbu: Zum Auftakt steil bergauf durch Macchia, Nadelwald und Fels – ca. 11 km, 8,5 Std., schwer
  2. Refuge de Carozzu: Sehr felsige Etappe mit steilem Schlussabstieg – ca. 8 km, 4 Std., schwer
  3. Haut-Asco: Durch die Spasimata-Schlucht spektakulär hoch zur Bocca di a Muvrella, dann steil hinunter – ca. 5 km, 4 Std., schwer
  4. Refuge Tighiettu: Sehr steiler, felsiger Aufstieg zur Pointe des Éboulis. Kräftezehrender Abstieg über Schotter und Felsplatten. ca. 8 km, 6,5 Std., schwer
  5. Refuge Ciuttulu Di I Mori: Zunächst durch Kiefernwald, dann in den Felsen zum Etappenziel hoch – ca. 6 km, 3 Std., mittel
  6. Refuge de Manganu: Ein schattiger Höhenweg, gefolgt von einer leichten Grat- und Talwanderung – ca. 25 km, 9 Std., schwer
  7. Refuge de Petra Piana: Nach dem steilen Aufstieg über Geröll spektakulär weiter über schmale Grate – ca. 9 km, 4,5 Std., schwer
  8. Residence L'Onda: Schattige Talwanderung mit schönen Gumpen – ca. 10 km, 4 Std., schwer
  9. Vizzavona: Steiler Anstieg zur Crête de Muratello und ebenso steiler Abstieg zurück – ca. 11 km, 5,5 Std., schwer
  10. Refuge d'E Capanelle: Auf den schattigen Anstieg zur Bocca Palmente folgt ein schöner Höhenweg – ca. 14 km, 6 Std., schwer
  11. Refuge de Prati: Ein leichter Höhenweg bis Bocca di Verde, danach steil hinauf bis Prati. 18 km, 7 Std., schwer
  12. Refuge d'Usciolu: Aussichtsreiche Gratwanderung – ca. 11 km, 5 Std., schwer
  13. Refuge de Matalza: Nach dem spektakulären Denkmalsgrat bequem über ein Plateau weiter. ca. 11 km, 3,5 Std., mittel
  14. Refuge d' Asinao: Moderater Aufstieg zur Bocca Stazzunara, sehr steiler Abstieg über glatte Felsen – ca. 10 km, 4 Std., schwer
  15. Refuge de Paliri: Schattiger Höhenweg zu Füßen der Bavella-Türme – ca. 15 km, 6 Std., schwer
  16. Conca: Langer Abstieg durch Macchia, kaum Schatten – ca. 14 km, 5 Std., schwer
Korsika - Wanderinsel - GR20
Erik van de Perre
In Evisa drehte sich einst fast alles um die Kastanie. An den früheren "Brotbaum"Korsikas erinnern ein Lehrpfad, das jährliche Kastanienfest sowie die Kastanienhaine, die das schmucke Bergdorf mit seinen alten Granithäusern wunderschön einrahmen.

Unser Autor Erik van de Perre wandert den GR20 immer wieder – schon seit 25 Jahren – seine drei Insider-Tipps und weitere Infos hier:

  1. Sanft starten: Um die harten Auftaktetappen zu vermeiden, kann man von Calenzana auf dem Fernweg Mare e Monti über Bonifatu nach Carozzu wandern. Bei Regen oder Gewitter sollte diese Variante ohnehin vorgezogen werden.
  2. Eselsohren: Einheimische bezeichnen die Bavella-Türme oft als Cornes d’Asinao oder "Eselsohren". Nah kommt man ihnen auf einer alpinen und abwechslungsreichen Variante des GR20 zwischen Asinao und Bavella.
  3. Paglia Orba: Das "Matterhorn Korsikas" ist etwas für kraxelfreudige, schwindelfreie Wanderer. Sie brauchen für die mit Steinmännchen markierte Tour von Ciottuli di i Mori vier Stunden. Trockenes, stabiles Wetter ist ein Muss.

GR20-Reiseinfos und Unterkünfte

  • Sowohl der Startpunkt Calenzana als auch der Endpunkt Conca lassen sich mit Linienbussen erreichen. Das gilt auch für die Ortschaften Haut-Asco, Castel de Vergio und Bavella. Vizzavona, auf halber Strecke, hat gute Bahnverbindungen mit Ajaccio, Bastia und Calvi. Fahrpläne für Busse und Züge findet man auf corsicabus.org
  • Rot-weiße Streifen und Steinmandl markieren den GR20. Karte: IGN, Traversée de la Corse: GR20, Maßstab 1:50.000, 8,95 Euro
  • Die Saison auf dem GR20 dauert von Juni bis September. Da es im Juli und August sehr voll wird und das Gewitterrisiko steigt, eignen sich der Juni und die zweite Septemberhälfte besser. Besondere Vorsicht gilt bei Nässe und Altschneefeldern. Im Zweifelsfall erkundigt man sich beim Hüttenwirt nach den Verhältnissen!
  • Informationen über den GR20 findet man auf der Website des korsischen Naturparks (PNRC). Diese enthält auch ein Hütten-Buchungssystem. Info: pnr-resa.corsica
  • Hütten: In Tagesabständen gibt es Hütten des PNRC mit Matratzenlagern. Eine Übernachtung kostet 15 Euro. Buchung im Vorfeld ist erforderlich (s.o.).
  • Zelten kann man bei den Hütten des PNRC (7 Euro/Pers.). Dort werden auch Zelte vermietet (11 Euro/ Zelt). Auch bei einigen privat geführten Hütten/Bergeries ist Zelten erlaubt. Das Leihzelt bietet Vorteile: keine Schnarcher, keine Bettwanzen und keine Schlepperei.
  • Eine detaillierte Beschreibung des GR20 bietet auch der Wanderführer Trans-Korsika GR20, Erik Van de Perre, Conrad Stein Verlag, 2022, 16,90 Euro.

Unter Wanderern gilt der GR20 als harter Brocken. Vor allem die Nordetappe mit ihren langen, steilen Felshängen, scharfen Graten und vielen, kleinen Kletterstellen verlangt einem so einiges ab. Am schroffen Charakter des GR20 hat sich seit meiner ersten Begehung vor 25 Jahren wenig geändert, umso mehr an der Infrastruktur. Proviant braucht heute keiner mehr zu schleppen, denn längst kann man in allen Hütten halbwegs vernünftig speisen und Vorräte ergänzen. Warme Duschen sind Standard, und auch die gruseligen Hocktoiletten von einst weichen modernen Trockentoiletten, für die es keiner fortgeschrittenen Yoga-Kenntnisse mehr bedarf ...

Den kompletten Reisebericht inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF zum Download:

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