Eingebettet zwischen der Schweiz und Österreich liegt einer von Europas vier sogenannten Zwergenstaaten: Das Fürstentum Liechtenstein besitzt mit 160 Quadratkilometern etwa die Größe der Stadt Aachen. Umso beeindruckender, dass das Wanderwegenetz hier stolze 400 Kilometer umfasst: mehr als genug für einen zweiwöchigen Outdoor-Urlaub. Dank seiner Lage zwischen der Rheinebene und den mächtigen Gipfeln des Rätikons bietet Liechtenstein dabei jede Menge landschaftliche Abwechslung. 2599 Meter ragt der höchste Berg hier auf, der Vordergrauspitz, dessen Besteigung alpine Erfahrung erfordert – schöne Wandergipfel dagegen sind zum Beispiel der Alpspitz (1943 m), der Rappenstein (2222 m) und der Schönberg (2104 m). Zwischendurch locken immer mal wieder urige Berghütten und -gasthöfe zu einer Pause. Und wer zu Fuß gemütlich das ganze Fürstentum kennenlernen möchte, ist auf dem 75 Kilometer langen Liechtenstein-Weg richtig. Er führt durch alle elf Gemeinden des Landes, vorbei an idyllischen Weinbergen, durch Naturschutzgebiete und hübsche Dörfer. Deutlich alpiner geht es auf dem Liechtensteiner Panoramaweg (44 km, 1872 Hm bergauf, 3425 Hm bergab) zu, der aufgrund seiner Beschilderung mit der Wegnummer 66 auch "Route 66" genannt wird. Er verbindet Malbun im Süden mit Ruggell im Norden. Die meisten Wanderer gehen den Höhenklassiker mit seinen Graten und Gipfelabstechern, mit seinen traumhaften Aussichten vom Rätikon bis zum Bodensee in drei Tagen.
Outdoorer kommen im Fürstentum Liechtenstein voll auf ihre Kosten.
Soll es zur Abwechslung auch mal eine Radtour sein? Da hat das kleine Liechtenstein ebenfalls große Vielfalt im Angebot. Ganz entspannt rollt man auf der 85 Kilometer langen Fahrradvariante des Liechtenstein-Wegs, fordernder fällt zum Beispiel der Weg zur höchstgelegenen Hütte des Landes, der Pfälzerhütte (2108 m), aus. Und auf der 5-Schlösser-Tour liegt natürlich, nebst vier weiteren altehrwürdigen Gemäuern, auch das Wahrzeichen des Landes: das rund 700 Jahre alte Schloss Vaduz, das über der gleichnamigen Hauptstadt thront und der Fürstenfamilie als Wohnsitz dient.
Alle Liechtenstein-ToDos im Detail
Eines der vielen Highlights der über 400 Kilometer ausgeschilderten Wanderwege in Liechtenstein ist die bereits erwähnte, 48 Kilometer lange Route 66. Die erste Etappe führt euch vom familienfreundlichen Ferienort Malbun über den Fürstin-Gina-Weg hinauf auf den Augstenberg (2359 m). Anschließend folgt der Abstieg zur Pfälzerhütte, die zur ersten wohlverdienten Rast einlädt. Von dort aus führt euch die Route 66 weiter durch das Naaftal mit seiner reichhaltigen Flora über das Alpelti bis zum Berggasthof Sücka – der Unterkunft für die Nacht. Auf der zweiten Etappe warten dann gleich zwei Klassiker: der 1898 eröffnete und in den Fels gehauene Fürstensteig und die sagenumwobene Bergkette Drei Schwestern.
Der 1898 eröffnete Fürstensteig zählt zu den berühmtesten Weganlagen des Rätikons. Der Kuegrat (2.123 m) bietet hier hervorragende Ausblicke in die Region und auf die umliegenden Berge.
Zum Abschluss der Route 66 erwartet Naturfreunde eine Genusswanderung in der Talebene. Vorbei an Nendeln und Mauren erreicht man die Gemeinde Schellenberg, welche auf dem Höhenrücken des Eschnerbergs, der sich als Inselberg in nord-östlicher Richtung von Bendern bis nach Feldkirch erstreckt, liegt. Den tiefsten Punkt der Tour und auch den Endpunkt der Route 66 bildet Ruggell.
Hier gehts zur kompletten Tour und den GPX-Daten.
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Weltweit einzigartig: Der Liechtenstein-Weg
An einem verlängerten Wochenende ein ganzes Land durchwandern? Das geht auf dem Liechtenstein-Weg! Auf 75 Kilometern verbindet die Route alle elf Gemeinden des Landes. Idealerweise wird der Weg in vier bis fünf Etappen erwandert. Wer mit dem Bike loszieht braucht zwischen zwei bis drei Tagen. Entlang der Strecke erwandert man dann die Höhenpunkte Liechtensteins. Von Süden nach Norden geht es durch beschauliche Weinberge, durch Naturschutzgebiete, zu alten Dorfkernen, vorbei an idyllischen Hofläden und geschichtsträchtigen Stätten.
Startpunkt der Tour ist mit Balzers die südlichste Gemeinde des Fürstentums. Hier lohnt sich besonders ein Abstecher zur Burg Gutenberg, die auf einem etwa 70 Meter hohen Burghügel trohnt. Durch das Walserdorf Triesenberg erreicht man anschließend das Gehöf Prufatscheng, das den höchsten Punkt des Weges bildet und einen fantastischen Blick auf das Rheintal garantiert.
Eines der Highlights in Liechtenstein ist das Schloss Vaduz.
Anschließend geht es zum Wahrzeichen Liechtensteins und dem Wohnsitz der Fürstenfamilie: dem Schloss Vaduz. In dem verkehrsfreien Städtle Vaduz wartet dann die sehenswerte Museumsmeile, bevor es durch das Regierungsviertel zum Weingut der Fürstlichen Hofkellerei geht.
In Schaan, dem nächsten Dorf der Route, lohnt sich ein Besuch in der Kaffeerösterei Demmel oder beim Liechtensteiner Brauhaus und der Liechtensteiner Braustube. Von Planken, der kleinsten Gemeinde Liechtensteins, eröffnet sich ein herrlicher Panoramablick auf das Tal und die umliegenden Berge.
Anschließend geht es durch die Gemeinde Nendeln, durchs Riet nach Eschen. Hier laden die beiden idyllischen Weingüter Weinbau Hoop und das Weingut Castellum zum Verweilen ein. Dem Rhein folgend gelangt man anschließend zum Badesee Grossabünt in Gamprin. Nach einer kurzen Abkühlung folgt die Route den Wiesen und Wäldern der Region bis nach Ruggell mit seinem großen Naturschutzgebiet und der faszinierenden Pflanzen- und Tierwelt. Der Aufstieg nach Schellenberg wird daraufhin mit einem fantastischen Ausblick belohnt, der an schönen Tagen bis zum Bodensee reicht. Auf den letzten Kilometern geht es über einen alten Schmugglerpfad ins Dorfzentrum von Mauren bevor der Schlusspunkt, Schaanwald an der österreichischen Grenze, erreicht wird.
Mehr zum Liechtenstein-Weg auch unter www.liechtensteinweg.li
Auf zwei Rädern durch das Fürstentum
Von flachen Radwegen im grünen Rheintal bis zu steilen Trails im Hochgebirge hat das Fürstentum für jedes Radlerherz etwas zu bieten. Wer das Land mit all seinen Facetten kennenlernen möchte, folgt dem 85-Kilometer langen Liechtenstein-Weg. In zwei bis drei Etappen kann hier das ganze Land erradelt werden. In weniger als 60 Kilometer durch drei Länder radeln? Auch das ist mit der Drei-Länder-Tour möglich, in der man von Liechtenstein in die Schweiz bis nach Österreich fährt. Die Rheintal-Tour führt am Fluss entlang, einige Höhenmeter und Ausblicke inklusive. Hoch ins Gebirge radelt man auf der Route zur Pfälzerhütte, die Outdoorbegeisterte mit einem traumhaften Panorama und toller Hüttenstimmung erwartet.
Auf dem Weg zur Gafadura-Hütte sind traumhafte Ausblicke garantiert.
Die Valorsch-Tour führt in angelegene und malerische Regionen rund um den Gipfel des 2.104 hohen Schönbergs während man auf der Gafadura Tour, die von Schaan hinauf zur Gafadura-Hütte führt, ordentlich in die Pedale treten muss. Gemütlicher geht es auf der Eschenberg-Tour zu: auf 25 Kilometern fahren Genussradler durch Wälder und kleine Orte bis nach Österreich. Auch die Verpflegung kommt auf den Touren nicht zu kurz. Immer wieder kommen Outdoorer an Gasthäusern, Restaurants und Berghütten vorbei, die mit Spezialitäten wie den Käsknöpfle oder Ribel locken.
Mehr zum Thema Fahrradfahren in Liechtenstein erfahrt ihr hier.
Trailrunning in Liechtenstein
Das Fürstentum ist aber auch ein echter Geheimtipp für Trailrunner. Es bietet eine große Viefalt an Trailrunning-Strecken mit unterschiedlichem Gelände und Schwierigkeitsgraden. Das gut entwickelte, beschilderte Netz von Wander- und Bergwegen eignet sich bestens auch für sportlich-ambitionierte Bergläufer.
Ideal für Einsteiger ist die Schönberg Umrundung während die Rundtour "für Bergziegen" auf dem Fürstin-Gina-Weg mit 1.000 Höhenmeter auf knackigen 14 Kilometern die Fortgeschrittenen herausfordert. Wer auf eine einmalige Aussicht in das Rheintal nicht verzichten möchte, begibt sich auf die 18,4 Kilometer lange Rundtour ab Steg.
Im kommenden Sommer toppt Liechtenstein sein sportliches Angebot zudem mit Trailrunning-Workshops in der Bergwelt Malbuns. Von 30. August bis 1. September 2024 erleben Trailrunner ein unvergessliches Wochenende voller Energie, Bewegung und Gemeinschaft. Während des Workshops werden die majestätischen Trails der Region und die Originalstrecke des LGT Alpin Marathons erkundet. Durch drei intensive Trailrunning-Workshops führt Lauf-Coach Alexandra Hasler, die mit den Teilnehmern neben Lauftechniken auch gezielt an Kraftübungen arbeitet.
Mehr über das Angebot des Trailrunning-Workshops in Malbun findet ihr hier.
