Lage und Charakter des Matukituki Valley
Das Matukituki Vallex liegt im Mount Aspiring Nationalpark: Ein Naturparadies an der Südspitze der Southern Alps in Neuseeland. Der Park liegt zwischen Wanaka und der Westküste der Südinsel, die auch als Te Waipounamu bekannt ist. Er wurde 1964 als zehnter Nationalpark Neuseelands gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von 3.562 Quadratkilometern. Die Täler West-und East-Matukituki bieten angenehme Tageswanderungen sowie Zugang zu einer Reihe von anspruchsvollen Wander- und Kletterrouten im Mount Aspiring National Park, wo sich imposante Berggipfel und Gletscher mit türkisen Flusstälern und glasklaren Bergseen abwechseln.
Wie komme ich in's Matukituki Valley?
Aus mehreren deutschen Städten gibt es Flüge mit einem Zwischenstopp nach Christchurch (ab etwa 1.500 Euro). Von dort fahren Intercity-Busse in gut sieben Stunden über Queenstown nach Wanaka, intercity.co.nz
Wie bewege ich mich vor Ort fort?
Von Wanaka per Mietwagen zum Raspberry Creek Car Park, dem Ausgangspunkt für die Wanderungen ins Matukituki Valley. KT Taxis Wanaka bringt Wanderer im Minibus zum Startpunkt (kttaxiswanaka.business.site).
Touren im Matukituki Valley – Übersicht
1. Rob Roy Track
Start am Raspberry Creek Car Park. Nach einer Viertelstunde geht es rechts vom Hauptweg ab über eine Hängebrücke in die Schlucht des Rob Roy Streams. Der Pfad ist gut ausgebaut, ein paar Mal steigt man steile Holztreppen hinauf. Nach eineinhalb Stunden bietet der untere Aussichtspunkt bereits einen schönen Blick auf Gletscher und Wasserfälle, aber die zusätzliche halbe Stunde zur oberen Panoramakanzel lohnt unbedingt. Rück- wie Hinweg.
2. Liverpool Track
Vom Raspberry Creek Car Park dem Feldweg zwei Stunden durchs Tal folgen bis zur Aspriring Hut. Durch ein Wäldchen, dann am Fluss von der Buckelwiese der Shovel Flat bis zur Pearl Flat. Auf einer Hängebrücke über den Fluss und steil den Pfad über Wurzeln und Steinplatten hinaufkraxeln. Nach einer guten Stunde lichtet sich der Wald, man sieht im Hang die Hütte (1065 m) über sich. Dort übernachten und auf demselben Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.
3. French Ridge Track
Der Zustieg ist bis zur Pearl Flat mit dem Liverpool Track identisch. Dort entweder durch den Fluss waten oder einen Kilometer weiter bis zur Hängebrücke. Nun auf steilem Pfad durch den Urwald aufsteigen, man braucht oft seine Hände. Ab der Baumgrenze flacht der Weg etwas ab, dafür wächst die Aussicht gewaltig. Übernachtung in der French Ridge Hut (1480 m). Rück- wie Hinweg.
4. Aspiring Hut-Cascade Saddle
Diese fordernde Zelttour sollte man erst ab Mitte Dezember wagen, wenn die hohen Lagen schneefrei sind. Von der Aspiring Hut (s. Tour 2) führt der Pfad in den Wald hinauf, bald kraxelt man ähnlich steil wie bei den vorigen beiden Touren – aber wesentlich länger. Gefährlich ist vor allem der Abschnitt über der Baumgrenze bis zum Pylon (1835 m), weil das Snow Grass in der Rinne nach Regen sehr glitschig wird. Hinter dem höchsten Punkt darf man sich beim Abstieg ins Hochtal des Cascade Creek und beim sanften Aufstieg zum Sattel (1524 m) erholen. Rück wie hin.
Wie kann ich mich auf Tour orientieren?
Der Hauptweg durchs Tal und alle abzweigenden Pfade sind gut beschildert und markiert. Topografische Karten (1:50 000) lassen sich bei NZ Topo Map herunterladen: topomap.co.nz. Den Rob Roy Track sowie weitere schöne Tagestouren in der Region beschreibt detailliert der Rother Wanderführer Neuseeland (24,90 €, rother.de).
Wo kann ich mich informieren?
Tourentipps, eine interaktive Karte, Links zur lokalen Berg-Wettervorhersage sowie Warnhinweise und Updates zu Sperrungen bietet die DOC-Webseite, doc.govt.nz. Informationen über die Nationalparkregion bietet auch die Webseite von Tourism New Zealand, newzealand.com
Wann ist die beste Reisezeit für das Matukituki Valley?
Im November und Dezember blühen die Wiesen, dafür ist es oft windig und wechselhaft. Von Januar bis März wird das Wetter schöner und stabiler, der fotogene Schnee auf den Bergen ist dann aber schon zum Großteil geschmolzen. Ein guter Monat zum Wandern ist oft noch der April, wenn die Hütten meist leer sind.
Wie anspruchsvoll sind die Touren im Matukituki Valley?
Der Rob Roy Track und die Wanderungen zur Aspiring Hut und weiter bis zum Scotts Rock Biv im Talschluss erfordern nur ein wenig Kondition. Die Anstiege zu Liverpool und French Ridge Hut dagegen sind sehr steil, man muss über Wurzeln und Steinplatten kraxeln, die nach Regenfällen glitschig sind. Noch rutschiger ist das Snow Grass beim ebenso steilen Aufstieg zum Cascade Saddle. Diese Tour sollte man nur wagen, wenn der Sattel schneefrei und das Wetter gut ist. Oder man bucht einen Guide in der Alpinschule von Thomas Vialletet, summitexplorers.nz
Wo kann ich übernachten?
In der Aspiring Hut und Liverpool Hut besteht Buchungspflicht in der Hauptsaison, man sollte das früh erledigen. In den anderen Hütten gilt: Wer zuerst kommt ... Die Aspiring Hut hat 32 Schlafplätze in Stockbetten, bewartet von Ende Oktober bis Ende April, dann können auch die Gaskocher genutzt werden. 40 NZ-$ pro Nacht (rund 23 €). Buchpflicht von Ende Oktober bis 30. April, online bei doc.govt.nz. Wer keinen Schlafplatz bekommt, übernachtet auf dem Zeltplatz nebenan. In der Liverpool Hut (1065 m) können zehn Wanderer auf Holzpritschen und dünnen Matratzen ihre Schlafsäcke ausrollen. Gaskocher und Geschirr muss man selbst mitbringen, 25 NZ-$ pro Nacht, rund 14 €. Vorbuchen Pflicht. doc.govt.nz. Die French Ridge Hut (1465 m) hat 20 Matratzen, Gaskocher und Geschirr muss man mitbringen, die Übernachtung kostet 40 NZ-$, rund 23 €. Zahlen entweder im DOC-Besucherzentrum in Wanaka oder online: alpineclub.org.nz/huts
Wie sieht es mit meinem CO2-Fußabdruck während der Reise aus?
Laut CO₂-Rechner unseres Umweltpartners Wilderness International verursacht diese Reise für zwei Personen ab Frankfurt einen CO₂-Ausstoß von 31 103 kg. Das kannst du mit 518 Euro in unserem outdoor-Wald-Projekt kompensieren. Mehr Info dazu auf outdoormagazin.com/wald – mach mit!
Der komplette Reisebericht zum Download
Für unsere Tour haben wir uns eines der schönsten und am leichtesten zugänglichen Täler ausgesucht: das Matukituki Valley. Für die Bewohner Wanakas ist es das, was die bayerischen Alpen für die Münchner sind: der Outdoor-Spielplatz vor der Haustür. Nur eine Stunde rumpeln wir im Geländewagen nach Nordwesten über eine Staubstraße bis zum Raspberry Creek Car Park. Dort beginnt der Feldweg ins Tal, von dem einige Pfade zu Aussichtspunkten, Bergsätteln und Hütten abzweigen. Wir werden drei Tage hier wandern, fast bis zum Talschluss und hinauf zur Liverpool Hut, den ganzen Weg zurück und durch eine Schlucht zum Rob-Roy-Gletscher. Das Rückgrat des Wegenetzes, der lange Weg durchs Tal, ist flach und bequem. Wir begegnen Touristen in Turnschuhen, Eltern tragen ihre Kinder in der Kraxe. In schimmerndem Türkis windet sich der Fluss durch sein weites Kiesbett...