1. Gut gewappnet
Auch wenn man nur eine kurze Tagestour vom Tal aus unternimmt, sollte man immer ein Mobiltelefon, eine kleine Stirnlampe und ein Erste-Hilfe-Set inklusive Rettungsfolie in den Rucksack packen. Auch eine Karte mit den wichtigsten Telefonnummern für Notfälle und Auskünfte in den Bergen darf nicht fehlen. Vor allem die Rufnummern der lokalen Rettungsdienste, Lawinenauskunftsstellen und von Wetterberichten müssen vermerkt sein. Zumindest die Notrufnummern sollte man vorher in sein Mobiltelefon speichern. Ihr solltet auch alle sechs Monate und zusätzlich nach jedem längeren Einsatz die Batterien eurer Stirnlampe prüfen (falls ihr noch welche ohne aufladbaren Akku besitzt) und die Vollständigkeit und Haltbarkeit eurer Erste-Hilfe-Ausrüstung. Ladet den Akku eures Mobiltelefons vor der Tour auf (oder nehmt eine outdoortaugliche Powerbank mit!)
2. Geteilte Freude
Seid ihr in der Gruppe unterwegs, könnt ihr euch die Notfallausrüstung auch teilen. Allerdings müssen dann alle Gruppenmitglieder wissen, wer das Erste-Hilfe-Set trägt und wo es im Rucksack liegt. Auch Lage und PIN des Handys dürfen kein Geheimnis sein. Wichtig: Da im Hochgebirge oftmals der Empfang ausbleibt, sollte man das Handy während der Tour ausgeschaltet lassen, die stromfressende Suche nach einem Netz entleert sonst rasch den Akku.
3. Sagen, wo's langgeht
Redet! Vor allem mit den Daheimbleibenden oder dem Hüttenpersonal. Wer das (Tages-)Ziel und die geplante Route kennt, kann im Notfall gezielter Hilfe anfordern. Zumindest bei ambitionierten Touren oder zornigem Wetter ist es ratsam, auch den Wirt/in der angepeilten Hütte über die geplante Route sowie die voraussichtliche Ankunft zu informieren. Vergesst aber nicht, im Falle einer Umkehr oder eines Notabstieges, ihn/sie davon zu unterrichten!
4. Rat einholen
Nichts übers Knie brechen! Richtet eure Tourenwünsche immer auch am Wetter(bericht) aus. Ergiebige Schneefälle sind selbst im August oder September oberhalb von 2000 Metern keine Seltenheit! Sie erschweren nicht nur die Orientierung durch Verdecken von Pfadspuren und Markierungen, sie drücken auch aufs Tempo, vor allem in verblocktem Gelände. Eine sichere Informationsquelle für die Verhältnisse vor Ort sind die lokalen Touristenämter, Bergschulen und Hüttenwarte. Und wer bereits im Vorfeld eine wettersichere Ausweichroute eingeplant hat, dem fällt es leichter, auf das ursprüngliche Ziel zugunsten einer attraktiven, bestehenden Alternative zu verzichten!
5. Eine Nacht überstehen
Der Heli startet nur bei wirklichen Notfällen – und nur bei flugtauglichem Wetter. Wer also wetter- oder verletzungsbedingt eine Nacht in den Bergen verbringen muss, sollte sich rechtzeitig einen geschützten Platz suchen, am besten unterhalb der Baumgrenze. Gut eignen sich große Blöcke, die ein natürliches Dach bilden. Dabei sollte man alles anziehen, was man dabei hat, und sich eng umschlungen auf die Rucksäcke kauern – oder ihr hüllt euch in die Rettungfolie aus dem Erste-Hilfe-Set ein – noch besser: in einen Biwaksack!
Viele weitere Tipps für Alpin- und Bergtouren findet ihr in den folgenden Artikeln – und wenn ihr möchtet, könnt ihr hier noch an unserer kleinen Umfrage zu Bergschuhen mitmachen – mit nur einem Klick: