Welche Digicam passt zu mir?
Auch wenn Smartphones beachtliche Fotos und Videos aufs Display zaubern, kommen sie nicht an das Niveau guter Kameras heran. Diese liefern selbst bei wenig Licht knackscharfe Fotos, liegen besser in der Hand – und schonen den Handyakku. Im Vergleich zu manch modernem Smartphone sind sie sogar günstig, wie etwa die Pentax WG-90 zeigt (siehe unten). Sie gehört zur Klasse der "unkaputtbaren" Outdoor-Kameras, ist also frost- und stoßfest sowie wasserdicht – die richtige Wahl, wenn du unter allen Umständen fotografierst: beim Klettern, Canyoning, im Schneesturm oder Platzregen oder sogar Unterwasser. Nachteil solcher Outdoorkameras: Sie besitzen meist keinen Sucher, durch den du vor allem bei Gegenlicht deutlich besser siehst, auch beim Handling musst du wegen der oft kleinen Tasten Abstriche machen.
3 ultra-robuste Kameras im Detail
Wenn dir extreme Robustheit und ein geringes Kameragewicht weniger wichtig sind, und du deinen Fokus auf hochwertige, austauschbare Objektive und eine herausragende Bildqualität setzt, dann könnte eine Systemkamera für dich die optimale Wahl sein:
Vorteile von Systemkameras
Systemkameras wie die Fuji X-S10 (siehe unten) kannst du selbst mit Handschuhen bedienen. Sie punkten zudem mit einem hellen Sucher sowie der Option, verschiedene Objektive anzudocken – vom Fisheye mit 180-Grad-Bildwinkel bis zum Supertele, mit dem selbst scheue Vögel groß herauskommen. Bild- und Videoqualität liegen dank riesigem Sensor selbst im Dunkeln auf Topniveau, Gewicht, Preis und Packmaß fallen aber – je nach Modell und Objektiv – üppig aus. Einen guten Kompromiss liefern hier edle Kompaktkameras wie Sonys RX100 VII (siehe Liste unten). Dank ausklappbarem Sucher, Superzoom und großem Sensor stellen sie oft die beste Wahl für alle dar, die aufs Gewicht achten, aber keine Abstriche bei Qualität und Bildgestaltung machen wollen.
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Fototechnik im Detail
- Auflösung: Die Auflösung bezeichnet die Anzahl der Pixel (Bildpunkte) auf einem Kamerasensor. Eine höhere Auflösung bedeutet mehr Pixel und feinere Details. Das beeinflusst die Bildqualität und die Möglichkeit, Fotos zu vergrößern und zu bearbeiten. 16 Megapixel (MP), also 16000 Bildpunkte, sollte ein Sensor mindestens haben. ProfiKameras verfügen über 20 bis 50 MP. Mehr Pixel steigern die Qualität nur dann, wenn auch die Sensorgröße steigt.
- Bildsensor: Der Kamerasensor wandelt Licht in elektrische Signale und damit in Bilder um. Die Sensorgröße beeinflusst vor allem die Bildqualität, Rauschverhalten und Low-Light-Fähigkeit der Kamera – wichtig für die Kaufentscheidung. Je größer der Sensor, desto besser die Bildqualität. Profikameras arbeiten mit Vollformatsensoren (36x24 mm, siehe auch CropFaktor).
- Brennweite: Objektivbrennweiten werden in Millimetern angegeben und bestimmen den Bildausschnitt sowie die Perspektive eines Fotos. Eine längere Brennweite (Tele, über 50 mm) vergrö ßert entfernte Objekte und reduziert den Bildwinkel, eine kürzere Brennweite (Weitwinkel, unter 50 mm) vergrößert ihn dagegen und betont den Vordergrund.
- Lichtstärke/Blende: Je lichtstärker ein Objektiv, desto mehr Licht lässt es auf den Sensor fallen. Ausschlaggebend ist hier die maximale Blendenöffnung (z.B. 2.8). Eine größere Öffnung (=kleinere Zahl) bedeutet eine höhere Lichtstärke und bessere Fotos bei Dunkelheit. Je höher die Lichtstärke, desto größer die Gläser und desto schwerer das Objektiv.
- Crop-Faktor: Wie groß der Sensor einer Kamera in Relation zum sogenannten Vollformat (36x24 mm) ist, zeigt der Crop-Faktor. Ein 24x16mm-Sensor hat einen Crop-Faktor von 1,5. Er wirkt sich auf die Objektivbrennweite aus, sie wird mit dem Crop-Faktor multipliziert (aus einem 100-mm-Tele wird ein 150-mm-Tele).
- Belichtungszeit: Sie gibt die Dauer des Lichteinfalls auf den Sensor an und beeinflusst damit die Bildhelligkeit, aber auch Bewegungs(un)schärfe eines Fotos. Kürzere Zeiten (etwa unter 1/250 sek.) frieren Bewegungen ein und reduzieren die Verwacklungsgefahr, während längere Zeiten Wischeffekte erzeugen. Ein Stativ verhindert dann, dass das ganze Bild verwackelt.
- Iso-Empfindlichkeit / Iso-Wert: Bei fast jeder Kamera kannst du die Sensor-Empfindlichkeit (oder ISO-Zahl) selbst einstellen (oder automatisch einstellen lassen). Sie bestimmt, wie empfindlich der Kamerachip auf Licht reagiert. Je höher der ISOWert (Basis ist oft 100), desto mehr Licht nimmt der Chip auf (wichtig etwa in der Dämmerung), desto größer allerdings auch die Gefahr, dass die Fotos »verrauscht« aussehen.
- Bildformat (RAW, HEIC JPG): JPG,HEIC und RAW sind Dateiformate für digitale Bilder. JPG und HIEC sind komprimiert, was Speicherplatz spart, aber die Bildqualität (vor allem bei jpg) beeinträchtigen kann. RAW ist unkomprimiert und enthält alle Sensordaten, bietet mehr Spielraum für die Nachbearbeitung und eine höhere Bildqualität, belegt aber mehr Speicherplatz.
- Bildstabilisator: Bildstabilisatoren gleichen Verwackler aus, die beim Fotografieren aus der Hand bei langen Belichtungszeiten entstehen. In der Regel sind optische und mechanische Bildstabilisatoren besser als digitale. Beim optischen Verwacklungsschutz gleichen bewegliche Linsen Verwacklungen aus, beim mechanischen erzeugt der beweglich gelagerte Sensor eine Gegenbewegung. Reagiert die Digitalkamera mit einer Erhöhung der ISO-Zahl, ist ein digitaler Bildstabilisator verbaut. Manche Kameras können bei schwierigem Licht auch zwei Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten miteinander verrechnen, um gute Farben und Schärfe zu erzeugen.
Technik allein reicht nicht
Doch ganz egal, für welches Kamera-Modell du dich entscheidest, am Ende zählt, was du damit machst. Für ein gutes Bild reichen Schärfe und korrekte Kameraeinstellungen nicht aus, letztlich entscheiden das Motiv und – genauso wichtig – das Timing. So kannst du zum Beispiel deine Tour so planen, dass du den schönsten Punkt zur besten Zeit erreichst, also die letzten Gipfelmeter nicht zur grellen Mittagssonne, sondern in den Morgen- oder Abendstunden erwanderst. Weitere Tipps zum Thema Outdoor-Fotografie bekommst du auch in unserem aktuellen Podcast zum Anhören: