Was brauche ich für das Kochen unterwegs?
Nie wieder kalte Dosenravioli! Die frühere Standard-Camping-Mahlzeit sieht man auf Zeltplätzen kaum noch. Kein Wunder, erleichtern heute doch spezielle Kocher, antihaftbeschichtete Campingtöpfe und -pfannen sowie handliche Grillfeuerschalen die Zubereitung ungemein. "So manch Kochmuffel wandelt sich auf der Campingwiese zum Küchenchef", sagt auch outdoor-Redakteur Boris Gnielka, der das am eigenen Leib erfahren hat. "Das Wichtigste sind ein leistungsstarker, am besten zweiflammiger und standfester Outdoor-Herd mit gutem Windschutz und eine hohe, beschichtete Pfanne", sagt der Zeltplatz-Gourmet. Vieles, wie Pfanne, Schneidunterlage, Messer und Besteck, muss man nicht extra anschaffen, sondern entleiht man einfach der heimischen Küche. Beim Geschirr rät der Profi aber zu bruchfesten Emaille-Tellern, -Tassen und -Schüsseln, bei Töpfen zu Leichtmodellen aus gehärtetem Alu. "Sie lassen sich einfacher reinigen und leiten die Kocherhitze besser", so der Experte.
Woran erkenne ich denn ein gutes Topfset?
- Wärmetauscher: Lamellen an der Unterseite saugen die Kocherhitze auf und geben sie an den Inhalt weiter. Das verkürzt die Kochzeit und spart Brennstoff.
- Antihaftbeschichtung: Ein Topf mit kratzfester Beschichtung lässt sich gut zum Braten einsetzen und deutlich einfacher reinigen als unbeschichtete Modelle.
- Arretierbare Topfzange: Sie muss gut in der Hand liegen und sich feststellen lassen, sodass man den Topf – etwa beim Pastawasserabgießen – nicht verliert.
- Stapelbarer Zweittopf: Da Antihaftbeschichtungen den Essensgeschmack speichern, darf ein zweiter, unbeschichteter Topf (zum Tee-/Kaffeekochen) nicht fehlen.
- Deckel mit Nudelsieb: Gute Deckel haben einen isolierten Griff und eine Aussparung für die Topfzange. Ebenfalls hilfreich: Ablauflöcher für Pastawasser & Co.
Welches Topfmaterial überzeugt auf Tour?
- Aluminium wiegt wenig und leitet Hitze besser als Titan oder Stahl. Das verkürzt die Kochzeiten und spart Brennstoff. Auf Trekkingtouren sind Alupötte daher erste Wahl, vor allem solche aus gehärtetem Alu: Es verbeult nicht so leicht, setzt nicht so flott an und lässt sich gut reinigen.
- Stahltöpfe wiegen mehr als solche aus Alu oder Titan. Dafür sind sie billiger, stabiler und leichter zu reinigen – auch weil es darin nicht so schnell anbrennt. Für Trekkingtouren eignen sie sich aufgrund ihres Gewichtes und der schlechten Wärmeleitfähigkeit (= hoher Verbrauch) weniger. Sie bewähren sich vor allem beim Camping.
- Obwohl superleicht, sind Töpfe aus Titan sehr langlebig. Sie verbeulen zwar rasch und kosten mehr als ihre Alu- und Stahlkollegen, doch liegt ihre Wärmeleitfähigkeit dank extrem dünnwandiger Verarbeitung fast auf Alutopf-Niveau. Idealer Einsatz: Leichtgewichts- und Trekkingtouren.
So findest du den passenden Kocher
Welcher Kocher darf mit ins Flugzeug?
Im Flugzeug sind Gas und Benzin verboten, nicht aber Kocher und leere Benzinflaschen. Wenn man nicht weiß, ob es vor Ort Gaskartuschen gibt, sollte man lieber einen Multifuelkocher mitnehmen.
Tut's nicht auch ein Lagerfeuer?
Klar, wo offene Feuer erlaubt sind (etwa öffentliche Grillplätze), könnt ihr nicht nur Stockbrot zubereiten, Würstchen & Co. grillen oder Folienkartoffeln in die Glut legen. Mit einem gusseisernen Feuertopf, Dutch Oven genannt, gelingen sogar Gourmetgerichte.
Gibt es Fertiggerichte auch in lecker?
Aber sicher, allerdings kosten sie mehr als die Tüten von Maggi, Knorr & Co. Das liegt an den guten Zutaten und daran, dass sie nicht kochen, sondern nur mit heißem Wasser übergossen werden müssen. Das spart Brennstoff und Abwasch – man isst direkt aus der Tüte. Unsere Geschmacksfavoriten kommen von Blå Band und Lyofood. Ebenfalls gut: Turmat, Trek‘n Eat und Adventure Food.
Tipp: Currypulver, getrocknete Chilies und Tomaten, Ingwer sowie Oregano wiegen nichts, rauben kaum Platz und retten so manch langweiliges Fertiggericht! (Viele weitere Tipps zum Thema auch in unserem Podcast)