Goldenes Abendlicht liegt über den Almwiesen, die letzten Strahlen der Sonne fallen genau auf die Holzbank an der Rückseite der Berghütte. Wattewolken schweben über den Gipfeln, irgendwo muht träge eine Kuh. Aus der Küche weht der Duft von überbackenem Käse herüber. Man setzt sich an den gewaltigen Holztisch und isst im Kreise seiner Freunde oder der Familie zu Abend. Vorfreude kommt auf: Die einen planen gleich eine stramme Wanderrunde für den nächsten Tag, die anderen wollen morgen einfach nur auf der Wiese liegen und höchstens einen Abstecher zum nahe gelegenen Bergsee machen. So friedlich kann ein Hüttenabend ausklingen.
Wie man an eine Berghütte kommt? Das ist inzwischen recht einfach, denn es gibt eine Vielzahl von Portalen, die Privathütten vermitteln. Auch als Mitglied im Alpenverein kommt man an Selbstversorgerhütten ran, oder man bucht sich für Berg- und Mehrtagestouren einfach einen Schlafplatz in einer der vielen DAV-Hütten, oder einer Hütte der anderen Alpenvereine. Übernachtungen kosten je nach Ausstattung und Personenzahl ab 10 Euro pro Tag und Nase. Manchmal kann man auch seinen Hund mitnehmen, gegen einen Aufpreis. Das sollte man im Voraus aber unbedingt abklären. Fast alle Hüttenangebote wenden sich an Selbstversorger, vereinzelt gibt es Halbpension.
Miethütten finden sich in allen Alpenländern: In Österreich erschlägt einen das Angebot nahezu. Auch die Schweiz führt viele Miethütten, die hier vornehm Chalets heißen. Die Italiener ziehen langsam nach, vor allem in Südtirol liegen interessante Hütten; in Deutschland ist das Angebot doch eher bescheiden.
Wie gehe ich vor, wenn ich eine Berghütte mieten will? – Am besten man sucht sich erst eine Gegend aus und überlegt dann, wie viele Personen mit dürfen. Erst dann klickt man sich durch die Angebote. Dabei unbedingt auf die Saison achten, denn wer günstig bucht, spart leicht bis 200 Euro pro Woche. Viele Besitzer möchten einen Mindestaufenthalt von einer Woche; eine kürzere Mietzeit ist oft (nur) gegen Aufpreis möglich. Viele Berghütten sind mit dem Auto erreichbar, oder der Besitzer bietet einen Gepäckservice an. Meist ist auch ein aktueller Belegungsplan online, so dass man sofort sieht, ob die Traumhütte noch frei ist.
Keine Lust auf Miethütte und Endreinigung? – Dann auf zum Wirt/Wirtin!
Auch in Corona-Zeiten muss man nicht auf den Besuch einer bewirtschafteten Hütte verzichten: Die meisten Berghütten der Alpenvereine öffnen ihre Türen, sobald es die Umstände erlauben und haben dann meist auch von Mai bis Mitte/Ende Oktober geöffnet. Natürlich hängt das immer von der jewieligen Situation ab, die man im Voraus (am besten telefonisch) in Erfahrung bringen sollte. Eine Anmeldung und Buchung vor der Bergtour ist in Pandemie-Zeiten sowieso schon zum Standard geworden. Kontaktdaten, um sich vor der Tour bei den Hütten des DAVs zu informieren, findet ihr z.B. auf:
alpenvereinaktiv.com/de/huetten
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