Das Bloggerwandern Rheinland-Pfalz ist seit vielen Jahren eine besondere Social Media Veranstaltung, bei der ausgesuchte Prädikatswanderwege in den rheinland-pfälzischen Tourismusregionen gemeinsam mit Touristikern, Bloggern, Experten und der outdoor-Redaktion erwandert werden.
Das 11. Bloggerwandern Rheinland-Pfalz fand dieses Jahr vom 19. bis 21. April unter der Kampagne "We Ahr Open" im Ahrtal statt. Gewandert wurde auf verschiedenen Etappen des Fernwanderwegs AhrSteig, der auf 100 km von der Ahrquelle in Blankenheim in der Eifel bis zur Mündung der Ahr in den Rhein bei Sinzig führt.
Was wir dieses Jahr auf unserer Wanderung durch das Ahrtal erlebt haben, erfahrt ihr in unserem Bericht weiter unten auf dieser Seite. Mit dabei waren neben outdoor-Chefredakteur Alex Krapp auch diese Wander- und Reiseblogger:innen:
- Anita Becker/Claudia Herr – aktiv-durch-das-leben.de
- Dina Knorr – borderherz.de
- Philip Muders – journication.de
- Jan Jordan – deutschlandjaeger.de
- Natalie Dickmann – outdoorfamilienglueck.com
- Steffi Hetzel – reiseziege.de
- Stefan Frerichs – rheinwanderer.de
- Jörg Janes – saarfuchs.com
- Sylvia Massenkeil – sylvias-naturally-heart.de
- Janina Croissant – wandercroissant.com
Ulla Dismon kommt von hier, das merkt man erstens am Singsang in ihrer Stimme und zweitens an der Begeisterung, mit der sie uns auf dem Felsen am Teufelsloch einen der schönsten Blicke auf die Schleifen der Ahr zeigt. Bis zu 300 Meter tief hat sich der Fluss in das rheinische Schiefergebirge gegraben. Hier, bei Altenahr, mäandriert er besonders stark. Nur der steile Felsgrat der Engelsley verhindert, dass sich seine Ufer berühren. Dass Ulla heute den Teilnehmenden des "Bloggerwanderns Rheinland-Pfalz" die Schönheiten ihrer Heimat zeigen kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Bis vor kurzem hatten die Ahrtaler andere Sorgen. Die einzigartige Topographie, die schon seit mehr als 100 Jahren Wandernde und andere Gäste anzieht, wurde den Bewohnern am 14. Juli 2021 zum Verhängnis. Nach starkem Regen floss das Wasser aus den Bächen der Seitentäler in dem engen Tal zu einer vernichtenden Flut zusammen. Auch wenn Ulla uns zeigt, wie hoch der Pegel stand und auch wenn wir so manche Ruine oder zerstörte Brücke mit eigenen Augen sehen: Fassen kann man es trotzdem kaum.
Und wie um es sich selbst immer wieder zu bestätigen, dass das alles wirklich passiert ist, erzählen viele davon, die uns auf unserer Wanderung begegnen: Andreas Carnott, Inhaber des Hotels Ruland in Altenahr, der als einer der ersten den Betrieb wieder aufnahm. Oder Thorsten Rech, dessen stilvolles Bahnhofshäuschen es samt Resraurant und Vinothek schwer erwischt hat, Antje Körtgen, die mit ihren Eltern den Winzerhof in Ahrweiler betreibt, der tagelang unter Wasser stand. Sie alle haben Glück im Unglück gehabt, sind mit dem Leben davongekommen, hatten genügend Energie und Reserven um weiterzumachen. Und sie hatten Helfer. Die Welle der Hilfsbereitschaft, die nach der Flut durch das Tal schwappte, war eine ebenso unerwartete Naturgewalt wie die Katastrophe selbst. Über 300.000 zählte man insgesamt, sie kamen von überall, kamen mit Schaufeln, Radladern, Baggern, Traktoren und mit bloßen Händen. Die Ahrtaler werden nicht müde, Geschichten davon zu erzählen. Und so führt eine Wanderung auf dem Ahrsteig nicht nur durch eine der wohl schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands, sondern erzählt auch eine Geschichte der Zuversicht, allen Wunden, aktuellen Problemen und politischen Fragwürdigkeiten zum Trotz.
Jetzt erst recht
Ein gutes Beispiel für einen gelingenden Neustart ist auch Winzer Lukas Sermann aus Altenahr. Er musste seinen kompletten Betrieb neu aufbauen. Für ihn berge der Klimawandel sogar Chancen, sagt er. Während es für die Reben in vielen südeuropäischen Weinregionen schon zu heiß wird, profitieren nördlich gelegene Anbaugebiete. Und so öffnet man sich an der Ahr dem Neuen, ohne das Alte aus den Augen zu verlieren. Wer sich wie wir auf den rund 100 Kilometer langen Ahrsteig macht, kann sich davon überzeugen
Alle Infos zum Ahrsteig findet ihr auf ahrsteig.de
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