Ob Kopfbedeckung, First Layer oder Extraausrüstung für Pausen, die outdoor-Testredakteure Boris Gnielka und Frank Wacker decken alle Aspekte ab. Auch Essen, Trinken und Wintercamping – weitere Tipps und von uns getestete Winterausrüstung findet ihr im Winter-Special als PDF zum Download:
Mit Frieren teilt der Körper uns mit, dass er mehr Energie aufwenden muss, um seine Betriebstemperatur aufrechtzuerhalten. So weit muss man es aber nicht kommen lassen:
Abhärten
Kälteempfinden kann man trainieren. Wer sich gezielt Kälteimpulsen aussetzt, tut außerdem etwas für sein Immunsystem. Das bedeutet zum einen, dass man oft und bei jedem Wetter nach draußen gehen sollte, zum anderen empfehlen sich kalte Duschen, Kneippanwendungen und kurze Barfußrunden im Schnee.
Das Zwiebelprinzip
Vier mäßig warme Schichten halten Kälte besser warm als drei dicke, auch wenn sie in Summe das gleiche Polster ergeben. Grund ist, dass die Luftschicht zwischen den Lagen zusätzlich isoliert. Lange Unterwäsche, Isolation (Fleece- oder Wollpulli), Windschutz (Softshelljacke und -hose) und Nässeschutz (Funktionsjacke) bilden die Bestandteile.
Trocken bleiben
Wer sich körperlich anstrengt, gerät auch bei kalten Temperaturen ins Schwitzen. Weil Körperwärme besser über feuchte als über trockene Haut und Kleidung entweicht, sollte man schnell trocknende Unterwäsche aus Kunstfasern oder einem Kunstfaser-Woll-Mix tragen. Sie funktioniert am besten, wenn sie auf der Haut anliegt, also nicht zu leger geschnitten ist.
Richtig atmen
Wenn man kalte Luft einatmet, muss der Körper sie auf dem Weg zur Lunge erwärmen. Gesünder für Bronchien und Lunge ist es, durch die Nase einzuatmen, denn dann ist der Weg länger.
Extremitätenschutz
Über den Kopf verlieren wir besonders viel Körperwärme, und Finger frieren schnell. Also: unbedingt eine Mütze und Handschuhe tragen. An den Händen empfiehlt sich das Zweilagenprinzip: dünne Fingerhandschuhe unter warmen Skihandschuhen oder Fäustlingen anziehen.
Schuhe und Co.
Wie am Körper muss die Luft auch an den Füßen zirkulieren können. Daher sollten die Schuhe so groß sein, dass man bequem dicke Socken darin tragen kann und gegebenenfalls auch Thermosohlen darin Platz finden. Vorsicht: Eine zu feste Schnürung behindert ebenfalls die Zirkulation.
Innen heizen
Genauso warm wie Tee, aber viel nahrhafter: Eine Suppe wirkt bei Kälte Wunder. Gewürze unterstützen den Effekt, Scharfes wie Chili und Ingwer wärmt besonders. Für die heiße Suppe unterwegs bieten sich isolierende "Foodcontainer" an. Optimal bspw. der Thermos Stainless King Isolierbehälter (0,47 l, ca. 35 Euro).
Kältekiller
Die Fjällräven Expedition Mid Winter (ca. 430 Euro) ist die mit Abstand wärmste Kunstfaserjacke, die wir bis dato getestet haben. Selbst klirrender Frost von minus 30 Grad lässt sie kalt. Das liegt unter anderem an der ausgefeilten Zweilagenkonstruktion: Innen steckt Synthetikvlies, in den äußeren Kanälen daunenähnliche Fasern. Durch diesen Kniff trägt sich das Bollwerk trotz des hohen Gewichts sehr bequem (Damenjacke hier bestellbar). Ebenfalls kuschelig warm und einen Tick günstiger: die Daunenvariante Expedition Pack Down Hoodie (ca. 340 Euro)
Auf heißen Sohlen
Eisfüße scheinen bei manchen Menschen genetisch bedingt zu sein. Die Einmal-Sohlenwärmer von Thermopad bereiten dem Leiden für bis zu fünf Stunden ein Ende – ein Luxus für klirrend kalte Tage, ca. 3 Euro pro Paar.
Hautfreunde
Die Gesichtshaut wird es danken: Für Outdoor-Spaß in tieferen Lagen reicht eine normale Kälteschutzcreme (z.B. von Weleda), im Gebirge bietet sich eine Sonnen- und Kälteschutz-Kombination sowie ein Fettstift für die Lippen an. Beides in einem gibt es von Ladival.