1. Ruwenzori Mountains – Uganda/Kongo
Auch wenn Kilimandscharo und Mount Kenya ein Stück höher aufragen: Die eindrucksvollste Bergwelt Afrikas erhebt sich in den 160 Kilometer langen Ruwenzori Mountains. Die meist wolkenverhangenen, teils vergletscherten "Mondberge" schwingen sich am Margherita Peak in 5109 Meter Höhe auf und beheimaten die artenreichste Bergflora des Kontinents. Aufgrund der extremen Luftfeuchtigkeit und der konstanten Temperaturen erreichen viele Pflanzen gigantische Ausmaße, etwa die Riesenlobelie, die bis zu acht Meter hoch wächst. Top-Tour: Durch das Herz des kaum erschlossenen Gebirges führt der einwöchige, anspruchsvolle Central Circuit Trail.
2. Anden – Südamerika
Mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von rund 7500 Kilometern bilden die Anden die längste Gebirgskette der Welt. Zwischen Venezuela und Feuerland durchzieht sie Südamerika auf 65 Breitengraden, entsprechend groß ist die Landschaftspalette: Sie reicht von tropischen Regenwäldern über menschenleere Hochebenen bis hin zu brodelnden Vulkanen und mehr als hundert Sechstausendern. Der prominenteste Gipfel ragt in Argentinien auf: der Aconcagua, mit 6962 Metern der höchste Berg außerhalb Asiens. Top-Tour: Der Chachani (6075 m) bei Arequipa/Peru gilt als einer der einfachsten Sechstausender der Welt – eine gute Akklimatisation vorausgesetzt
3. Ellsworth-Gebirge – Antarktika
Am 23. November 1935 startete der US-amerikanische Polarforscher Lincoln Ellsworth zum ersten transantarktischen Flug – und entdeckte dabei das höchste Gebirge des Kontinents: die nach ihm benannten Ellsworth Mountains in der Westantarktis. Zwei Hauptketten bilden das rund 50 Kilometer breite und 360 Kilometer lange Gebirge, die Heritage Range im Süden sowie die Sentinel Range im Norden. In letzterer ragen die fünf höchsten Gipfel der Antarktis auf, allen voran der Mount Vinson (4892 m), der erst 1966 bestiegen wurde. Top-Tour: Mount Vinson. Die technischen Schwierigkeiten sind mit denen am Montblanc vergleichbar.
4. Rocky Mountains – Kanada/USA
Zwischen dem Liard River in British Columbia und dem Rio Grande in New Mexico erstreckt sich die mächtigste Bergkette Nord-amerikas: die Rocky Mountains. Mit über 4800 Kilometern ist das Gebirge rund vier Mal so lang wie die Alpen – aber nicht ganz so hoch: Ihr Gipfelkönig, der Mount Elbert in Colorado, ragt 4401 Meter auf. Am wildesten zeigen sich die Rockies in Kanada: Sie sind geologisch jünger als ihre südlichen Nachbarn, waren einst stark vergletschert und weisen daher wesentlich markantere Formen auf. Top-Tour: Der 44 Kilometer lange Skyline Trail im Jasper-Nationalpark besticht mit XXL-Panorama und guten Chancen auf Tiersichtungen (siehe Video).
5. Himalaya – Zentral-/Südasien
Vor etwa 50 Millionen Jahren kollidierte die Indische mit der Eurasischen Platte – die Geburtsstunde des Himalayas. Auf rund 2500 Kilometern Länge bildet das Gebirgssystem zwischen dem Indischen Subkontinent und dem Tibetischen Hochland das Dach der Welt: Zählt man den Karakorum dazu, ragen dort alle 14 Achttausender und über 300 Siebentausender auf. Und in Zukunft vielleicht auch ein Neuntausender, denn der Himalaya wächst immer noch – bis zu einem Zentimeter pro Jahr. Top-Tour: Der Manaslu Circuit in Nepal führt in drei Wochen um den achthöchsten Berg der Welt.
6. Kaukasus – Eurasien
Üppiges Grün und eisige Bergriesen liegen im Kaukasus ganz nah beieinander. Auf über 1100 Kilometern erstreckt er sich zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, doch zu welchem Kontinent das Gebirge gehört, ist umstritten – und damit auch, welcher Berg der höchste Europas ist. Zieht man die innereurasische Grenze am Hauptkamm, gebührt dem nördlich liegenden, 5642 Meter hohen Vulkan Elbrus die Ehre. Hält man sich jedoch an den 1730 vom Kartografen Philip Johan von Strahlenberg festgelegten Grenzverlauf, zählt der Elbrus zu Asien – dann hält der Montblanc mit 4810 Metern den Europarekord. Top-Tour: Vom Wandergipfel Tscheget (3440 m) bieten sich traumhafte Blicke zum Elbrus und hinab ins Baksan-Tal.