10 Jahre UNESCO Welterbe Dolomiten

Berg-Jubiläum
10 Jahre UNESCO Welterbe Dolomiten

Am 26. Juni 2009 hatte das UNESCO-Welterbekomitee die italienische Gebirgskette in die Liste des Weltnatur- und kulturerbes aufgenommen. Zehn Jahre später wird das noch einmal gebührend gefeiert! Alle Infos dazu gibt es bei uns, außerdem zeigen wir euch die schönsten Dolomitengipfel im Video ...

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Foto: IDM Suedtirol Daniel Geiger

Von dem insgesamt 141.903 Hektar großen Gebiet liegen 70.818 Hektar in Südtirol und stellen sowohl im Winter als auch im Sommer ein Paradies für Outdoor-Begeisterte dar: Kletterer, Wanderer, Mountainbiker, Skifahrer, und Snowboarder vergnügen sich hier in den Dolomiten je nach Jahreszeit auf den geschwungenen Almen und an den kantigen Felshängen. Aber auch im Trentino und der italienischen Provinz Belluno ragen wunderschöne Dolomitengipfel in die Höhe – für viele sind die „bleichen Berge“ sowieso die schönsten der ganzen Welt! Aber überzeugt euch doch selbst:

Video: Die schönsten Dolomitengipfel


Wo liegen die Dolomiten?

Die Dolomiten sind eine Gruppe der südlichen Kalkalpen in Südtirol, reichen aber bis in die italienischen Regionen Venetien, Trentino und Belluno. Ihre charakteristischen Formationen mit Zinnen und Türmen aus Kalk- oder Dolomitgestein, die nur unterbrochen werden von Bergseen, Weiden und Wäldern, machen sie zu einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer, Bergsteiger und Skifahrer. Der höchste Gipfel der Dolomiten ist die Punta Penia in der Marmolata (3343 m).

Warum heißen die Dolomiten eigentlich Dolomiten?

Ursprünglich nannte man die Dolomiten die „bleichen Berge“. Es war der Geologe und Mineraloge Deodat de Dolomieu aus dem französischen Ort gleichen Namens, der 1789 auf einer seiner Reisen von Innsbruck über den Brenner nach Tirol in den Stubaier Alpen ein helles Gestein entdeckte. Erst schien es Dolomieu, als wäre die Probe ein Art Kalkstein, doch seine Laboruntersuchungen ergaben, dass das Gestein kein Wasser enthielt und bei Säureeinwirkung – anders als Kalk – nicht sofort Gas freisetzte.

Dolomieu sandte das Gestein an den Chemiker, Botaniker und Geologen Nicholas de Saussure. Dieser bestätigte den Fund als bisher unbekanntes Mineral und katalogisierte es unter dem Namen Dolomite, zu Ehren Dolomieus. Den Felsen, dem es entnommen worden war, gab er den Namen Dolomia. Doch erst um das Jahr 1864 gelangte der Name Dolomiten in den allgemeinen Sprachgebrauch für das Gebirge, das zu großen Teilen aus Dolomit besteht.

Rückblick: 26. Juni 2009

Bei seiner 33. Tagung in Sevilla, Spanien, hatte das UNESCO-Welterbekomitee am 26. Juni 2009 die Dolomiten in die Liste des Weltnatur- und kulturerbes aufgenommen. Das Dolomiten-Schutzgebiet im Norden Italiens erstreckt sich über die Provinzen Südtirol, Trentino, Belluno, Udine und Pordenone.

Ihre Aufnahme in die Liste des Welterbes verdanken die Dolomiten vor allem ihrer geologischen Entstehungsgeschichte, die einzigartig in den Alpen ist: Vor 2,5 Millionen Jahren bildeten sie ein riesiges Korallenriff im Urmeer Tethys. Heute wechseln sich die schroffen Felstürme der „Bleichen Berge“ ab mit tiefen Tälern und sanften Hügeln. Die Dichte geologischer Zeugnisse der Erdgeschichte in einem einfach zugänglichen Raum macht die Dolomiten zu einem idealen Forschungs- und Lehrgebiet. Ein weiteres Auswahlkriterium war die außergewöhnliche Schönheit der Landschaft: Die Topografie der Region ist geprägt von einer bemerkenswerten Konzentration spektakulärer Bergmassive. Das dramatische Farbspiel bei Sonnenauf- und -untergang des Rosengarten-Massivs in Südtirol ist unvergesslich und ein eindrucksvolles Beispiel des Naturschauspiels Dolomiten. Positiv wirkte sich auch die große Anzahl bereits bestehender Schutzgebiete aus.

Neun Berggruppen der Dolomiten sind nun Weltnaturerbe, sechs davon liegen in Südtirol: die Naturparke Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler sowie Schlern-Rosengarten mit angegliedertem Latemar und die Bletterbachschlucht. Außerdem dabei die Gebiete: Pale di San Martino, Pale di San Lucano, Belluneser Dolomiten und Vette Feltrine, die Nördlichen Dolomiten, die Marmolatagruppe, das Dolomiten-Gebiet rund um Pelmo-Croda da Lago, die Brenta-Dolomiten, Pale di San Martino, Vette Feltrine und Pale di San Lucano sowie im Osten das Oltre Piave und die Friauler Dolomiten.

Die Liste des Welterbekomitees umfasste bis dato 878 Kultur- und Naturstätten in 145 Ländern, davon mehr als 60 Schutzgebiete in Gebirgen. In den Alpen waren bislang nur zwei Gebiete als Weltnaturerbe gelistet: das Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn sowie Monte San Giorgio, beide in der Schweiz. Neben den Dolomiten wurde auch das niederländische und deutsche Wattenmeer aufgenommen.

Feierlichkeiten 2019 in Südtirol

Während des gesamten Jubliäumsjahres werden in der Region Südtirol einige Veranstaltungen geboten:

  • 4. Januar 2019: Eröffnung des Jubiläumsjahres und Bergfilmfestival in Sexten
  • 14. bis 19. Januar: Eisskulpturen-Ausstellung in St. Ulrich
  • 21. April: Eine musikalische Reise in die Erdgeschichte in Aldein / Radein
  • 9. und 10. Juni in Sexten: Eine Spiegelinstallation an den Sextner Dolomiten erinnert an die Funktion des Gebirges als Sonnenuhr.
  • 26. Juni in Sexten: Das begehbare Gipfelbuch. Die Gipfelbücher verschiedener Dolomitengipfel werden im Tal ausgestellt und somit für jedermann erreichbar sein.
  • 13. bis 20. Juli: Bergwoche Sexten
  • 18. Juli: PEAKnick mit Aussicht in Sexten: Die Erstbesteigung der Dreischusterspitze wird mit einem schönen Abend in atemberaubender Kulisse gefeiert.
  • August 2019: Autorenlesungen „Incontri con l'autore“ mit Adam Holzknecht über die Geschichte des Langkofels in St. Ulrich.
  • 15. August in Wolkenstein: Ferragosto-Umzug „150 Jahre Erstbesteigung des Langkofels“.
  • 17. August: Gedenkmesse für die am Langkofel verunglückten Bergsteiger mit musikalischer Umrahmung – in der Toni Demetz Hütte bei St. Christina
  • 18. August: Musikalische Unterhaltung mit der Gruppe „Odle Sound“ – in der Toni Demetz Hütte bei St. Christina
  • 21. August in Toblach: Der große Tag! – Ein Bergfest zur Feier der Erstbesteigung der Großen Zinne mit einer Zeitkapsel-Installation am Paternsattel und dem historisch erlebbaren Fischleintal als Highlight.
  • 21. August in Toblach: Filmpremiere von Reinhold Messners Film „Die Große Zinne“.
  • 22. August in Aldein / Radein: Der Sternenhimmel im GEOPARC – Ausblick in die Vergangenheit.
  • 29. September & 1. Oktober: Dolomites UNESCO Forum & Kamingespräche in Sexten: EURAC Bozen, IDM Südtirol, die Stiftung UNESCO Dolomiten und der Tourismusverein Sexten halten einen zweitägigen Fachkongress zum zehnjährigen Jubiläum der Dolomiten als UNESCO-Welterbe ab
  • 30. Dezember in Sexten: Stilles Feuerwerk und Abschluss des Jubiläumsjahres 2019.

Weitere Impressionen aus Südtirol:

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Dolomites UNESCO Geotrail – die ultimative Trekkingtour

Seit Sommer 2018 führt eine neuer Weitwanderweg auf 176 Kilometern von der Bletterbachschlucht im Südtiroler Südwesten quer durch das Gebirge bis nach Sexten ins Pustertal. Auf zehn Etappen erleben Bergsportler hier die ganze Pracht der Dolomiten, in Bergstöcken wie dem Rosengarten, dem Schlern, der Puez-Geisler-Gruppe. Zum Schluss streift man auch die berühmten Drei Zinnen.

Bergwiesen, Geröllhänge und wilde Felszacken, Seen, Bäche und duftende Nadelwälder mixt die Tour zu einem unvergesslichen Cocktail. Zugleich aber handelt es sich bei diesem Weitwanderweg um einen großartigen Lehrpfad: Er informiert anschaulich über die Entstehungsgeschichte und Besonderheiten der Dolomiten, live und vor Ort.

... oder in unserer PDF-Sammlung „Best of Dolomiten“ (siehe oben)