Schleiereule
Denkt man an Eulen, hat man meist ihr herzförmiges Gesicht vor Augen: Schleiereulen (Tyto Alba) sind unter den kauzigen Promis weit vorne.
Merkmale
Schleiereulen haben sehr helle Federn, südliche Unterarten fast weiße Bäuche, und werden bis 40 Zentimeter groß. Rücken und Flügel sind hellbraun mit gräulichen Streifen. Auffällige schwarze Augen in hellem Gesichtsschleier.
Vorkommen
Man findet sie von Großbritannien bis nach Nordafrika und im Osten bis nach Bulgarien und in der Türkei. Die dämmerungsaktiven Eulen nisten gerne in Scheunen, Kirchen und Bäumen und jagen in offener Kulturlandschaft.
Besonderheiten
Spätestens seit Harry Potter sind sie bekannt: Viele Schleiereulen arbeiten in der Zauberschule Hogwarts als Postboten. Trotz der Beliebtheit schrumpft die Population des standorttreuen Vogels im Norden im Moment stark.
Waldohreule
Die Waldohreule (Asio Otus) sieht dem Waldkauz zum Verwechseln ähnlich, trägt aber leicht orangefarbene Ringe um die Augen.
Merkmale
Bis zu 37 Zentimeter groß wird die nachtaktive Waldohreule, mit einer Spannweite bis zu 95 Zentimetern. Schwarz-braun gestreiftes Federkleid, am abgerundeten Schwanz verwaschene Streifen. Die Ohren legt sie im Flug an.
Vorkommen
In Europa und bis nach Nordafrika verbreitet. Waldohreulen ziehen im Winter oft aus den nordöstlichen Gebieten in den Süden. In Deutschland wohnen sie das ganze Jahr über, vor allem in dichten Nadelwäldern.
Besonderheiten
Raffiniert: Sie nutzen alte Krähen- oder Greifvogelnester als Brutstätten. Mäuse und kleinere Vögel jagen die Eulen in offenem Gelände. Im Winter findet man zugereiste Eulen häufig in Schlafgemeinschaften in Parks.
Uhu
Größenrekordhalter der heimischen Eulen: Der Uhu (Bubo Bubo) wird mit bis zu 75 Zentimetern doppelt so groß wie die Waldohreule.
Merkmale
Der Uhu wiegt bis vier Kilogramm. Sein Federkleid variiert je nach Gebiet: in Europa hellbraun mit schwarzen Streifen, Richtung Süden noch heller, in Skandinavien fast ganz dunkelbraune Varianten. Auffällig: Federohren.
Vorkommen
Von Sibirien bis Spanien, von Nordnorwegen bis in die Sahara – Uhus sind weit verbreitet. Sehr anpassungsfähig, bevorzugen aber geschützte Brutplätze in Wäldern, Schluchten, Felsnischen, auch in Industrieanlagen.
Besonderheiten
Uhus sind sehr standorttreu; Jungvögel streifen im ersten Jahr umher, bis sie ihr Revier finden. Zur Beute gehören kleine Säugetiere, Möwen und Enten. Uhus schrecken auch nicht davor zurück, Ratten auf Müllkippen zu jagen.