Beratung: Das perfekte E-Bike für Tourenfahrer

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Das perfekte E-Bike für Tourenfahrer

Mit einem E-Bike kommst du deutlich entspannter ans Ziel. Doch nicht jedes Modell eignet sich für Tourenfahrer mit Gepäck. Wie du das perfekte Rad findest, steht hier ...

Tourenrad Special
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Tourenpartner: Unsere E-Bike-Empfehlungen

Stärker, schneller, weiter – die Performance von Touren-E-Bikes steigt Jahr für Jahr. Welche 2022er Modelle im Test unseres Schwestermagazins Elektrobike überzeugten:

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Niemand profitiert so sehr von der Motorenunterstützung eines E-Bikes wie Tourenradelnde. Das liegt an den oft schwer beladenen Packtaschen, die bei Gegenwind und Steigungen wie Bremskraftverstärker wirken. Damit es trotz des hohen Gesamtgewichts zügig vorangeht, braucht es aber einen drehmomentstarken Antrieb und potenten Akku. »500 Wattstunden sollte der Stromspeicher schon haben, es sei denn, du kurbelst gerne ordentlich mit, um den Akku zu entlasten«, sagt Georg Zeppin, Redakteur bei Elektrobike. Ein großer Tank ist aber kein Garant für hohe Reichweiten. »Wie weit er reicht, hängt vom Schaltsystem, dem Gewicht des Bikes sowie ganz wesentlich von einer flüssigen Trittfrequenz ab«, so der passionierte Radler.

Ein leichtes Modell verbraucht nicht nur weniger Strom, es fährt sich auch agiler und lässt sich besser über Treppen, in den Zug oder auf den Träger des Autos hieven – Tätigkeiten, die man beim Bikekauf gerne mal ausblendet. Die Wahl der Schaltung richtet sich auch nach der bevorzugten Topografie. »Wer viel in den Bergen fährt, wird mit einer 12-Gang-Kettenschaltung weiter kommen und zudem mehr Spaß haben als mit einem 8-Gang-Nabengetriebe«, erklärt Zeppin. Bei den mehr als 100 E-Bikes, die er jedes Jahr testet, achtet er auch auf das maximal erlaubte Systemgewicht. Es beinhaltet das Rad mit allen Anbauteilen, die Fahrenden selbst und das Gepäck – bei Touren mit Zelt ein wichtiges Merkmal. »130 Kilo klingen viel, doch wenn das Rad schon 30 und man selbst mit Klamotten, Trinkflaschen, Helm, Schuhen & Co. 90 wiegt, dann bleiben fürs Gepäck inklusive Schloss nur noch 10 übrig«, sagt Zeppin. 25 Kilo sollten es aber mindestens sein. Auf Zelttour kommt der Halbzentner schließlich schnell zusammen – und den sollte auch der Gepäckträger aushalten. Damit sich das Bike voll beladen souverän und sicher steuern lässt, sollte es aus Alu bestehen und auf doppelt geösten Felgen sowie großvolumigen, sogenannten Ballonreifen rollen. Die dicken Pneus filtern Erschütterungen erstaunlich gut raus. Zeppin: »Eine Federgabel braucht man eigentlich nur dann, wenn es häufig über raues Terrain geht.« Hier empfiehlt sich ein mittels Luftkammer gefedertes Modell, da es sich anders als Stahlfedergabeln besser auf das jeweilige Gewicht anpassen lässt. Schließlich kommt auch ein Tourenbike nicht immer nur voll beladen zum Einsatz.

Wieviel kostet ein gutes Touren-E-Bike?

Ein gutes Touren-E-Bike hat seinen Preis. »Bei 2500 bis 3000 Euro fängt der Spaß an«, sagt Zeppin. Für ein komfortables Fahrerlebnis entscheidend ist aber auch eine bequeme Sitzposition. Sattel und Lenkergriffe lassen sich zur Not später auswechseln, der Rahmen hingegen nicht. Um so wichtiger ist, dass er zur Statur passt. Ein Besuch beim Fachhändler inklusive ausführlicher Testfahrt schafft hier Klarheit. Doch auch Direktvertreiber wie Canyon, Rose & Co bieten eine fundierte Beratung an, wenn auch via Telefon und Internet. Außerdem oft dabei: ein Umtauschrecht, falls es wider Erwarten doch nicht passt.

Welcher Antrieb passt für mich?

Der Motor ist das Herz eines E-Bikes und entscheidet damit maßgeblich über Schub und Schiebepassagen. Welche Antriebe sich für Tourenrad-Fans am besten eignen.

»Die Zeiten, als jedes neue E-Bike automatisch mit einem Bosch-Tretlagermotor ausgeliefert wurde, sind lange vorbei«, erklärt Elektrobike-Redakteur Georg Zeppin. Inzwischen buhlen viele etablierte Hersteller mit verschiedensten Modellen um die Gunst der Zweirad-Fans – die bei der Wahl ihres Gefährts zunehmend den Motor mit ins Visier nehmen. Die meisten entscheiden sich dabei für einen Mittelmotor, also einen Antrieb am Tretlager. Hierfür sprechen der niedrige Schwerpunkt und die gut ausbalancierte Gewichtsverteilung: Motor und Akku liegen mittig zwischen Vorder- und Hinterrad. Dadurch ändert sich das vom »Biobike« gewohnte, sichere Fahrgefühl nicht merklich – ein großes Plus vor allem für schwer und hecklastig bepackte Radler. Sie finden im riesigen Angebot an Mittelmotoren auch speziell für Tourenfahrer entwickelte Modelle. Bosch, Brose, Panasonic, Shimano und auch Yamaha haben hier bärenstarke Tourenpartner im Programm, mit denen es auch in den Bergen zügig vorangeht, und das selbst üppig beladen. Stehen Flussradwege auf dem Programm, soll das Rad wenig wiegen oder auch im Alltag eine gute Figur machen, spielt der unauffällig verbaute, leichte und leise Antrieb von Fazua seine Vorteile aus. Doch Mittelmotoren haben auch Nachteile. Georg Zeppin: »Konstruktionsbedingt zerrt nicht nur die eigene Tretleistung an der Kette, der Motor bringt seine Kraft zusätzlich auf den Antriebsstrang.« Die Konsequenz: erhöhter Verschleiß. Ein regelmäßig genutztes Mittelmotor-Pedelec muss daher einmal im Jahr zur Inspektion. Antriebe, die in der Hinterachse sitzen, belasten Kette & Co hingegen nicht. Dafür beeinträchtigen sie das Fahrverhalten – was sich aber mit Erfahrung kompensieren lässt, so Zeppin: »Der größte Vorteil von Heckantrieben liegt in der leisen, harmonischen Arbeitsweise und im weitgehend widerstandslosen Freilauf.« Direktangetriebene Heckmotoren (z. B. Alber Neodrives) ermöglichen außerdem eine Energierückgewinnung beim Bergabrollen. Das schont den Akku, vor allem auf Mittelgebirgstouren mit vielen Aufs und Abs.

Die Hersteller und ihre Motoren in der Übersicht

  • Bosch: Der Marktführer bietet sechs ausgereifte Tretlagermotoren an. Für Tourenbikes eignen sich der effiziente Performance Line sowie der leise Active Line Plus.
  • Shimano: Sechs Modelle hat das japanische Label im Sortiment – und mit dem leisen wie starken E7000 einen speziell für Tourenbikes entwickelten Tretlagerantrieb.
  • Brose: Der Anbieter aus Berlin zeichnet sich durch leise Motoren aus, die deaktiviert entkoppeln und so keinen Tretwiderstand leisten. Für Tourenradler ideal: der Drive T.
  • Alber steht für Hinterradantrie-be »Made in Germany«. Der Neodrive Z20 erfreut Tourenbiker mit Energierückgewinnung und geräuschlosem Einsatz.
  • Bafang: Neben 5 Front- und 13 Heckantrieben bietet der chinesische Hersteller mittlerweile auch 14 Mittelmotoren an. Kommt gut auf Touren: der beliebte M420.
  • Fazu: Ride 50 Trail & Street heißt der neueste Wurf der Münchner. Die besonders leichte Einheit aus Akku und Motor steckt im Unterrohr und lässt sich im Nu entnehmen.
  • Panasonic: Die aus Japan stammenden Mittelmotoren finden sich an immer mehr Bikes. Vor allem der satte 90Nm Drehmoment liefernde GX Ultimate ist für Tourenradler ein Fest.
  • Mahle hat mit dem X35 einen sehr kompakten Hinterradantrieb im Programm – ideal für Tourenbiker, die auf kleines Gewicht und sanfte Kraftentfaltung Wert legen.

Wie Pflege ich meine E-Bike-Akku richtig?

Ein leistungsstarker Akku ist Voraussetzung für unbeschwertes Radeln. Wie du deinen Speicher bei Laune hältst – und auf Tour ein Maximum aus ihm herauskitzelst.

  1. Viel Fahren: Ein Fahrradakku altert schon nach der ersten Aufladung, also gleich nach der Produktion. Doch der Alterungsprozess lässt sich beeinflussen: Wird der Akku nicht gefordert, leidet er darunter mehr als bei regelmäßiger Nutzung. Deshalb: fahren, fahren, fahren!
  2. Reserve lassen: Wer seinen Stromspeicher immer komplett leer fährt und danach randvoll lädt, belastet ihn mehr, als wenn er ihn in einem Ladezustand von zirka 10 bis 90 Prozent hält (das gilt übrigens auch für Smartphone-Akkus).
  3. Gut lagern: Den Akku im Fahrradkeller lagern ist keine gute Idee. Am wohlsten fühlen sich die Zellen bei einer Temperatur von rund 10 bis 20° Celsius. In diesem Bereich altern sie am langsamsten. Machst du eine längere Bikepause, nimm den (am besten zu 70 % geladenen) Akku aus dem Rahmen und mit ins Warme.
  4. Extreme vermeiden: Akkus sind längst nicht so temperaturempfindlich wie oft vermutet, nur Frost setzt ihnen zu: je kälter die Umgebung, desto geringer die Reichweite. Außerdem verkürzt häufiges Radeln bei Minusgraden oder solchen über 30° Celsius die Lebensdauer, ebenso das Abstellen des Fahrrads in der prallen Sonne.
  5. Sauber halten: Ob im Rahmen steckende Intube-Akkus oder aufgesetzte Akkupacks: Die Oberfläche solltest du trocken und sauber halten. Spritzwasser macht nichts aus, auf eine Hochdruckreinigung solltest du verzichten.
  6. Korrekt aufladen: Am effektivsten lädst du deinen Bikeakku bei einer Temperatur zwischen 15 und 20° Celsius. Da er sich stark erhitzen kann, solltest du ihn nicht in der Nähe von leicht entzündlichem Material anschließen.
  7. Steigungen meiden: Je steiler ein Anstieg, desto mehr Energie verschlingt er. Vor allem, wenn dein Fahrrad schwer bepackt ist. Willst du möglichst viel Strecke machen, solltest du hochprozentige Steigungen bei der Planung ausschließen.
  8. Schnell treten: Bei geringer Trittfrequenz (Kurbelumdrehungen pro Minute) arbeitet der Motor stärker als bei hoher – und verbraucht dabei mehr wertvollen Akkusaft. Weiter kommt, wer mehr als 70, besser 80 bis 90 Mal die Kurbel pro Minute kreisen lässt (einfach mal stoppen!).
  9. Vorausschauend fahren: Wie beim Auto ziehen häufige Stopps auch beim E-Bike mehr Energie als ein konstantes Dahinrollen. Das Gleiche gilt für Zwischensprints und »Kavalierstarts« – es sei denn, du reduzierst vorher die Unterstützungsstufe und beschleunigst allein mit Muskelkraft.
  10. Bike fit halten: Ein gepflegtes Bike rollt leichter und verbraucht weniger Akkusaft. Kette und Ritzel solltest du regelmäßig reinigen und ölen, den Reifenluftdruck vor jeder Fahrt prüfen: Je höher er ausfällt, desto leichter rollt das Rad. Dabei bitte den maximal erlaubten Druck einhalten (steht auf den Reifen).

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