Auf Gipfel-Tour in Balderschwang

Bayerns Berge
Auf Gipfel-Tour in Balderschwang

Bayerns Berge lassen das Wanderherz höher schlagen. Zu den schönsten Wegen zählen jene um das herrlich abgelegene Allgäuer Bergdorf Balderschwang. Wir stellen sie euch vor.

Wandern in Balderschwang
Foto: Erika Dürr

Wie komme ich nach Balderschwang?

Mit dem Auto über die B 19 bis nach Fischen und über den Riedbergpass nach Balderschwang. Alternativ mit dem Zug nach Fischen, mit Buslinie 44 nach Obermaiselstein und Linie 46 nach Balderschwang.

Wann ist die beste Reisezeit?

Zum Wandern kommt man am besten zwischen Mai und November.

Touren über Balderschwang

1. Zeitweg

(Rundwanderweg Balderschwang) Von Balderschwang im kurzen Zickzack durch Wald und zum großen Wasserfall. Über Weiden weiter zur 2000-jährigen Eibe. Zurück ins Tal. 3,6 km, 1 h, 60 Hm, leicht

2. Balderschwang–Siplingerkopf–Girenkopf

Ab Balderschwang zunächst über Asphalt hinauf zur Oberen Wilhelmine Alpe. Von hier aus teils äußerst steil zum Siplingerkopf, anschließend exponiert entlang des Grates zu Heidenkopf und Girenkopf (Kletterstellen im Abstieg bis I). Von hier zurück nach Balderschwang. 15 km, 5,5 h, 770 Hm, schwer (Kletterstufen bis I)

3. Riedberger Horn–Bleicherhorn (vom Riedbergpass aus)

Mit Bus 46 ab Balderschwang zum Riedbergpass, dann zurück nach Balderschwang wandern: Über herrliche Bergpfade geht es entlang des langen Rückens zwischen Rangiswanger Horn und Bleicherhorn. Von hier aus wahlweise weiter zum Siplingerkopf. Der Dreifahnenkopf ist aus Naturschutzgründen komplett gesperrt, man umgeht den Gipfelbereich unterhalb. 11,3 km, 4:30 h, 510 Hm Aufstieg, 900 Hm Abstieg, mittlere Schwierigkeit

4. Balderschwang–Gelbhansekopf–Hochschelpen–Scheuenwasserfall

Auf einfachen Pfaden ab Balderschwang hinauf zum mächtigen Gipfelkreuz des Gelbhansekopfes, anschließend durch Wald und Moorlandschaft über Hochschelpen zum Scheuenwasserfall. Die Moorpassagen sind grundsätzlich feucht, nach Regenfällen braucht es gutes Schuhwerk. Rückfahrt mit Bus (Linie 46) 12,9 km, 4:30 h, 650 Hm, mittel

5. Balderschwang–Burglhütte–Feuerstätterkopf–Burstkopf

Die Burglhütte erreicht man von Balderschwang nach knapp 6 Kilometern, eine herrlich gelegene Einkehrmöglichkeit. Von hier verlängert ihr die Tour über den Feuerstätterkopf und Burstkopf und wandert zurück nach Balderschwang. 14,6 km, 5 h, 720 Hm, mittel

Wandertrilogie

Wer am Bahnhof Immenstadt startet, kann auf der "Himmelsstürmer"-Route in fünf Tagen die Region Balderschwang durchwandern und kommt am Ende nah beim Ausgangspunkt heraus. allgaeu.de/wandertrilogie

Wie kann ich mich auf Tour orientieren?

Wanderkarten und Tipps gibt es unter allgaeu.de sowie in der lokalen Tourist-Info vor Ort. Die DAV-Wanderkarte BY1 "Allgäu West, Nagelfluhkette, Hörnergruppe" im Maßstab 1:25 000, 11,50 Euro, deckt die Region ab. Der Wanderführer "Himmelsstürmer-Route" beschreibt zwei der hier erwähnten Strecken, Bergverlag Rother, 16,90 Euro.

Wo kann ich in Balderschwang gut übernachten?

Das Kräuterhotel Kienle bietet einen kostenlosen Parkplatz, Wellness und ein Restaurant mit Burgertag, circa 120 Euro pro Nacht für eine Person. Günstiger ist es im nahegelegenen Gasthof Schwabenhof, ab 63 Euro pro Person. Besonders exquisit nächtigt und isst man im Hubertus Mountain Refugio (EZ ab 240 Euro). Rustikal und liebenswert: Die Burglhütte in Österreich bietet einfache Übernachtungsmöglichkeiten im urigen Lager an. Info: burglhuette.at, 00 43/6 64/1 32 27 12

Der komplette Reisebericht zum Download

Während meine Gedanken noch kreisen, stehe ich plötzlich vor einem gut fünf Meter hohen Wasserfall. Ich erkenne ihn sofort, auch wenn er heute ganz anders aussieht als gestern, als ich schon einmal hier war – auf dem Weg zur berühmten 2000 Jahre alten Eibe, dem Wahrzeichen des 400-Einwohner-Dorfes Balderschwang. Wo heute die September-Sonne lacht, die Vögel fröhlich zwitschern und der Sommer den Duft von Pilzen durch den Wald wogt, schüttete es gestern kräftig. Tiefer Nebel hatte die Bäume und Berge dick in Grau gehüllt. Doch für die kleine Runde gleich vom Hotel aus hatte dieses Wetter seinen ganz besonderen Reiz: der Regen, der auf die Kapuze prasselt. Die Gräser, die ihre nasse Last an den Schuhen abstreifen, die aufgereihten Tropfen an dem Gatter, die synchron abfallen, wenn man es berührt. Erschöpft erreiche ich das Hotel...

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