Wie man hinkommt: Iberia fliegt täglich Linie nach Teneriffa. Die Tarife sind mitunter günstig (ab 200 Euro), allerdings mit Umstieg in Madrid (iberia. com). Mit Condor (condor.com) fliegt man direkt, beispielsweise von München oder Frankfurt ab 250 Euro retour auf die Insel.
Herumkommen: Mietwagen gibt es direkt am Flughafen (zum Beispiel über cicar.com). Auch mit Bussen kommt man auf der Insel gut herum. Fahrpläne finden sich unter titsa.com
Karte und Literatur: Sehr empfehlenswert ist der Rother Wanderführer Teneriffa mit 80 Touren, Kartenausschnitten und GPS-Tracks (14,90 Euro). Eine 57-seitige »Natur-Broschüre Teneriffa« mit vielen praktischen Tipps kann man sich kostenlos unter webtenerife.de/aktivitaten/natur/ herunterladen. Die Orientierung erleichtern die Kompass-Wanderkarte »Teneriffa« (11,99 Euro) und das Freytag & Berndt-Wanderkarten-Set »Teneriffa« (12,90 Euro), beide im Maßstab 1:50000.
Beste Zeit: Teneriffa ist ein Ganzjahres-Wanderziel, es herrschen grundsätzlich angenehm milde Temperaturen. Selbst im Winter wird es in Küstennähe gut 20 Grad Celsius warm. Stärkere Niederschläge beschränken sich meist auf die Höhenlagen (hier sind manchmal auch Schnee-Einbrüche möglich) und auf den Norden der Insel.
Informieren: Allgemeine Reiseinfos zu Teneriffa gibt das Spanische Fremdenverkehrsamt unter spain.info. Weitere Tipps, auch zum Thema Wandern, finden sich unter webtenerife.de
Teneriffa: Die schönsten Touren
1 – Auf den Guajara
10 km, 4,5 Std., 650 Hm, mittel
Mit grandiosen Aussichten führt diese Tour auf den zweithöchsten Berg der Insel, den Guajara (2718 m). Die gut beschilderte Route startet am Parador Nacional in den Cañadas und führt mit Blick auf den Pico del Teide zum Guajara-Gipfel. Der Aufstieg ist leicht bis mittelschwer, der Abstieg erfordert viel Trittsicherheit und birgt bei Regen und starkem Wind Steinschlaggefahr.
2 – Barranco Secco
11,5 km, 6,5 Std., 1000 Hm, schwer
Alternativ zur berühmten Masca-Schlucht, die aktuell für Wanderer gesperrt ist, führt diese Tour im Teno-Gebirge vom Dorf El Moledo durch den Barranco Secco zum Atlantik. Die Tour bietet Aussichten bis La Gomera, gewaltige Felswände und einen abgelegenen Strand (Playa de Barranco Secco), an dem man bei ruhiger See baden kann. Retour auf dem gleichen Weg. Nur für konditionsstarke, schwindelfreie Wanderer.
3 – Anaga-Runde
13,5 km, 5,5 Std., 1000 Hm, mittel
Ausgehend von der Casa Forestal de Anaga, einem ehemaligen Forsthaus, führt diese Rundtour im Anaga-Gebirge durch Nebelwälder und panoramareiche Berggrate zum Sandstrand von Playa de San Roque, der sich für eine Badepause anbietet. Zu den Highlights am Weg gehört auch die Ortschaft Taganana, die bis 1960 nur zu Fuß oder per Esel erreichbar war.
4 – Paisaje Lunar
13,5 km, 4,5 Std., 750 Hm, mittel
Vom Bergdorf Vilaflor südlich der Cañadas del Teide geht es zunächst durch Kiefernwald, dann mit schöner Aussicht über den Atlantik zur »Paisaje Lunar«, der Mondlandschaft.BizarreTuffsteinkegelzieren hier das Gelände, manche zu Türmen, andere zu Nadeln geformt. Durch Winderosion verändert sich das Naturwunder ständig. Der Rundweg führt auch am Vulkanberg Montaña Colorada vorbei und trifft schließlich wieder auf den Weg hinab nach Vilaflor.
5 – Vulkane bei Güimar
12 km, 3,5 Std., 150 Hm, leicht
Ausgangsort dieser einfachen Wanderung ist das hübsche Fischerdorf Puertito de Güímar im Osten von Teneriffa. Als markierte Rundtour führt sie durch das Malpaís de Güímar und rund um den kleinen Vulkankegel der Montaña Grande (278m). Das Gebiet steht unter Naturschutz und beeindruckt mit seiner fantasyhaften Lavalandschaft, in der es Lavatunnels, vulkanische Bomben, Stricklava, Wolfsmilchgewächse und salzliebende Pflanzen zu entdecken gibt.
Reisereportage Teneriffa
Eigentlich wollte Alexander von Humboldt nur einen kurzen Zwischenstopp auf Teneriffa einlegen. Doch als er die Insel während seiner Schiffspassage nach Kuba 1799 erblickte, faszinierte sie ihn so sehr, dass er den Kapitän zu einem fünftägigen Aufenthalt überredete. Während dieser Zeit bestieg der damals 29-jährige Naturforscher den 3718 Meter hohen Pico del Teide im Herzen der Insel – heute Spaniens höchster Berg. 21 Stunden reine Gehzeit brauchte er und bekam dabei sämtliche Vegetations- und Klimazonen der Insel zu Gesicht. Ich hingegen halte es wie die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen, die den Teide respektvoll aus der Ferne betrachteten. Kegelförmig ragt der Vulkan aus einem Kessel auf rund 2000 Metern Höhe, der Caldera de las Cañadas, empor. Schneezungen bedecken sein Haupt, darunter erstrecken sich scharfkantige und zu skurrilen Formen verdrehte Lavaströme. Manche sind rabenschwarz, andere leuchten in Gelb-, Braun-, Rot- und Grüntönen. Kein Wunder, dass die Guanchen die Gegend um den feuerspeienden Pico del Teide fürchteten und mieden. Er galt als Heimat des launischen Gottes Guayote, der mitunter Feuer, Glut und Gesteinsbrocken auf das friedliche Hirtenvolk niederregnen ließ. Heute fährt eine Seilbahn Touristen bis auf 3555 Meter zum Krater des Pico del Teide. Die bequeme Erreichbarkeit führt dazu, dass der fragile Gipfel allmählich zu zerbrö- seln droht – trotz Genehmigungspflicht für die letzten Meter zu Fuß. Alexander von Humboldt, der die Gegend noch nahezu unberührt vorfand, würde Augen machen. Und sich heute vielleicht für dieselbe Alternativ-Tour entscheiden wie ich: zum Gipfel des Guajara (2718 m), seines Zeichens der zweithöchste Berg Teneriffas. Er zieht weit weniger Besucher an als das »Dach der Insel«, bietet aber grandiose Blicke auf den Pico del Teide und die zum Nationalpark gekürte Vulkanlandschaft der Cañadas. Der Weg auf den Guajara ist mit einer Infotafel versehen und gut markiert. Die Route gehört zum rund tausend Kilometer langen Wanderwegenetz, das sich kreuz und quer über die Insel zieht ...
Unterkünfte & Restaurants auf Teneriffa
- Öko-Finca: Die Finca El Quinto bei Los Realejos im Norden von Teneriffa ist ein ökologisch geführter Bauernhof – und bietet liebevoll eingerichtete Ferienhäuser unterschiedlicher Größe, umgeben von Palmen und mit Meerblick. Ein kleines Haus für maximal zwei Personen gibt es bereits ab 40 Euro pro Tag. Die Betreiber sprechen auch Deutsch. fincaelquinto.de
- Schickes kleines Landhotel: Das Hotel Villalba in Vilaflor, dem höchstgelegenen Ort der Insel (1400 Meter), verfügt über einen Spa- und Fitness-Bereich, Pool und Massage-Angebote. Im hoteleigenen Restaurant kommen typisch kanarische Gerichte auf den Tisch. DZ ab 100 Euro pro Nacht. Info unter hotelvillalba.com
- Traditionelle Unterkünfte: Das »Turismo-Rural-Projekt« von der Hamburgerin Karen Pflieger fördert seit rund zwanzig Jahren das Wohnen in traditionellen Häusern in ländlichen Gebieten der Kanaren. Auf Teneriffa stehen zur Zeit sieben Häuser zur Verfügung. Die Preise für zwei Personen beginnen bei 52 Euro/Tag. la-palma-turismo-rural.de/teneriffa
- Genuss im Patio: Echt urig: Das Restaurant »Sabor Canario« im historischen Zentrum von La Orotava befindet sich in einem Landhaus aus dem 16. Jahrhundert. In seinen zwei großen Innenhöfen sitzt man besonders schön. Serviert wird traditionelle kanarische Küche, ein Menü gibt es für weniger als 15 Euro. hotelruralorotava.es/en/restaurant
- Essen mit Aussicht: Auch bei Einheimischen ist das Restaurant »Meson del Norte« in Las Portelas im Inselnorden sehr beliebt. Auf der Terrasse krönt die Aussicht die hervorragend abgeschmeckten kanarischen Gerichte. restaurantemesondelnorte.es
Tipps von Reiseautorin Sylvia Lischer
- Sterne gucken: Der Teide-Nationalpark ist als UNESCO Starlight Reserve deklariert: ideal zum Sternebewundern. Besonders gut sieht man sie vom Parador de Las Cañadas del Teide und in der Umgebung des Berges Guajara.
- Gofio probieren: Schon die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen, liebten Gofio: geröstetes gemahlenes Getreide, das man zum Beispiel in Suppen oder Joghurt einrühren kann. In manchen Supermärkten auch in Bioqualität erhältlich.
- Pyramiden: Den Norweger Thor Heyerdahl faszinierten rätselhafte Pyramidenreste auf Teneriffa so sehr, dass er für ihren Erhalt ein Freilichtmuseum gründete: den »Parque Etnográfico Pirámides de Güímar«. piramidesdeguimar.es
- Extratipp: Drago nennt man den Kanarischen Drachenbaum (Dracaena draco) auf Teneriffa. Er gehört zu den Wahrzeichen der Insel. Das beeindruckendste Exemplar, der »Drago Milenario«, steht im Weinbauort Icod de los Vinos und ist rund 400 Jahre alt.
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