Die Kanaren bestehen aus sieben Hauptinseln. Ihre Lage auf der Höhe von Nordafrika prädestiniert sie vor allem auch als Winterziel für Genusswanderer. Jede der Inseln an sich ist ein kleines Paradies für Wanderer – Wanderrouten entlang alter Hirtenpfade und vorbei an historischen Fischerdörfern, durch einen der weltweit ältesten Regenwälder oder über vulkanische Mondlandschaften bis hin zu smaragdgrünen Lagunen überzeugen mit ihrer einzigartigen Vielfalt.
Anreise
Per Flugzeug
4 Stunden dauert der Flug und kostet zwischen 200 und 400 Euro; am besten über ein Reiseportal wie www.billigflieger.de, www.opodo.de, www.expedia.de suchen.
Alternative? Per Schiff
Geht, dauert aber ziemlich lange. Zumal man ja erst zum Starthafen kommen muss. 2,5 Tage von Cadiz, 18 Stunden von Agadir aus. Das Ganze ist sehr teuer; die einfache Strecke kommt auf rund 400 Euro, zum Beispiel bei www.trasmediterranea.es.
Beste Reisezeit & Tourentipps
Durch das fast gleich bleibende Klima haben die Kanaren immer Saison. Für Wanderer bieten sich aber eher Herbst und Winter an: Die Temperatur ist nicht mehr so hoch und die sommerliche Badeurlauber-Schwemme vorüber. Aber auch auf den Kanaren gibt es Schnee, Eis und Regen. Im Winter also immer Regenschutz und warme Klamotten mitnehmen!
Sechs spannende Wanderrouten auf den Kanaren präsentieren wir euch hier:
Isla de Lobos, Fuerteventura
Die kleine Isla de Lobos, nur zwei Kilometer von der Küste Fuerteventuras entfernt, war bis zu 1865 die Heimat einer Seelöwen-Kolonie und steht auch heute noch unter besonderem Schutz. Für einen Ausflug auf die Inseln müssen Besucher rund drei Tage im Voraus eine Bewilligung der zuständigen Behörde beantragen und dürfen dann mit dieser die Insel für bis zu vier Stunden besuchen. Auf dem weiten Netz aus Wanderstrecken begeben sich Ausflugsgäste auf Entdeckungstour zur Marrajo Saline, zu den Leuchttürmen von Martiño and Puertito sowie zu den Überbleibseln der alten Fischersiedlungen.
- Länge: 7 Kilometer / 2 Stunden
- Höhenmeter: 22 Meter
- Schwierigkeitsgrad: leicht
Los Gracioseros, Lanzarote
Wie auf einem anderen Planeten fühlen sich Urlauber auf diesem Rundweg durch Lanzarote, der hauptsächlich von Einheimischen genutzt wird. Der Abstieg entlang der Klippe von Famara im Norden der Insel ist durch loses Geröll durchaus anspruchsvoll und nur für erfahrene und trittsichere Wanderer geeignet. Auf dem gepflasterten Weg vom Dorf Yé nach Guinate genießen Outdoor-Enthusiasten die prachtvolle Aussicht auf die Küste sowie auf den el Río, den Wasserarm, der Lanzarote und La Graciosa voneinander trennt. Die kurvenreichen Pfade auf dem Weg nach unten, die zur wohlverdienten Abkühlung im Meer führen, sind gesäumt von einer Vielzahl endemischer Pflanzen und Tiere.
- Länge: 7 Kilometer / 3 Stunden
- Höhenmeter: 358 Meter
- Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer
Ruta de la Plata, Gran Canaria
Früher nutzten Einheimische die natürlichen Pfade Gran Canarias, um ihre Tierherden zu grünen Weiden zu treiben. Heute wird die "Ruta de la Plata" ausschließlich für Wanderungen und Wochenendausflüge genutzt. Die gut ausgeschilderte Route führt über Waldboden, Schotter und Asphalt durch Pinienwälder und vorbei am Roque Nublo, einem monströsen Felsen, der vor Jahrtausenden durch einen Vulkanausbruch an diese Stelle geschleudert wurde. Unweit davon, am höchsten Punkt des Weges, steht das Fenster zum Nublo, ein Bogen aus Naturstein, der die umgebende Landschaft und den Nublo selbst förmlich einrahmt.
- Länge: 13 Kilometer / 5 Stunden
- Höhenmeter: 838 Meter
- Schwierigkeitsgrad: mittel
Caldera De Taburiente, La Palma
Die "Caldera de Taburiente", ein ehemaliger Vulkankessel, befindet sich im Zentrum der Insel La Palma und zeichnet sich durch ihren spektakulären, fast 2.500 Meter hohen Berggipfel-Ring aus. Im Jahr 1957 wurde das Areal zum Nationalpark erklärt und stellt heute eine der Hauptattraktionen von La Palma dar. Der Krater kann über verschiedene Routen erkundet werden – erfahrene Wanderer unternehmen eine Tour zum Aussichtspunkt Roque de los Muchachos, der eine spektakuläre Aussicht über die gesamte Inselgruppe verspricht. Für Wander-Neulinge ist der Aussichtspunkt auch mit dem Auto gut erreichbar und äußerst lohnenswert, nicht zuletzt, weil sich hier auch die berühmte Sternwarte des Observatoriums Roque de los Muchachos befindet.
- Länge: 11,5 Kilometer / 6,5 Stunden
- Höhenmeter: 2.426 Meter
- Schwierigkeitsgrad: mittel
Contadero – Cedro, La Gomera
Der Weg durch das Tal des Naturparks Garjonay, der für alle Wanderfans geeignet und überall bestens ausgeschildert ist, führt durch majestätische, subtropische und uralte Wälder. Höhepunkt des Marsches ist der 150 Meter hohe Wasserfall El Cedro, dessen Wasser den gesamten umliegenden Wald mit Feuchtigkeit versorgt. In der Nähe des El Cedro-Falls können Abenteuerlustige in der saftig grünen Natur campieren oder sich in der Casa Rural zum Essen oder für eine Übernachtung einquartieren. Am Ende der Route befindet sich eine Kapelle aus dem Jahr 1935, deren Bau von einer englischen Gouvernante initiiert wurde und die seitdem eine beliebte Pilgerstätte ist.
- Länge: 6 Kilometer / 3,5 Stunden
- Höhenmeter: 551 Meter
- Schwierigkeitsgrad: mittel
Camino de Jinama, El Hierro
Stabile Wanderschuhe und eine Windjacke sind dringend empfohlen bei der Wanderung auf dem historischen "Camino de Jinama", der vor dem Straßenausbau in den 1950er Jahren als Rundweg um die gesamte Insel genutzt wurde. Der Weg, der bekannt ist für seinen außergewöhnlichen Reichtum an einzigartigen Wacholderbäumen, teilt sich in zwei unterschiedliche Streckenabschnitte: Der erste ist wegen starken Gefälles recht anspruchsvoll, der zweite, der von der Caridad-Klause zur Kapelle San Andrés führt, ist hingegen meist flach und auch für Gelegenheitswanderer gut zu bewältigen.
- Länge: 8 km / 3 Stunden
- Höhenmeter: 885 Meter
- Schwierigkeitsgrad: schwer
Teneriffa alpin, Klettern auf Gran Canaria oder Bergtouren auf La Palma – 3 weitere heiße Tipps für einen Wanderurlaub auf den Kanaren gibt es hier. Diese Gipfeltouren solltet ihr nicht verpassen:
Bergtour auf den Teide in Teneriffa
Im Herzen der größten Kanareninsel erhebt sich das Dach Spaniens: der Pico del Teide (3718 m). Wer ihn besteigen möchte, braucht ein Permit und Ausdauer für rund sechs Stunden. Der Lohn? Ein Panorama, das an klaren Tagen bis Afrika reicht. Mehr:
Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma
Die Überschreitung der fast 2000 Meter hohen Vulkankette Cumbre Vieja gilt als Top-Tour der "Isla Bonita". Gut sechs Stunden dauert der Marsch, es locken ständige Landschaftswechsel und erhabene Küstenblicke. Weitere La Palma-Highlights:
Auf den Roque Nublo in Gran Canaria
Die beliebteste Tour der Insel führt zum markanten, zirka 65 Meter hohen Gipfelblock des Roque Nublo (1813 m). Nur Kletterer schaffen es ganz nach oben, doch auch vom darunterliegenden Plateau bieten sich traumhafte Fernsichten. Buchtipp: Gran Canaria: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, Rother 2020, 14,90 Euro.
Weitere Infos zu den Kanarischen Inseln findet ihr auch auf der Webseite: www.hallokanarischeinseln.com