Bierwandern liegt derzeit schwer im Trend. Zur wachsenden Zahl entsprechender Themenwege gehören seit 2024 auch zwei Touren bei Nagold im baden-württembergischen Nordschwarzwald: der 8,3 Kilometer lange "Bierpanoramaweg" und der kürzere "Hopfenweg" (4 km). Beide beginnen und enden an der Daxburghalle im Nagolder Ortsteil Hochdorf, seines Zeichens die Heimat der Biermarke Hochdorfer. Neben Stationen rund um das Hopfengetränk bieten die Touren wunderschöne Blicke auf die Schwäbische Alb, das Waldgebiet Schönbuch und natürlich den Schwarzwald.
Franken "Heimat der Biere"
Rund 300 Brauereien gibt es im "Fränkischen", die meisten davon sind Kleinst- oder Kleinbetriebe. Dementsprechend kommen Wanderer hier in den Genuss vieler besonderer Biersorten. Und mit der Fränkischen Schweiz, dem Fichtelgebirge oder dem Steigerwald gibt es auch landschaftlich einiges zu erkunden. Rund 40 Bierwanderwege von einfachen Spaziergängen bis zu Mehrtageswanderungen gibt es. Einer der Bierwanderwege ist der 13-Brauereien-Weg östlich von Bamberg, der, wie der Name sagt, an einem guten Dutzend Brauereien entlangführt. Auch der Aufseßer Bierweltrekordweg, der durch die Gemeinde mit der höchsten Brauereidichte der Welt führt, oder der Fünf-Seidla-Steig bei Grafenberg bieten sich für einen gepflegten Bierwandertag an.
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Biere und Burgen prägen die Fränkische Schweiz, hier die kühn platzierte Neideck.
Biergenuss an der Donau
Ehingen schmiegt sich an den Südrand der Schwäbischen Alb, seinen Beinamen "Bierkulturhauptstadt" führt es nicht umsonst. Wasser fließt dort nur in der Donau, in der Stadt verwandelt man es bevorzugt in Bier. Auf dem 14 Kilometer langen Bierwanderweg lässt sich das erschmecken. Er startet gleich in der Innenstadt und führt allein dort schon an vier Brauereien vorbei. Wem das nicht reicht, der überquert die Donau in Richtung des Stadtteils Berg. Bei der gleichnamigen Brauerei besichtigt man das alte Brauereigewölbe und lässt auf der Sonnenterrasse den Wandertag ausklingen. Wer noch einen weiteren Tag – mit oder ohne Bier – die Natur rund um Ehingen erwandern möchte, sollte ins wildromantische Lautertal. Von Felsen und Burgen bieten sich immer wieder spektakuläre Blicke. ehingen.de
Bierfernwanderweg Bayerischer Wald
Biergenuss auf 125 Kilometern: Auf "Deutschlands 1. Bierfernwanderweg" lernen Gäste in acht Tagesetappen nicht nur die Brauereien des Landkreises Regen, sondern auch seine schönsten Biergärten kennen. Wer dabei an vatertagsähnliche Bollerwagenzüge denkt, ist allerdings auf dem Holzweg. Die Wanderetappen versprechen vor allem "Stille und Idylle". Eine Durststrecke müssen Fans des Hopfengoldes aber nicht fürchten. Die Tagesetappen führen von Brauerei zu Brauerei. Entlang der Strecke können Genusswanderer "Bier vom Stoa" probieren, historische Bierkeller besuchen oder eine Brauereiführung machen. In den Etappenorten des Bierfernwanderweges laden darüber hinaus urige Wirtshäuser zur Kostprobe lokaler Bierspezialitäten ein. Mehr Infos
Bierwandern in der Sächsischen Schweiz
Im kleinen Örtchen Schmilka, südöstlich von Dresden, hat 2015 die Sächsische Bio-Brau-Manufaktur eröffnet. Von hier aus setzen Bierwanderer per Fähre über die Elbe und nehmen die letzten drei Etappen des legendären Malerwegs nach Pirna in Angriff. Auf der Route locken immer wieder Wirtshäuser, namentlich die Berggaststätten Papststein und Pfaffenstein, beide auf Tafelbergen gelegen, die man schon von weitem sieht. Am Schluss in Pirna kehrt man in das Brauhaus "Zum Gießer" ein, das ein feines unfiltriertes, naturtrübes Bier ausschenkt.
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Zoigl-Wandern im Oberpfälzer Wald
Seit 1415 gibt es im Oberpfälzer Wald 100 Kilometer nordöstlich von Nürnberg das Zoigl-Bier. Und bis heute wird es ausschließlich in Gemeindebrauhäusern produziert, von Privatpersonen, die zusammen Hopfen und Malz einkaufen. Ausgeschenkt wird es in den Ortschaften Eslarn, Falkenberg, Mitterteich, Neuhaus und Windischeschenbach – man erkennt die Wirtschaften am sechszackigen Stern. Wanderer verkosten Zoigl zum Beispiel auf den 14 Kilometern zwischen Falkenberg und Windischeschenbach, einem Teilstück des 660 Kilometer langen Goldsteigs, der bis hinunter nach Passau führt.
Bier-Genuss-Wanderwege im Allgäu
Wer seinem Bier gerne eine Grundlage gibt, der kommt auf der Allgäuer Bier-Käse-Wanderung auf seine Kosten. Gleich nördlich von Füssen beginnt sie bei Hopferau an der Sennerei Lehern. Dort ersteht man einen Allgäuer Bergkäse und pilgert drei Kilometer zum Maria-Hilfer Sudhaus, wo sich zum Proviant ein Kössel Bräu gesellt. Frisch gestärkt geht es dann auf die Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg, 12,3 km. Mehr Infos hier
Keine 30 Kilometer westlich stößt man in Rettenberg auf gleich sechs ausgewiesene Bier-Genusswanderwege. Diese verlaufen grob zwischen dem Grünten (siehe Bild unten) und Rottachberg in den Allgäuer Alpen und bieten neben der herrlichen Bergnatur, auch 12 Hütten und Gaststätten zum Einkehren und Erfrischen. Jede Tour hat mindestens eine Einkehrmöglichkeit, wo es die einmaligen "ProBiererle" und natürlich auch viele andere Leckereien gibt. Mit kühlen, charakterstarken Bieren und perfekt dazu kombinierten regionalen Spezialitäten machen die Rettenberger so einen Teil des Allgäuer Kulturgutes neu erlebbar. Mehr Infos hier
Bierwander-Runde um Teisendorf
Schattige Bauernpfade und blühende Blumenwiesen, frische Luft und erholsame Stille: Der Teisendorfer Bierwanderweg bietet jede Menge Naturerlebnis. Am Fuß der Chiemgauer Alpen begibt man sich im Vorbeigehen auch auf die Spuren der Kunst des Bierbrauens: Tafeln am Weg informieren über sie, Start und Ziel der Rundwanderung ist die Brauerei Wieninger. Auf rund zwölf Kilometern geht es zum Höglwörther See, wo man einkehren kann, und wieder zurück nach Teisendorf (siehe Wegverlauf unten).
Auf der Pliesenauer Hochalm bei Grassau genießt man Chiemgauer Bier.
Hopfen-Country: Tettnang und die Hallertau
Ohne Hopfen kein Bier. Eines der fünf Anbaugebiete der hochwachsenden Pflanze in Deutschland erstreckt sich rund um Tettnang nördlich vom Bodensee. Unter dem Motto "Vom Bauer zum Brauer" führt der Hopfenpfad acht Kilometer durch die Kulturlandschaft. Zur Einkehr laden das Hopfengut No20 und die Gasthöfe in der Tettnanger Altstadt. Oder man genießt ein kühles Bier an einem der Aussichtspunkte mit Blick auf Alpen und Bodensee.
Noch mehr Hopfen gibt es in der Hallertau 50 Kilometer nördlich von München. Auf einer Fläche der Größe des Saarlands wird hier die Kulturpflanze angebaut. Ein kleiner Teil der Hopfengärten lässt sich auf dem Erlebnispfad Hopfen & Bier durchwandern (15,2 km, 179 Hm). Das Ziel: Der Biergarten des Ziegler Bräu in Mainburg, der letzten Brauerei der Stadt.
Im Hopfengut No20 bei Tettnang taucht man in die Welt des Hopfens ein.
