Was eine gute Powerstation ausmacht
Powerstations mit modernen Lithium-Eisenposphat-Akkus sind die derzeit besten Stromspeicher. Sie besitzen zwar eine etwas geringere Energiedichte als herkömmliche Modelle mit Lithium-Kobaltoxid-Zellen, neigen aber nicht zum thermischen Durchgehen, sind also sicherer und vertragen zudem deutlich mehr Ladezyklen. Das gilt auch für die drei Testmodelle, die über 3000 Norm-Ladyzyklen versprechen. Wir haben sie über die Sommermonate ausgiebig getestet: Auf Radtouren, auf dem Zeltplatz, auf einem 3000-km-Roadtrip im Campervan und auf dem Balkon.
Die Lademöglichkeiten der Powerstations im Test
Aufladen kannst du alle drei Powerstations an der Steckdose, was teilweise nur eine Stunde dauert, aber auch über die 12-Volt-Bordsteckhose deines Autos während der Fahrt. Das erfordert meist deutlich mehr Zeit, bei der Ecoflow River 2 Pro etwa neun Stunden. Die beste, umweltfreundlichste und günstigste Lademöglichkeit ist aber über ein angeschlossenes Solarpanel. Bei der River 2 Pro verkraftet der Solaranschluss satte 220 Watt, damit ist sie in 3,5 voll geladen. Bei der Jackery Explorer 300 Plus dauert es auch nicht länger, die kleine Box nimmst Solarstrom über den USB-C-Anschluss entgegen. Der verkraftet maximal zwar nur 100 Watt, kann aber den kleinen, 300 Wattstunden starken Akku auch in gut drei Stunden füllen. Am schnellsten geht es mit der DJI: 1,35 Stunden. Das liegt am enorm effizienten Solar-Laderegler, an den du zu bis zu drei Solarpanele mit einer Gesamtleistung von bis zu 800 Watt anschließen kannst. Der Laderegler arbeitete bei uns zudem extrem effektiv und schickt auch dann noch Strom an die Akkuzellen, wenn Jackery und Ecoflow die Annahme aufgrund zu geringer Leistung – etwa bei bewölktem Himmel – verweigern.
Test: So viel Strom liefern die drei Powerstations
Als Stromlieferant überzeugen alle drei Testmodelle. Kleingeräte wie Handy, Tablets, Lampen oder Kameras lädt das Trio in kürzester Zeit. Auch lassen sich selbst mit der kleinen Jackery durstige Laptops wie etwas das Macbook Pro über den USB-C-Port betreiben, er liefert wie bei der Ecoflow River 2 Pro 100 Watt. Nur der USB-C-Port der DJI Power 1000 schafft mehr: 140 Watt. Natürlich kannst du deine Geräte auch an der 220-Volt-Steckdose der Powerstation anschließen, doch das ist weniger effizient, da die Umwandlung von (Akku-)Gleich- in 220V-Wechselstrom Energie kostet. Und Wärme produziert, was nicht weiter auffiele, wenn nicht die in den Powerstations verbauten Lüfter anspringen würden. Bei der Jackery rauschen sie schon bei geringen Verbrauchern laut und sind mit 40 Dezibel deutlich hörbar, bei der Ecoflow läuft der Lüfter ebenfalls hörbar (zwei Stufen, 33 und 42 db), allerdings nur bei energiedurstigen Geräten wie Föhn oder Toaster. Bei solchen Verbrauchern springt auch der Lüfter der DJI an, doch hört man ihn hier nicht (23 db). Klasse: alle drei Powerstations sind kräftig genug für Camping-typische Geräte, also Kühlbox, (Stab-)Mixer, Radio oder Lampe. Wer auch Bohrmaschine, Föhn, Wasserkocher oder Kaffeemaschine anschließen will, sollte zur Ecoflow River Pro 2 oder besser noch zur DJI Power 1000 greifen – sie hat eine stabile Ausgangsleistung von 2200 Watt, kurzzeitig sind sogar bis zu 4000 Watt drin.
Die Lade-Ports der Powerstations im Check
Schon die kleine Jackery Explorer 300 Plus V2 bringt neben einer 220-Steckdoese und einer 12-Volt-Autobuchse, drei USB-A und zwei USB-C-Ports mit, einer davon mit 100 Watt-Leistung, sie dient allerdings auch zum Aufladen, steht also als Anschluss für einen Laptop nur dann zur Verfügung, wenn man die Powerbank nicht via Solar lädt. Ecoflow und DJI bieten ebenfalls reichlich Anschlüsse, darunter zwei (DJI) und drei (Ecoflow) 220-Volt-Steckdosen. Bei der DJI gibt es zudem zwei spezielle Schnelladeanschlüsse für markeneigenen Drohnen.
Unsere Testergebnisse im Detail
Viel zu groß und zu schwer die Geräte? – Hier sind fünf robuste Powerbanks für die Jackentasche oder den Wanderrucksack – mit dabei leichte Akkus von Goal Zero, Nitecore und Black Diamond ...
Nitecore NB 10000
Nitecore hat seiner ultraleichten, beliebten Powerbank NB 10000 (154 g, 63 €) ein Heizelement spendiert. Herausgekommen ist die Summit 10000 (siehe Foto, 172 g, 140 €), sie soll selbst bei –40 °C noch Strom liefern.
Xlayer Wireless 10000
Mit 265 Gramm nicht leicht, doch lädt die Xlayer Wireless 10000 nicht nur induktiv, sondern auch via USB-C- sowie USB-A-Port. Dazu birgt ihr stoß-, staub- und nässefestes Gehäuse eine LED-Taschenlampe (38 €).
Ledlenser Flex 10
In der Ledlenser Flex 10 stecken zwei Akkus vom Typ 21700 (je 5000 mAh). Sie finden auch in Stirn- und Stablampen sowie anderen Gerätschaften Verwendung und können einfach getauscht werden (70 €).
Goal Zero Venture 35
Die wasser- und staubdichte (IP67) Powerbank Goal Zero Venture 35 lässt sich über den 18-W-USB-C-Power-Delivery-Anschluss in drei Stunden aufladen oder über Solar (zwischen 4-24 Stunden Ladezeit) bei einer Kapazität von 9.600 mAh. Mehrere kleine Geräte können gleichzeitig über die Ausgangsanschlüsse angeschlossen werden. Die Gummihülle sorgt zudem für Schutz. Eine integrierte 50-Lumen-Taschenlampe der 286 Gramm schweren Powerbank beleuchtet im Notfall Wege. Maße: 11,2 x 6,8 x 2,8 cm. Preis der Venture 35: 70 Euro.
Black Diamond Volt Laterne
Die Black Diamond Volt ist mit ihrer wiederaufladbaren Lithium-Batterie oder den drei AA-Batterien eine vielseitige Campingleuchte mit 250 Lumen. Eine USB-Schnittstelle kann entweder zum Aufladen der Lampe selbst oder aber als Powerbank genutzt werden und das Smartphone unterwegs wieder fit machen. Aufgehangen oder aufgestellt verfügt die Volt über Dimm- und Blinkmodus sowie einem Sperrmodus gegen versehentliches Einschalten. Gewicht: 224 Gramm. Preis: 50 Euro.
Powerbank kaufen: Was muss ich beachten?
Powerbanks gibt es im Einzelhandel oder auf Amazon wie Sand am Meer. Hier gilt es den Überblick zu behalten. Wichtig ist in erster Linie die Sicherheit. Wer zu billige Akkus kauft, der geht das Risiko ein, dass entweder die Powerbank oder die Geräte, die mit der Powerbank geladen werden sollen, schneller kaputtgehen. Wer lange Freude an seiner mobilen Ladestation haben möchte, sollte einen Bogen um Billigimporte aus Asien machen, die man zu Hauf im Internet finden kann. Achte am besten immer auf die CE-Kennzeichnung, die dir zeigt, dass die Powerbank nachweislich den EU-Anforderungen entspricht.
Auch das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) gibt Aufschluss darüber, ob das Produkt den deutschen und europäischen Normen für Produktsicherheit entspricht. Zu guter Letzt gibt es noch das Prüfsiegel des TÜVs. Auch hier kann man sich sicher sein, dass das Produkt bereits unabhängigen Tests unterzogen wurde.
Generell sind Tests ein gutes Stichwort. Wenn man unabhängige Testberichte zu Powerbanks findet, die von einschlägigen Instituten oder Magazinen durchgeführt wurden, hat man ebenfalls gute Anhaltspunkte, bei welchen Powerbanks man zugreifen kann und von welchen man besser die Finger lässt.
Wichtig: Kaputte Akkus sind Sondermüll und dürfen nicht im normalen Hausmüll entsorgt werden!
Podcast zum Anhören: Strom auf Tour
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