Zweites Leben - Secondhand bei Haglöfs

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Zweites Leben
Secondhand-Kleidung von Haglöfs

"Haglöfs Restored" heißt die Secondhand-Kollektion des schwedischen Outdoor-Herstellers, mit der Bekleidung länger in Gebrauch bleibt ...

Green Issue - Haglöfs
Foto: Haglöfs

Überquellende Kleidercontainer, daneben verstreute Plastiktüten mit Klamotten – Kleidung ist zum Wegwerfartikel geworden. Vor allem Fast Fashion hängt nicht lange im Schrank: Schnelle Mode, billig produziert, günstig gekauft und kurz darauf wieder entsorgt, füllt die Sammelboxen. Die Qualität sinkt rapide. Synthetische, minderwertige Ware und Materialmischungen nehmen zu. Rund 1,3 Millionen Tonnen Alttextilien – Schuhe, Bekleidung und Heimtextilien – fallen im Jahr allein in Deutschland an, berichtet der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung.

Pro Kopf sind das 15,3 Kilogramm. Weltweit ist die Textilproduktion in den vergangenen Jahren gestiegen, die Nutzungsdauer zugleich jedoch gesunken. Jede Sekunde wird ein Müllwagen mit Textilien deponiert oder verfeuert, ermittelte die gemeinnützige Ellen Mac Arthur Foundation.Weniger als ein Prozent des Materials, das zur Herstellung von Kleidung eingesetzt wird, werde wieder für neue Kleidung verwendet. Der Überkonsum verursacht gravierende ökologische, klimatische und soziale Folgen. Die Textilindustrie zählt zu den größten Kohlendioxid-Emittenten und steht im Verbrauch an Ressourcen, Wasser und Land in der Statistik der Europäischen Umweltagentur weit oben. Höchste Zeit zum Umdenken. »Das lineare Modell der Wegwerfgesellschaft führt in die Sackgasse«, mahnt Elaine Gardiner, Leiterin Nachhaltigkeit beim schwedischen Outdoor-Unternehmen Haglöfs. »Nur eine Kreislaufwirtschaft, in der Produkte möglichst lange genutzt und die verwendeten Materialien am Lebensende wiederverwertet werden können, ist zukunftsfähig.« Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin ist die neue Secondhandkollektion Haglöfs Restored, mit der sie Zeichen setzen will.

»Für die Herstellung unserer Produkte werden viele Ressourcen einschließlich Wasser, Energie und Rohstoffe benötigt«, erklärt Gardiner. »Wenn wir die Lebensdauer eines Produkts verlängern, wissen wir, dass diese Mittel gut eingesetzt worden sind. Und noch wichtiger, dass keine neuen Ressourcen benötigt werden, um ein weiteres Produkt herzustellen.« Mit jedem zusätzlichen Lebensjahr verkleinert sich der ökologische Fußabdruck. Verdoppelt sich die Nutzungsdauer, halbiert sich nahezu der klimaschädliche Impact, berichten die Ingenieurswissenschaftler der Royal Swedish Academy of Engineering Sciences. Hochwertige Outdoor-Bekleidung und Ausrüstung hat das Potenzial, bei guter Pflege und gelegentlicher Reparatur im besten Fall nicht nur einige Jahre, sondern Jahrzehnte gute Dienste zu leisten. Das 1914 von Wiktor Haglöf gegründete schwedische Unternehmen setzt von jeher auf Qualität und Langlebigkeit: »Lasts Lifetimes« ist ein zentrales Element der Designphilosophie.

Green Issue - Haglöfs
Haglöfs

Im Herbst 2021 startete der Online-Shop haglofsrestored.com, der gebrauchte, wieder aufbereitete Performance-Kleidung anbietet. Zum Auftakt können Konsumenten aus Schweden, Finnland, Dänemark, den Niederlanden und Deutsch- land bereits unter hunderten Artikeln wählen. In diesen fünf Ländern erzielt Haglöfs etwa 90 Prozent seines regulären Umsatzes. Statt ihre noch gut erhaltene Kleidung zu entsorgen, können Kunden sie in den schwedischen Haglöfs-Stores abgeben. Unter anderem für Deutschland ist eine Online-Option geplant.

Die gebrauchte Ware wird an ein Partnerunternehmen weitergeleitet und dort sortiert, gereinigt sowie gegebenenfalls repariert und imprägniert. Nach einer Qualitätskontrolle und Neuverpackung werden die Produkte zum Kauf angeboten. Auch Reklamationen, Retouren sowie Artikel mit Produktionsfehlern werden wieder instand gesetzt. »Alle Secondhandbekleidungsstücke entsprechen unserem hohen Qualitätsstandard«, erklärt Gardiner. Der Kunde könne darauf vertrauen, dass jedes Kleidungsstück genau geprüft wurde. Zweiter Hand, erste Wahl Aussortierte Produkte, die nicht mehr verkaufsfähig sind,werden auf mögliche Verwertungsmöglichkeiten geprüft – einzelne Teile als Ersatzteile für künftige Reparaturen aufbewahrt, der Rest wird an Recyclingpartner weitergeleitet.

Green Issue - Haglöfs
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Mit der ersten Kundenresonanz zeigt sich die Managerin sehr zufrieden. »Vor allem die Nachfrage aus Deutschland ist im Vergleich zu Schweden überraschend hoch, obwohl dort unsere Marke viel stärker vertreten ist.« Gefragt sind vor allem Hardshell-Jacken, die eine besonders hohe Lebenserwartung haben. Künftig will Elaine Gardiner den Online-Store flexibel weiterentwickeln und für Kunden in weiteren Ländern Europas öffnen. »Wir überlegen zudem, das Sortiment künftig auf andere Produktkategorien auszudehnen.« Immer mehr Konsumenten bevorzugen aus Überzeugung gebrauchte Markenware.

Zwei Drittel der Deutschen geben in Umfragen aktuell an, schon einmal Kleidung gekauft zu haben, die vorher anderen gehörte – elf Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Die große Mehrheit will mit dem Kauf bewusst dazu beitragen, Umwelt und Klima zu schützen. Haglöfs Restored will den Shoppingrausch vertreiben, bewussten Konsum fördern und das Naturerlebnis wieder in den Fokus rücken – getreu dem Motto: »Ausrüstung aus zweiter Hand, Abenteuer aus erster Hand.«