Was ist das grüne Band?
1989 hat der BUND (= Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) entlang des ehemaligen Todesstreifens eines der größten Naturschutzprojekte Deutschlands ins Leben gerufen. Dabei soll das Grüne Band zum einen als Symbol des friedlichen Zusammenwachsens Deutschlands stehen, zum anderen wichtige Lebensräume von Tieren und Pflanzen schützen. Um weiterhin diesen Schutz zu bieten, fordert der BUND auch, dass das Grüne Band überall als Nationales Naturmonument ausgewiesen wird. Des Weiteren soll es als UNESCO-Weltnatur- und Kulturerbe gesichert werden.
Warum Nationales Naturmonument (NNM)?
Als erstes "westliches" Bundesland hat Hessen im Jahr 2023 das Grüne Band als Nationales Naturmonument mit besonderem Schutzstatus ausgewiesen. Damit wird ein klares Zeichen für Naturschutz und Geschichte gesetzt. Durch die Anerkennung des Grünen Bandes als NNM wird zudem der grenzübergreifende Biotopverbund gefördert, durch das ein durchgängiges Schutzgebiet entsteht. Bisher haben die Bundesländer Thüringen (2018), Sachsen-Anhalt (2019) und Brandenburg (2022) das Grüne Band als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Das Grüne Band Hessen verläuft auf seinen 260 Kilometern durch 21 Kommunen in den drei Landkreisen Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg und Fulda und zeichnet sich vor allem durch wertvolle Waldflächen aus. Somit ist es die perfekte Ergänzung zu den artenreichen Offenlandflächen seines Nachbarbundeslandes Thüringen.
Touren am Grünen Band
Das Grüne Band ist nicht nur ein reines Schutzgebiet, sondern auch ein Teil Deutschlands, der Touren durch einzigartige Landschaften bietet – egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Auf Komoot hat der BUND zu vielen Gebieten Touren erstellt, z.B. im Harz:
Grünes Band per Rad – Karte und Infos hier
Kurs Nord: Wer entlang der ehemaligen Grenze von Hof bis nach Travemünde radelt, entdeckt ein unbekanntes Stück Deutschland:
- Hinkommen: Diese Radtour entlang des Grünen Bands startet in der fränkischen Stadt Hof. Sie lässt sich mit der Regionalbahn beispielsweise ab Bamberg, Nürnberg oder Leipzig gut erreichen. Von München kommt man mit der Alex-Länderbahn direkt nach Hof.
- Beste Zeit: Von Juni bis September braucht man weniger warme Kleidung, das reduziert das Gepäck. Wer mit Hitze nicht klarkommt, sollte eher in der zweiten Septemberhälfte aufbrechen – dann sind auch die ganzen Schulferien vorbei, und es wird noch etwas ruhiger.
- Orientieren: Die Strecke ist überwiegend mit "Grünes Band Deutschland" oder mit "Iron Curtain Trail" gekennzeichnet. Streckenweise fehlen die Schilder aber. Als hilfreich erweist sich dann die App komoot und oder ein Fahrrad-Navi, auf dem der Routenverlauf mit GPS-Daten gespeichert liegt.
- Weitere Infos: bikeline-Radtourenbuch "Europa-Radweg Eiserner Vorhang. Deutsch-deutscher Radweg von Lübeck nach Hof" mit detaillierten Karten für die ganze Strecke. Michael Cramer, Verlag Esterbauer, 6. Auflage 2020, ISBN: 978-3850008723, 15,90 Euro.
- Übernachten: Wer im Vorfeld Pensionen/Hotelzimmer bucht, hat am Ende des Tages auf alle Fälle ein Dach über dem Kopf. Nachteil: Man ist gebunden an das Tages-Etappenziel. Spannender ist es, die Übernachtungsmöglichkeit auf der Strecke zu suchen und für alle Fälle ein kleines Zelt, die Isomatte und den Schlafsack dabeizuhaben.
- Spezielle Übernachtungs- und Einkehrtipps und die komplette Reisestory unseres Autoren Klaus Fengler gibt es als PDF zum Download:
Mehr über Deutschlands große Schutzgebiete erfahrt ihr hier: