Das Württembergische Allgäu umfasst den westlichen, in Baden-Württemberg liegenden Teil des Allgäus, eingefasst vom Bodensee im Süden, Oberschwaben im Westen und Norden sowie Bayern im Osten. Geformt wurde das Voralpenland durch die zurückweichenden Gletscher der Eiszeit. Heute prägen grüne Hügel mit viel Wald und Wiese das Landschaftsbild. Zu den großen Orten zählen Wangen, Leutkirch und Isny, die den Zusatz "im Allgäu" im Namen tragen.
Wie komme ich ins Allgäu?
Das Württembergische Allgäu liegt gut zu erreichen im mittleren Süden Deutschlands. So geht es etwa per Zug über Ulm nach Wangen oder Leutkirch. Ab Berlin dauert die Fahrt etwa sieben Stunden, ab Frankfurt/Main vier Stunden und ab München zwei Stunden. Auch per Auto gelangt man leicht in die Region: über A7 und A96.
Wie kann ich mich vor Ort orientieren?
Auf verkehrsarmen Straßen und Wirtschaftswegen durchzieht ein 1000 Kilometer langes Radwegenetz die Region. Auf seiner Website hat der Tourismusverband Württembergisches Allgäu 13 detailliert ausgearbeitete Rundtouren zwischen 30 und 60 Kilometern Länge zusammengestellt, wuerttembergisches-allgaeu.info
Unsere Tourentipps für das Allgäu
1. Richtung Bodensee
Die entspannte "Rollertour" führt zum Einstieg des Allgäu-Trips von Wangen im Allgäu, nomen est omen, Richtung Bodensee. Dabei nutzt sie das leichte Gefälle zu Deutschlands größtem See. So lässt es sich herrlich entlang der Argen, eines der größten Zuflüsse des Bodensees, Richtung Süden gleiten. Bis zum Ufer des Bodensees verläuft die Tour allerdings nicht. Stattdessen biegt die Strecke bei Roggenzell ab, um anschließend in einem weiten Bogen über Wigratzbad und Maria-Thann zurück nach Wangen zu leiten. Auf der zweiten Hälfte der Rundtour geht es dann auch entsprechend leicht bergan. Sonderlich anspruchsvoll werden die Steigungen allerdings nie. Die Strecke ist überwiegend asphaltiert, nutzt aber auf etwa 6 Kilometern auch Schotter- und Naturwege. Eine Rast bietet sich etwa im Gasthaus Adler in Roggenzell (km 10) oder dem Restaurant St. Josef unweit der Sühnekirche in Wigratzbad (km 21).
2. Himmelwiesen
Schon ein wenig anspruchsvoller wird es auf dieser Runde mit Start und Ziel in Leutkirch im Allgäu. Im welligen Profil geht es hier über die grünen Hügel der Naturschatzkammern. Ein Höhepunkt der Runde ist im Wortsinn der Allgäublick bei Merazhofen. Denn hier endet nicht nur der längste Anstieg dieser Tour. Der Ort macht seinem Namen auch alle Ehre, mit einem traumhaften Panoramablick über das Allgäu bis zu den schneebedeckten Bergen der Alpen. Die abwechslungsreiche Tour führt auf verkehrsarmen Wegen entlang malerischer Wiesen und romantischer Wälder. Ein Tipp zur Einkehr ist das Kaffeehaus Gleisneun in Kißlegg (km 31). Oder wie wäre es mit einer Brotzeit in der Natur, mit einem Käse aus dem Käslädle in Zaisenhofen (km 29)? Auch diese Strecke ist überwiegend asphaltiert, auf etwa 7 Kilometern rollt man auf Schotter- und Naturwegen.
3. Fürstliche Seen
Auf dieser traumhaften Runde mit Start und Ziel in Vogt warten vor allem zwei Dinge auf die Radfahrer: fürstliche Anwesen und feuchte Seen. So locken etwa der Kißlegger Obersee (km 17), der Holzmühlerweiher (km 27) oder der Metzisweiler Weiher bei Weitprechts (km 32) zum Eintauchen. Ansonsten rollt es, typisch für das Württembergische Allgäu, auf praktisch verkehrsfreien Wegen durch die grüne Welt. Auch bietet die Runde schöne Gelegenheiten für eine Auszeit der besonderen Art. Etwa bei Cows & Drinks am Schwendehof (km 18) oder am Getränkebaum Immenried (km 26). Die Strecke ist in weiten Teilen asphaltiert, führt aber auf etwa 9 Kilometern über Schotter- und Naturwege. Info: Viele weitere Tourenvorschläge gibt’s auf der offiziellen Website der Tourismusregion Württembergisches Allgäu unter: www.wuerttembergisches-allgaeu.info
Wann ist die beste Reisezeit?
Von April bis Oktober lässt sich das Württembergische Allgäu vorzüglich mit dem Fahrrad erkunden. Im Frühling bezaubern die blühenden Obstbäume die Sinne. Im Sommer locken die vielen Seen mit ihren Badestellen zu einer Abkühlung am Wegesrand. Und im Herbst liegt der Duft von frischem Heu in der Luft.
Wo kann ich im Allgäu übernachten?
Bei der Wahl der Unterkunft werden alle Wünsche erfüllt. Interessant für Radfahrer sind die vielen Bett & Bike-zertifizierten Häuser: Hotels, Pensionen oder Campingplätze mit besonderem Fahrrad-Service. Etwa das Berghotel Jägerhof in Isny, das Allgovia Garni und das Hotel Blaue Traube in Wangen oder das Allgäuer Genusshotel in Herlazhofen. Eine Übersicht mit 25 radfreundlichen Unterkünften bietet die Website des Tourismusverbandes, dazu weitere Ferienunterkünfte sowie Stellplätze fürs Wohnmobil.
Wo gibt es die besten Einkehrmöglichkeiten im Allgäu?
Viele traditionelle Gasthäuser und Restaurants laden zur Pause, etwa Leonhardts Stall-Besen bei Wangen. Regionale Klassiker sind Allgäuer Kässpatzn, Krautkrapfen oder Flädlesuppe. Zudem finden sich schöne Orte für die Rast zwischendurch: Am Schwendehof bei Kißleg gibt es mit Cows & Drinks einen entkernten Baumstumpf, in dessem Inneren Getränke zur Selbstbedienung warten. Wahlweise auch der Getränkebaum in Immenried oder der Durststillerstamm in Missen. Wer den Gaumen verwöhnen will, sollte die Allgäuer Genussmanufaktur in Urlau besuchen. In der Adrian-Manufaktur bei Waldburg werden aus regionalem Obst hergestellter Essig und Cidre angeboten. Und in den Käslädlen in Adrazhofen und Zaisenhofen gibt es leckeren Käse von den Kühen aus dem Allgäu.
1. Richtung Bodensee
2. Himmelwiesen
3. Fürstliche Seen
Der komplette Reisebericht zum Download
Zum Einrollen hat Julia die 33 Kilometer lange Rundtour "Richtung Bodensee" auf das Fahrrad- Navi geladen. Die kürzeste und flachste von insgesamt 13 Touren, die auf der Website des Tourismusverbandes zum Herunterlanden angeboten werden. "Die Strecke würdest du sogar ohne EBike schaffen. Ganz gechillt." Ja doch. Und der Kaffee auf dem schmucken Marktplatz in Wangen schiebt ja auch noch mit an. Die Route führt entlang der Oberen Argen gen Süden. Auf Rad- und Feldwegen rollt das Paar durch die grünen Wiesen, vorbei an Höfen und Weilern. Immer wieder quert die Strecke den Fluss. Zum Beispiel auf der mehr als 200 Jahre alten Holzbrücke bei Hiltensweiler. "Kannst du dir vorstellen, dass das hier früher die Hauptverkehrsstraße war?", fragt Julia, als sie über die schmale Brücke fahren. Kann er. Vor allem kann Marc sich aber vorstellen, langsam mal eine Rast zwecks Zuführung frischer Energie einzulegen.
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