Sie ist zwar nur der vierthöchste Berg in den Allgäuer Alpen, aber vielleicht der berühmteste.
Anspruch
Kondition und Schwindelfreiheit sind unabdingbar für die Tour. Die letzte Stunde zum Gipfel muss man ungesichert klettern (Schwierigkeitsstufe I).
Anfahrt
Am besten per Zug nach Oberstdorf und mit dem Bergsteigerbus nach Spielmannsau. Der Weiler ist für den Privatverkehr gesperrt.
Ausgangspunkt
Die Tour beginnt in Spielmannsau, das sieben Kilometer südlich von Oberstdorf im Trettachtal liegt.
Einkehr
Auf der Kemptner Hütte (kemptner-huette.de) bekommt man den leckeren Rinderbraten »Hüttenart«. Und nach dem fordernden Gipfelabstecher auf die Mädelegabel schmeckt nichts besser als die Kässpatzen im Waltenbergerhaus (Tel. 08321/65621, waltenbergerhaus.de).
Beste Zeit
Von Juli bis September hat man oft richtig gute Bedingungen. Bei Regen ist der Gipfel zu gefährlich.
Karte
Die Kompass-Karte Nr. 3 »Oberstdorf, Kleinwalsertal«, 1:25000, für 11,99 Euro deckt die Tour gut ab.
Infos
Über Tourismus Oberstdorf (Tel. 08322/7000, oberstdorf.de) erhält man Auskünfte zu Wegbeschaffenheit, Unterkünften & Co.
outdoor-Tipp
Für nur einen Tag ist die Wanderung sehr lang. Deswegen bietet es sich an, nach der Mädelegabel auf dem Waltenbergerhaus zu übernachten und erst am nächsten Tag ins Tal nach Einödsbach abzusteigen. Um den Aufstieg auf den Panorama-Gipfel zu vereinfachen, legt man am Beginn der Kraxelei am besten seinen Rucksack ab.
Route
Vom Berggasthof Spielmannsau zieht der Weg zuerst auf einer Teerstraße über Wiesen Richtung Kemptner Hütte und dann sanft ansteigend den Sperrbachtobel hinauf. Bald sieht man den Muttlerkopf, die Schlucht weitet sich zu einem Talkessel mit schroffen Felstürmen. Über bucklige Wiesenhügel und einen Bach weiter zur Kemptner Hütte (1846 m, 3 h).
Ein Feldweg leitet zum Mädelejoch, dort an der Gabelung rechts hinauf. Nach kurzem Kraxeln geht es auf einem ausgesetzten Steig unterhalb des Felskamms des Kratzers entlang. Rote Punkte und ein aufgemaltes M markieren die Stelle, wo der Weg rechts zur Mädelegabel abzweigt. Den roten Punkten weiter über Schotter und Felsen folgen. Bald wird es steiler, die Hände kommen zum Einsatz. An einer Scharte ist ein idealer Platz, um die Rucksäcke abzulegen und befreit über den Ostgrat auf den Gipfel (2645 Meter, 2 h) mit seinem Rundumblick zu klettern.
Entlang der roten Punkte steigt man wieder hinab auf den Weg, quert über Furchen springend einen ausgesetzten Geröllpfad und stapft über Schnee und Eis des Schwarzmilzferners. Über steiles Geröll und Fels führt die Route hinauf zur Bockkarscharte und dort rechts hinunter, in steilen Serpentinen über einen Geröllhang und zwischen hausgroßen Felsen bis zum Waltenbergerhaus (2084 m, 2 h; evtl. Übernachtung).
Von hier über eine Grasflanke bergab. Am Wändle ist eine kurze, seilgesicherte Steilstufe zu meistern, bevor man über die Schlucht namens Bacher Loch zur Bacheralpe und schließlich nach Einödsbach absteigt. Durchs Stillachtal zur Bushaltestelle in Birgsau.
Florian Sanktjohanser