Pfunderer Höhenweg: Anspruchsvolle Hüttentour in Südtirol

Abenteuer für Erfahrene
Der Pfunderer Höhenweg in Südtirol

Der Pfunderer Höhenweg fordert einiges, doch dafür teilt man sich die Traumblicke auf diesem Südtiroler Hüttentrek mit nur wenigen anderen.

Pfunderer Höhenweg
Foto: Stefan Santifaller

Lage & Charakter der Tour

71 Kilometer geht es auf dem Pfunderer Höhenweg durch mit Blumen übersäte Wiesenhänge, vorbei an Bergseen und Steinböcke in freier Wildbahn mit traumhaften Ausblicken auf einige 3.000er. Insgesamt kommt die Wanderung auf 5.770 Höhenmeter und ist nur für erfahrende Outdoorer geeignet. Die sehr anspruchsvolle alpine Tour mit langen Tagesetappen erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, hervorragende Kondition und Orientierungssinn. Sie eignet sich nicht für Weitwander-Neulinge!

Wie komme ich zum Pfunderer Höhenweg?

Mit dem Auto von München über die Inntal-Autobahn E 45 nach Sterzing. Per Bahn mit dem EC von München über Innsbruck zum Bahnhof Brenner, dort den Regionalzug nach Sterzing nehmen. Normalerweise startet der Pfunderer Höhenweg dort am Bahnhof. Derzeit ist aber die Simlile-Mahd-Alm geschlossen, die erste Etappen-Unterkunft. Deswegen beginnt man den Weg in Burgum, per Bus 311 ab Sterzing erreichbar, Fahrzeit: 30 Minuten. Von dort wandert man zur Brixner Hütte. Zurück von Bruneck, Endpunkt des Pfunderer Höhenwegs, fahren halbstündlich Züge zurück nach Sterzing.

Wie kann ich mich auf der Wanderung orientieren?

Die Tour ist bestens markiert mit einem rot umrahmten weißen Kreis. Als Karte bewährt hat sich die Kompasskarte Pfunderer Berge/Monti de Fundres, Maßstab 1:25 000, Blatt 081.

Pfunderer Höhenweg – die Etappen in der Übersicht

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1. Burgum – Brixner Hütte

Da die Simile-Mahd-Alm geschlossen ist, startet man den Pfunderer Höhenweg zur Zeit nicht klassisch am Bahnhof in Sterzing, sondern in Burgum: Ab dort geht es über die Sterzinger Hütte (Selbstversorgerhütte) und Sandjöchl zur Brixner Hütte (Weg Nr. 2, 2B, 17)

2. Brenninger – Biwak

Über felsiges Gelände auf zur Steinkarscharte, über Serpentinen ab zum Weitenbergsee. Auf gleicher Höhe weiter, bis der Weg wieder ansteigt zur Seescharte (2591 m). Über den Grindlbergsee ins Tal, auf zur Dannelscharte und zur nächsten Wegkreuzung. Dort Pfunderer Höhenweg verlassen und rechts hinab zum Brenninger-Biwak.

3. Edelrauhütte

Zurück zum Höhenweg und über karge Bergwiesen, dann durch wildes Blockgelände hinauf zur Gaisscharte. Hier wartet eine 30 Meter lange ausgesetzte Kletterpartie auf die andere Talseite. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier Pflicht. Über Schutthalden und felsige Pfade zur Edelrauthütte – sie thront ganz am Ende des Tals auf dem gleichnamigen Joch.

4. Tiefrastenhütte

Ab der Edelrauthütte geht es erst einmal leicht bergab zum Eisbruggsee, dort folgt man rund vier Kilometer dem Bachlauf und steigt dann zur Kuhscharte hinauf. Von hier entlang des Berghangs zur Gampisalm und weiter in steilen Serpentinen hoch zum Passensee und zur Hochsägescharte. Auf der anderen Talseite ist schon die Tiefrastenhütte (2312 m) zu sehen, die 300 Höhenmeter tiefer idyllisch am gleichnamigen See liegt.

5. Bruneck

Bergab am Tiefrastenbach entlang, an Gabelung über Bergwiesen hinauf zu einem Gipfelgrat, auf ihm Zwölferspitz, Putzenhöhe, Bärentaler Spitze, Plattner Spitze und Sambock überschreiten. Dann 1500 Hm hinab nach Bruneck.

Pfunderer Höhenweg
Stefan Santifaller
Zeit für eine Pause bleibt immer. Schöne Plätze dafür finden sich zuhauf.

Wann ist die beste Reisezeit für den Pfunderer Höhenweg?

Der Pfunderer Höhenweg verläuft größtenteils durch hochalpines Gelände in Höhen zwischen 2000 und 3000 Meter. Daher sind die optimalen Monate für eine Begehung Mitte Juli bis Ende September.

Wo kann ich am Pfunderer Höhenweg übernachten & einkehren?

  • 1. Nacht: Brixner Hütte, geöffnet Mitte Juni bis Mitte Oktober, brixnerhuette.it;
  • 2. Nacht: Das Walter-Brenninger-Biwak ist eine Notunterkunft – ein früherer Schafstall, liebevoll umgebaut und fürsorglich mit dem Notwendigsten eingerichtet. Er hat Platz für sechs Leute (Tel. 0039/0472/833940). Konditionsstarke lassen ihn aus und wandern noch fünf Kilometer zur
  • Edelrauthütte weiter, geöffnet 9.6. bis 15.10. – sie ist für selbstgemachte Köstlichkeiten bekannt, sei es Gerstlsuppe, Nudelpfanne oder Knödel. Absoluter Hit ist dort aber die Merende, die typische Südtiroler Jause. Alles, was da auf das Holzbrett kommt – wie Speck, Kaminwurzen und Almkäse – kriegt Hüttenwirt Much Weissteiner von Bauern aus Lappach und Pfunders. Inf: edelrauthuette.it;
  • 4. Nacht: Tiefrastenhütte, geöffnet Mitte Mai bis Anfang November, tiefrastenhuette.it – weitere Einkehrmöglichkeiten:
  • Vor/nach der Tour: Das Café Frick im Herzen von Sterzing ist die erste Adresse für richtig guten italienischen Kaffee. Unbedingt vor der Tour auf einen Espresso vorbeischauen.

... den kompletten Reisebericht inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF zum Download:

Wo kann ich mich noch informieren?

Allgemeine touristische Auskünfte und Unterkunftsangebote finden sich auf der offiziellen Südtirol-Website: suedtirol.info/de Die hier beschriebene Mehrtagestour findet sich neben vielen anderen im Wanderführer Südtirol Ost: 53 Touren zwischen Sterzing und Sexten – mit Pfunderer Höhenweg, Rother Verlag, 16,90 Euro.

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